BSC YB – FC Lugano 1:2

Und dabei hatte alles so begonnen, wie es ich die allermeisten der rund 14‘000 Zuschauer vorgestellt hatten. Nach einem Corner riss Lugano-Verteidiger Golemic Gregory Wüthrich um, Schiedsrichter Sandro Schärer entschied auf Penalty. Guillaume Hoarau legte sich den Ball zurecht und verwandelte zum 1:0. Da waren gerade einmal knapp zehn Minuten gespielt und YB gefiel bis dahin ganz gut. Auch im Anschluss, eigentlich bis Yuya Kubo es nach einem schönen Pass von Ravet knapp verpasste, den Ball zum 2:0 im Tor unter zu bringen, hatte YB Gegner und Spiel im Griff. Offenbar fühlte man sich aber etwas zu sicher, nahm das Tempo aus dem Spiel und presste auch nicht mehr so aggressiv. So verlief der Rest der ersten Halbzeit relativ ereignislos. Aufregung gab es einzig kurz vor der Pause noch einmal, als Hoarau nach einer Intervention von Lugano-Torhüter Salvi im Strafraum fiel, der Schiedsrichter aber auf Corner entschied.

Doch einmal mehr schien Adi Hütter in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. YB schlug wieder ein höheres Tempo an und es war auch wieder mehr Aggressivität und Entschlossenheit festzustellen. Es folgte die 55. Minute und eine Riesenchance für Yoric Ravet, welcher nach einem aus einer Ecke resultierenden Prellball, aus etwa sieben Metern frei vor dem Tor zum Abschluss kam. Doch der Franzose sah seinen Schuss geblockt und danach die Post in Richtung eigenes Tor abgehen. Am Schluss war es der auffällige Ezgjan Alioski, welcher souverän vollendete und Lugano quasi aus dem Nichts das 1:1 bescherte. In der Folge versuchte YB zwar, das Spiel wieder in die richtigen Bahnen zu lenken – doch es blieb beim Versuch. So war beispielsweise das Umschaltspiel viel zu langsam, was es Lugano immer wieder ermöglichte, sich zu organisieren. Schlimmer aber war das Verhalten bei Ballverlusten, von welchen es nun eine Vielzahl gab und je länger je mehr ein jeder zu einem gefährlichen Gegenangriff führte. So hatte man zuerst noch einmal Glück, als der Schiri-Assistent nach einem Pass von Alioski auf Piccinocchi die Fahne hob – kurz zuvor hatte Mvogo sensationell gegen Sulmoni gerettet. Neun Minuten vor Schluss passierte es dann trotzdem: Aus dem Zentrum wurde links Luganos Ceesay lanciert, dieser spielte den Ball zur Mitte, wo Captain Steve von Bergen vor Mizrachi klären wollte und die Kugel stattdessen ins eigene Tor spedierte. Weil YB nicht mehr zu reagieren vermochte war die erste Saisonniederlage Tatsache und man musste, wer hätte das nach der ersten Halbzeit gedacht, von einem verdienten Lugano-Sieg sprechen. Aus YB-Sicht eine komplett unnötige Niederlage und drei Punkte, welche absolut fahrlässig liegengelassen wurden.

 

Die Noten

Mvogo 4.5:            Eigentlich souverän, rettet einmal sensationell gegen Sulmoni. Beim ersten Gegentor leider knapp zu spät, beim zweiten machtlos.

Hadergjonaj 2,5: Bei beiden Gegentoren mitschuldig und auch sonst oft nicht auf der Höhe.

Von Bergen 3,5:  Schreiben wir es mal dem fehlenden Rhythmus zu, aber vom Captain sind wir uns mehr gewohnt.

Wüthrich 4:           Im Grossen und Ganzen erneut eine anständige Leistung, auch wenn man bedenkt, dass er gerade erst aus einer Verletzung zurück ist.

Obexer 3,5:           Mit Ball OK, ohne mit mehr Mühe als auch schon.

Gajic 3:                    Zu wenig.

Bertone 3:             Auch von ihm: zu wenig.

Ravet 3,5:               Versuchte vieles, gelangen tat ihm vergleichsweise wenig. Ungewohnt viele Fehlzuspiele.

Sulejmani 2,5:      Keine Ahnung was mit ihm los ist, wie bereits in der CL-Quali auch gegen Lugano kaum mit einer gelungenen Aktion.

Kubo 3,5:                Zeigte am Anfang 2-3mal auf, warum ihn die Japaner gerne in Rio hätten. Müsste das 2-0 machen, tauchte danach ab.

Hoarau 4:               Musste mehr für den Aufbau machen als ihm lieb sein kann und fehlte deshalb dann ganz vorne. Dennoch mit einigen guten Aktionen und viel Pech als er Sulejmani abschiesst.

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