FC St. Gallen – BSC Young Boys 2:3

Ein Fussball-Leckerbissen war es definitiv nicht, was die Young Boys in der zweiten Halbzeit gegen St. Gallen zeigten. Auf tiefem Terrain konzentrierten sie sich auf Verteidigungsarbeit, wobei viele Ballverluste eine langfristige Spielkontrolle verhinderten. Allerdings stand YB bei den wirklich entscheidenden Strafraumszenen auch erfreulich kompakt, so dass der Plan schliesslich aufging und die drei Punkte aufs Konto des Meisters flossen. Einziger Makel war das Foul von Sanogo, das zum Penalty und schliesslich zum Anschlusstreffer führte.

YB sicherte sich den sechsten Sieg im siebten Auswärtsspiel dank tollen 16 Minuten, in denen Gelbschwarz alle drei Tore schoss. Dabei misslang zuerst der Start in das Spiel einmal mehr – zumindes aus Resultat-Sicht. Die ersten Chancen gehörten nämlich YB und Assalé schoss sogar ein Tor. Das zählte allerdings zu Recht nicht, weil Passgeber Nsame im Abseits stand. Das erste reguläre Tor erzielte schliesslich Kutesa mit der ersten Chance des Heimteams. Dem Treffer ging ein wenig konsequentes Abwehrverhalten von YB voraus, David von Ballmoos hingegen war chancenlos. Der 1:0-Rückstand entwickelt sich für YB langsam zu einer ärgerlichen Gewohnheit. Immerhin ist Seoanes Team jeweils auch zu einer Reaktion fähig. Diese kam in Form einer präzisen Flanke von Mbabu auf Nsames Kopf. Was einmal funktioniert, kann man wiederholen, dachten sich die zwei. Nur acht Minuten später folgte eine Kopie dieses Tores und YB führte 2:1.

Es war ein kampfbetontes Spiel, das sich die beiden Mannschaften lieferten. Ngamaleu hatte zu diesem Zeitpunkt Glück, dass nach seinem hohen Bein nur Gelb sah und auch Mbabu wurde verwarnt. Es war aber auch ein Spiel, indem YB Charakter zeigte und dank vielen gewonnen Zweikämpfen überlegen war. Der Offensiv-Fussball von YB barg jedoch auch Risiken. Als sich St. Gallens Manneh durchtankte, verhinderten nur Von Ballmoos‘ Fingerspitzen den Ausgleich. Beim 3:1 spielte dann die Fussspitze von Assalé eine gewichtige Rolle. Sein grosser Zeh stand bei Ballabgabe im Abseits. Zum Glück fiel der Milimeter-Entscheid zugunsten von Assalé aus, der davonzog und das Skore souverän erhöhte.

An dieser Stelle noch eine TV-Kritik: Es ist unverständlich, dass Swisscom/Teleclub Millionen für die Super League-Rechte zahlen, bei den Kunden verdienen will und es dann nicht hinkriegt, solche Abseits-Entscheidungen grafisch aufzulösen. Das oft zu Recht kritisierte SRF schaffte dies nämlich problemlos.

Nach dem Seitenwechsel stellte YB die Offensiv-Bemühungen grösstenteils ein und konzentrierte sich wie Eingangs erwähnt auch solide Abwehrarbeit. Die Taktik war der Müdigkeit nach dem intensiven Programm geschuldet. Sie war zwar nicht frei von Risiko, aber sie ging auf und das ist das Wichtigste. Zwei Halbzeiten tollen Fussball spielen, kann YB auch noch nach der Natipause.

Von Ballmoos 5,5 Zwei starke Paraden, bei den Gegentoren machtlos.

Benito 5 Der Neo-Nationalspieler bestätigte seine gute Form.

Von Bergen 5 Ein schwaches Spiel wie gegen Valencia bringt ihn nicht aus der Ruhe. Gegen St. Gallen wieder gewohnt umsichtig.

Lauper 4,5 Beim ersten Gegentreffer war die Abwehr zu wenig konsequent, danach steigerte er sich.

Mbabu 5,5 Nach einer leichten Baisse in den letzten Spielen zeigte er wieder einen tollen Auftritt.

Ngamaleu 4,5 War überall anzutreffen und sehr aktiv. Einiges misslang aber auch. Zudem hatte er Glück, dass er nicht vom Platz flog.

Sanogo 4,5 Sein unnötiges Foul im Strafraum brachte SG noch einmal heran. Im Zentrum war er aber gewohnt stark.

Sow 5 Gegenspieler hatten oft Mühe, ihn vom Ball zu trennen.

Fassnacht 5 War vor allem in der ersten Halbzeit auffällig.

Nsame 5,5 Ersetzte Hoarau und rechtfertigte die Nomination mit zwei Toren.

Assalé 5,5 Ein Tor und weniger Bodenkontakt als auch schon. Gefällt!

Sulejmani 4,5 Wenig Einfluss beim gemeinsamen Defensivspiel in der zweiten Halbzeit

Schick und Aebischer 5 Stabilisierten als frische Einwechselspieler die Abwehr.

 

 

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