Vorschau BSC YB – FC Lugano

Oft liegt die Wahrheit bekanntlich in der Mitte. So war, wie zuvor nicht ganz alles nur schlecht, am Sonntag gegen Thun auch nicht alles einfach toll und rosa. Klar, eine Steigerung war erkennbar und YB kämpfte. Man spürte, dass die Jungs den Sieg um jeden Preis wollten. Die Umstellung des Systems hat Wirkung erzielt, erfreulich dabei war vor allem auch die flexible Interpretation. So steht YB nach vier Runden nun also trotz „verpatztem Saisonstart“ auf Rang drei der Tabelle . Von „Befreiung“ konnte man lesen, davon dass sich YB „in der Hektik Luft verschafft“ hat. Doch so schön der Sieg gegen Thun vor endlich auch wieder einmal anständiger Kulisse war: Er nützt nicht viel bis gar nichts, wenn morgen gegen Lugano nicht die Bestätigung folgt.

Lugano also, der Aufsteiger. Das Team, in welchem der Trainer der Star ist. Zdenek Zeman, 1947 in der damaligen Tschechoslowakei geboren, dann nach Italien ausgewandert, wo er bereits in jungen Jahren seine Trainerlaufbahn startete und 1975 die Staatsbürgerschaft erlangte. Lugano ist Zemans siebzehnter Verein als Trainer. Grosse Titel gewann er zwar keine, er schaffe es aber immer wieder, mit sogenannt kleinen Mannschaften für Furore zu sorgen. Zeman steht für Offensiv-Spektakel und so verspricht man sich in Lugano vieles von ihm. Bekanntester Spieler in den Reihen der Luganesi ist Marco Padalino, seines Zeichens ehemaliger Schweizer Nationalspieler, welcher zehn Saisons in Italien spielte und im Verlaufe der letzten Saison zum FC Lugano stiess. Bisher aber vermochten Padalino und Lugano noch nicht gross zu brillieren. Vergangenen Samstag setzte es in Zürich gegen die Grasshoppers gar eine Kanterniederlage ab. Darauf werden die Tessiner eine Reaktion zeigen wollen und YB tut gut daran, das Spiel gegen den Aufsteiger nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Den mit dem Sieg gegen Thun gewonnen Schwung mitnehmen und wieder mit voller Vehemenz den Dreier anstreben, so muss das Motto für Gelbschwarz lauten. Aufstellungsmässig ist systembedingt kaum ein Wechsel zu erwarten und so dürfte Gajic wieder als klassischer Aufbauer zwischen zwei Viererketten agieren. Personell zwingt die dumme rote Karte gegen Guillaume Hoarau Harry Gämperle zu einer Umstellung im Sturm, wo Haris Tabakovic von Beginn weg zum Zug kommen dürfte. Wir hoffen, dass ihm das Tor vom Sonntag Selbstvertrauen verliehen hat und er an die Leistung der letzten zehn Minuten (jene nach dem Treffer) anknüpfen kann. In der Abwehrkette wird Gämperle wohl auf die vier Spieler des Thun-Spiels vertrauen. Für das Mittelfeld steht dem Interimstrainer Miralem Sulejmani nach seiner Sperre wieder zur Verfügung. Da Gonzalez und Nuzzolo auf den Flügeln ein gutes Spiel gemacht haben, Yuya Kubo im Zentrum hingegen einmal mehr enttäuschte (und wir nicht wissen weshalb sich das morgen plötzlich bessern sollte), würden wir Sulejmani an Stelle des Japaners aufstellen. Leo Bertone hat klare Aufwärtstendenzen gezeigt, ihn würden wir in der Startaufstellung belassen.

Ob es den Sieg gibt oder nicht, wird aber weniger davon abhängen, welche Spieler wo eingesetzt werden. Entscheidend ist vor allem, wie die Mannschaft gegen den Aufsteiger zu Werke geht. Denn wie heisst es so schön und gilt insbesondere für jene Spiele, in welchen man als Favorit antritt: „Die Einstellung ist wichtiger als die Aufstellung.“ Klar ist, dass alles andere als ein Sieg ein krasser Dämpfer der neuen positiven Energien darstellen würde. Wir sind aber überzeugt, dass die Mannschaft es nicht soweit kommen lassen wird und YB mit den folgenden elf Spielern den zweiten Sieg in Folge einfährt:

yblug

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