GCZ – BSC YB 4:1

Da sind wir also wieder: Das alljährliche August-Loch hat uns erreicht – wenn auch deutlich später und überraschender als im Jahr zuvor. Mit der EL-Gruppenphase konnte ein Ziel erreicht werden, genauso mit dem Überstehen der ersten Cup-Runde.

Doch wiederum müssen wir zu Beginn der Meisterschaft mit vielen Absenzen klar kommen. Nachrüsten ist kaum möglich da gespart werden muss und die Stimmung sackt langsam aber sicher wieder auf den 0-Punkt. Im Kreuzfeuer diesmal nicht der Trainer sondern der Sportchef, der offensichtlich auch dafür geradestehen muss, wenn zum Beispiel gestandene Linksverteidiger nicht in der Lage sind, einmal 90 Minuten taktisch sauber zu stehen.

Das Spiel gegen GC wäre eine willkommene Möglichkeit gewesen, sich mit drei Punkten in die Natipause zu retten und dort Kräfte sowie Energien zu bündeln um anschliessend wieder anzugreifen.

Hätte und Wäre sind aber bekanntlich keine Siegertypen.

Trotz gutem Start und engagiertem Auftritt wollte YB der Führungstreffer nicht gelingen. Dennoch schien es, als habe man Spiel und Gegner im Griff, bis Ridge Munsy nach einem YB-Corner den Turbo zündete und nach einem Lauf über 70 Meter zur Führung traf. Sutter verpasste die Möglichkeit zum taktischen Foul und von Bergen den Moment zum Stechen – den Rest erledigte Munsy stark und eiskalt.

Nach der Pause waren es die Gelbschwarzen, die auf den Ausgleich drückten und diesen auch erzielten: Nach einer Freistossflanke von Ravet köpfte Michi Frey souverän ein und glich das Spiel verdientermassen aus.

Es schien als ob sich jetzt doch noch alles zum Guten wenden könnte, bis Lavanchy eine Hereingabe von Källström zur erneuten Führung verwertete. Wieso Jan Lecjaks den Passweg zum Gegenspieler (den er deutlich sieht und im Auge hat) nicht konsequent zustellt, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

YB setzte danach alles auf eine Karte, brachte Duah für Lecjaks und stellte auf eine Dreierkette um. Doch die Massnahme erwies sich als kontraproduktiv. Nach einem Ballverlust Duahs traf Brahimi zum 3:1 und in der Schlussphase verschuldete der Jungprofi auch noch einen Elfmeter, der von Caio zum viel zu hohen Endstand von 4:1 verwertete.

10 Gegentore in 2 Spielen, das ist natürlich dicke Post. Nicht ganz unverständlich, dass Adi Hütters Abwehrdispositiv in der Kritik steht, auch wenn man das Problem nicht nur an den Verteidigern festmachen darf. Abwehrarbeit beginnt deutlich vorher, so zB auf den Flügeln die oftmals zu spät schieben, im Zentrum wo das Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive aktuell nicht immer stimmt und natürlich auch im Sturm. Hier fehlt ein Ballhalter, ein Zielspieler der für Entlastung sorgen kann – doch dieser fehlt aktuell noch einige Wochen. Allerdings müssen die individuellen Fehler unbedingt minimiert werden. Hierzu darf man Lecjaks namentlich erwähnen. Oder auf Obexer verweisen, der seine Sache aktuell sicher nicht schlechter machen würde.

Bleibt zu hoffen, dass die Unruhe nicht den Weg in die Katakomben findet und keine Schnellschüsse getroffen werden. Mit den Zuzügen von Mbabu und Nuhu könnte die Abwehr stabilisiert werden, auch wenn diese Zuzüge wohl noch Abgänge in der Innenverteidigung nach sich ziehen werden.

Viel wichtiger ist aber, dass Spieler wie Hoarau, Sanogo und Gerndt so rasch als möglich zurückkehren.

Die Noten:

Mvogo 4.5/ Hat bei den Gegentoren keine Chance oder ist dran.

 

Sutter 3.5/ Zollt dem dichten Programm Tribut und braucht die kommende Pause dringend.

 

Rochat 4/ Der aktivste Verteidiger, zweimal auch nahe am Torerfolg.

 

Von Bergen 3.5/ Trifft vor der GC-Führung die falsche Entscheidung. Muss die Abstimmungsprobleme in der Abwehr in den Griff kriegen.

 

Lecjaks 2.5/ Wie bereits in Gladbach mit katastrophalen Fehlern. Das kompensieren auch die teilweise guten Offensivbemühungen nicht.

 

Ravet 5/ Der beste Berner. Aktiv und bemüht, war der einzige Offensivakteur mit Einfluss.

 

Bertone 4/ Knapp genügend, auch wenn er punkto Präsenz deutlich zulegen muss.

 

Zakaria 4/ Sehr engagiert und zweikampfstark. Musste verletzt raus – hoffentlich nichts Schlimmes.

 

Schick 3.5/ Kaum gesehen, zu wenig Einfluss auf das Spiel.

 

Kubo 3.5/ Auch vom Japaner muss wieder mehr kommen. Fahrig in den Ballannahmen und zu wenig Zug aufs Tor.

 

Frey 4/ Bemüht wie immer, schönes Kopftor.

 

Sulejmani keine Note/ Unsichtbar nach der Einwechslung. Da muss mehr kommen.

 

Gajic keine Note/

 

Duah keine Note/ Pechvogel des Abends.

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