GC – YB 0:3

Es war lange Zeit ein trostloser Abend. Wenn GC im Letzigrund aufläuft, wiederspiegelt sich das ganze Drama um den Rekordmeister und einstigen Topklub an allen Ecken und Enden. Kaum Zuschauer, die «Exil-Kurve» erscheint erst kurz vor Spielbeginn und ist auch pünktlich auf den Schlusspfiff wieder weg. Dazu flimmert im Minutentakt Werbung für die Stadionabstimmung über die Stadionbildschirme, in denen Fussballpromis und Vereinspräsidenten um ein «Ja» flehen.

Natürlich: Dem Schweizer Fussball wäre ein anständiges Fussballstadion in Zürich zu wünschen. Doch man kommt nicht umhin, beim aktuellen Zustand der «Institution» GC ein leichtes Gefühl der Schadenfreude zu empfinden.

Item. YB startet mit den besten 11 in die Partie und dominiert die ersten Minuten klar. Hoarau verpasst nach rund zehn Minuten alleine vor Goalie Lindner – und von da an war die erste Halbzeit für den Eimer. Gelbschwarz gelang kaum eine Aktion, Präzision und Konzentration hatten sich kurzfristig verabschiedet. Zum Glück für YB musste GC-Trainer Thorsten Fink aufgrund von Verletzungen und Sperren mit dem allerletzten Aufgebot antreten, dass nicht die Qualität aufbrachte, dem Meister Schaden in Form von Toren zuzufügen.

Wie so oft in den letzten Wochen fand Trainer Gerry Seoane in der Pause die richtigen Worte und YB kam wie verwandelt aus der Kabine. Am Ende genügten vier starke Minuten, in denen Hoarau einen Ball gekonnt ins Tor schlenzte und Fassnacht, nach schöner Kombination über Hoarau und Benito, zum 2:0 abschloss. Makel: Benito stand ganz leicht im Abseits.

Danach war der Mist gekarrt und die Berner durften in den Verwaltungsmodus zurückschalten. Einzig die eingewechselten Aebischer und Schick hatten noch nicht genug und trafen zum wiederholten Mal mit der gleichen Cornervariante.

YB reicht ein durchschnittlicher Auftritt zu weiteren drei Punkten – und fügt dem bereits grosszügig gefüllten Torkonto drei weitere Treffer hinzu. Am Dienstag fliegt das Team nach Spanien und will sich gegen Valencia in der Königsklasse beweisen. Ein Punktgewinn würde die Hoffnung auf ein europäisches Überwintern am Leben lassen. Wir glauben daran! Hopp YB!

 

Die Noten

Von Ballmoos 4,5/

Nach seiner Blitzheilung wieder im Tor, muss aber dank seiner Vorderleute nicht eingreifen.

Mbabu 4/

Bei gestiegenen Ansprüchen wird auch kritischer benotet. Mbabu ist nach seiner Verletzung noch nicht wieder auf dem alten Level angelangt. Tendenz aber aufsteigend.

Von Bergen 5/

Lö Chef.

Lauper 5/

Guter Auftritt von Lauper, der als einer der wenigen über beide Halbzeiten sein Niveau erreicht.

Benito 4,5/

Schöner Assist vor dem 2:0, aber in der ersten Halbzeit mit vielen doofen Ballverlusten.

Fassnacht 4,5/

Der Thalwiler trifft zwar zum 2:0, erlebt aber einen unglücklichen Abend. Viele seiner Aktionen misslingen ihm.

Sow 5/

Vor der Pause der beste Berner, auch wenn sich bei ihm einige Ballverluste einschleichen.

Sanogo 4,5/

Assist vor dem 1:0, viele wichtige Zweikämpfe für sich entschieden. Sanogo versuchte die Mannschaft in der ersten Halbzeit aufzuwecken.

Sulejmani 4/

Für einmal will dem Zauberer nicht viel gelingen. Hat aber trotzdem bei den wenigen guten Aktionen vor der Pause seine Füsse im Spiel.

Assalé 4,5/

Wird vor der Pause zu wenig unterstützt und weicht oftmals auf die Seite aus. Fleissiger Auftritt.

Hoarau 5/

Zuerst vergibt er alleine vor dem Tor, dann besorgt der Torjäger aber doch den Dosenöffner.

Ngamaleu, Schick, Aebischer keine Note/

Schöne Aktion von Aebischer und Fussballgott Thorsten Schick zum 3:0.

 

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