Manchester United – BSC Young Boys 1:0

Es scheint als müsse YB in der ersten Champions-League-Kampagne jeden erdenklichen Batzen Lehrgeld bezahlen: Ein starker, konzentrierter und mutiger Auftritt der sehr jungen Young Boys wird nicht mit einem Punkt belohnt.

In der Startphase brauchen die in Grau spielenden Berner einen Moment, um sich an die taktischen Umstellungen zu gewöhnen. Trainer Seoane setzt zu Beginn auf ein fluides 4-1-4-1, das sich in Ballbesitz in ein 4-3-3 wandelt. Aufgrund der Sperre Sanogos setzt der Coach auf ein Dreiermittelfeld mit dem defensiven Lauper und den beiden agilen Aebischer und Sow davor. Der Dreizack setzt sich aus Sulejmani, Assalé und Nsame zusammen.

Die Offensive kommt während der ersten Halbzeit noch selten zum Einsatz. Das in der Meisterschaft unkonstante Manchester United nimmt das Heft in die Hand und sucht sein Heil im Angriff. Doch im Unterschied zu den Auftritten in Valencia und Turin kann YB ein frühes Gegentor verhindern und kommt dank guter Organisation und einer konzentrierten Leistung besser ins Spiel.

Kurz vor der Pause kommt der Schweizer Meister sogar zu einer Grosschance: Eine flache Mbabu-Hereingabe versucht Djibril Sow mit der Hacke zu verwerten – es bleibt beim Versuch. Besonders ärgerlich: Gleich dahinter wäre Nsame „plütterläär“ freigestanden.

Zu diesem Zeitpunkt haben die Berner bereits auf eine Dreierkette umgestellt. Grund: Eine Verletzung von Captain von Bergen, der nach der Pause in der Kabine bleibt. Für ihn kommt Uli Garcia ins Spiel, der die linke Aussenbahn übernimmt – Benito rückt zu Lauper und Camara in die Innenverteidigung.

Und diese Umstellungen scheinen zu funktionieren. YB kommt immer besser ins Spiel und hat phasenweise sogar die Oberhand. Vor allem Garcia und Sow kurbeln die Offensive immer wieder an und sorgen für gefährliche Szenen. Nach 70 Minuten jubeln die 3000 FANTASTISCHEN Berner Fans lautstark – leider vergeblich: Ein abgefälschter Abschluss von Garcia wird von De Gea mirakulös pariert. Wahrscheinlich halten diesen Ball keine fünf Goalies auf der Welt…

In der Schlussphase verteidigt YB stark und kann durch Konter für Entlastung sorgen. Als der vierte Offizielle 3 Minuten Nachspielzeit anzeigt, scheint der Punktgewinn perfekt. Doch mit der Brechstange (in Person von Marouane Fellaini) erzielt Man Utd kurz vor dem Schlusspfiff den entscheidenden Treffer. Ein hartes Verdikt für YB, das mit einem Durchschnittsalter von unter 24 Jahren (!) eine tolle Leistung abliefert. Der verletzte Captain trifft den Nagel nach dem Spiel auf den Kopf: Dieses Spiel wird uns alle besser machen.

Hopp YB!

Von Ballmoos 5/ Gute Leistung des Goalies, trotz 1-2 Wackler.

Mbabu 5,5/ Sehr fleissig in Offensive und auch Defensive. Könnte einen Abschluss in der ersten Halbzeit auch aufs Tor bringen.

Camara 5/ Oft gescholten, lange Zeit auf der Bank verbracht. Gestern aber mit einer starken Leistung.

Von Bergen 4,5/ Sein Schnitzer führt nicht zu einem Tor, aber wohl zu seiner Verletzung. Gute Besserung.

Benito 5/ Spielt sowohl als Linksverteidiger stark, als auch in der Innenverteidigung. Macht gegen Fellaini nicht viel falsch und hat doch das Nachsehen.

Lauper 5,5/ In den ersten Minuten einige Fehlpässe, danach sackstark. Sowohl als Sechser, als auch als abkippender Verteidiger.

Aebischer 5/ Viele starke Ballgewinne des jungen Fribourgers.

Sow 6/ Bester YB-Spieler auf dem Feld, ist omnipräsent und steigert seinen Marktwert an einem Abend um gefühlt 10 Millionen.

Sulejmani 4,5/ Der Meister aller Standards wird wohl etwas zu früh ausgewechselt. Die Freistoss-Situation einige Minuten später wäre auf ihn zugeschnitten gewesen. Sonst ein fleissiger Auftritt mit viel Defensivaufgaben.

Assalé 4/ Strenges Verdikt. Aber Assalé verpasst unglaublich oft den richtigen Moment für den Pass und vertändelt gleich mehrere Über-/Gleichzahl-Situationen. Zudem mit einem unglaublich schlampigen Rückpass vor der Pause.

Nsame 5/ JP sieht nicht viele Bälle, stellt sich aber in den Dienst des Teams und ackert fleissig.

Garcia 5,5/ Uli bringt unglaublich viel Schwung in die Partie und kurbelt das Offensivspiel an.

Fassnacht, Ngamaleu keine Note/

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