Bericht BSC YB – FC Lugano

Bis Miralem Sulejmani in der 83. Minute den Freistoss ins Tor zirkelte, war es eine äusserst zähe Angelegenheit. Obwohl die Berner mehr vom Spiel hatten, waren grosse Chancen an einer Hand abzuzählen; Sulejmani zirkelte einen ersten Freistoss um Milimeter am Lattenkreuz vorbei, dann scheiterte Assalé mit seinen Versuchen, erst am Lugano-Hüter Da Costa, später am Pfosten und ein drittes Mal an einer Abseitsposition. Ansonsten wurde den gut gezählten 21‘800 Zuschauern im Kühlschrank Wankdorf wenig Erwärmendes gezeigt.

Auch wenn der klare Leader der Super League auf ein schwächelndes Lugano traf, war die Partie keineswegs ein Selbstläufer. Ungenauigkeiten im Mittelfeld und fehlende Ideen in der Zone vor dem gegnerischen Tor waren die Hauptverantwortlichen für einer an Höhepunkten armen Partie.

Lange hatten die Gelbschwarzen den Gegner im Griff, einzig der ex-Berner Alexander Gerndt war ein Gefahrenherd. Er hebelte mit einem genialen Pass auf Carlinhos Junior die gesamte YB-Verteidigung aus, wodurch der Brasilianer alleine vor von Ballmoos auftauchte; sein Lob war allerdings die falsche Entscheidung, der YB-Goalie hatte keine grösseren Probleme damit.

Die nächste gefährliche Szene vor dem YB-Tor ging wiederum von Gerndt aus: der Schwede durfte aus 18 Metern einen (hart gepfiffenen) Freistoss treten. Sein Ball wurde glücklicherweise von der Mauer abgelenkt, dieser Schuss wäre sehr schwierig zu halten gewesen. Auch YB hatte seinen Aktivposten: Roger Assalé wirbelte im gegnerischen Strafraum, hatte mit seinen Abschlüssen aber genauso wenig Glück.

Versuchten die Luganesi in der ersten Hälfte noch etwas mitzuspielen, standen sie in den zweiten 45 Minuten doch deutlich weiter zurück. Fabio Celestini schien sich einen Punkt in Bern ermauern zu wollen. Und lange schien dieser Plan auch aufzugehen, Da Costa war ähnlich beschäftigungslos wie sein Gegenüber von Ballmoos.

Bis das Heimteam seine starken zehn Minuten auspackte: endlich wurden die Angriffe mit einer gewissen Konsequenz vorgetragen, endlich wurden die Bälle scharf vors Tor gebracht, endlich wurde der Abschluss gesucht. Als Sulejmani dann mit Tempo in den Lugano-Strafraum vorstossen konnte und von Daprelà mit einem Body-Check abgeräumt wurde, wäre ein Penalty die einzig richtige Entscheidung gewesen, doch Schiedsrichter Klossners Pfeife blieb stumm. Als wenig später Sanogo von Sabbatini von den Beinen geholt wurde, kam der Pfiff. Und damit Sulejmanis Zauberfuss, der zum verdienten Berner Sieg traf.

Die Hauptprobe für das Gastspiel im Old Traffort ist damit resultatmässig geglückt. Allerdings mit einem hohen Preis: Guillaume Hoarau musste zur Pause aufgrund einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt werden, leider wird der Franzose damit mindestens die Champions League Partie in Manchester verpassen.

von Ballmoos: 5 / dank seiner Parade in der ersten Halbzeit steht hinten die 0
Mbabu: 4,5 / hinten gut, nach vorne auch schon mit mehr Einfluss
von Bergen: 4,5 / hatte hinten alles im Griff, wurde aber auch nicht gross gefordert
Lauper: 4,5 / lässt zwar Carlinhos Junior ziehen, was zur gefährlichen Lugano-Chance führte, aber sonst fehlerlos
Benito: 4 / nicht immer ganz stilsicher
Sulejmani: 5 / ein Aktivposten, und dieses linke Füsschen…
Sow: 4,5 / mit weniger Einfluss aufs Spiel als auch schon
Sanogo: 5 / der dominante Mann im Mittelfeld
Fassnacht: 4 / bemüht, aber unglücklich kämpfend
Assalé: 4,5 / auch er ein Aktivposten, mit Pech im Abschluss
Hoarau: 4 / war in den ersten 45 Minuten zu wenig ins Spiel eingebunden, wir hoffen auf schnelle Genesung

Nsame (46‘ für Hoarau): 4 / mit ähnlich wenig Einfluss aufs Spiel wie Hoarau
Ngamaleu (80‘ für Fassnacht) und Aebischer (88‘ für Assalé) zu kurz für eine Bewertung

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