Am Schluss war es ein 4:0 – komfortabel, souverän – und es hätte gut und gerne auch noch mehr auf der Anzeigetafel stehen können. YB war nicht überragend, aber gut. Und GC war, sagen wir mal, ziemlich schlecht. Es gab keine Sekunde, in welcher man am YB-Sieg zweifeln musste. Heute nun kommt es zur Neuauflage dieses Klassikers, YB gegen GC. Sicher ist: Während am Sonntag wohl auch vor dem Spiel kaum einer an dessen Ausgang gezweifelt hatte, werden heute viele mit anderen Gefühlen ins Stadion kommen. Denn es ist Cup. Sein oder nicht sein, dabei oder raus. Weiterhin die Chance haben, einen Pokal zu gewinnen oder einmal mehr die Geschichten vom ewigen Verlierer über sich ergehen lassen müssen.
Auch uns ist bewusst, dass Cup anders ist. Trotzdem fragen wir: Was soll uns daran zweifeln lassen, dass YB den Sprung in die nächste Runde schafft? Die Spieler der Hoppers, welche am Sonntag zum Zuschauen verdammt waren? Klar, ein Kim Källström ist Dreh- und Angelpunkt in deren Spiel und wird bestimmt einen (für sie) positiven Einfluss haben. Auch die beiden Jungspunde (Bamert, Zesiger) mögen für GC wichtig sein. Ob der Isländer Sigurjónsson zurückkehrt, ist ungewiss. Aber auch wenn GC wichtige Spieler fehlten und die nun heute wieder mittun könnten – wir würden trotzdem für kein Geld der Welt die Aufstellung mit ihnen tauschen wollen. Zudem es auch bei YB im Vergleich zum Sonntag mit der Rückkehr von Sanogo und Hoarau sicher schon einmal zwei nicht ganz unwesentliche Änderungen geben wird. Nicht von der Bank ins Team rücken würden wir Scott Sutter. Nicht weil wir ihn nicht gut finden, sondern weil GC am Sonntag seine liebe Mühe mit dem schnellen und technisch starken Kevin Mbabu hatte – und wir keinen Grund sehen, warum das heute nicht wieder so sein sollte.
Dann ist da natürlich die Geschichte. Wir erinnern uns alle, wenn auch sehr ungern, an letztes Jahr. Der FCZ war ebenfalls anlässlich des Cup-Achtelfinals im Wankdorf zu Gast – bis dato ebenfalls sieglos auf fremden Plätzen. Was dann geschah, wir wissen es. Und es sind bestimmt unschöne Erinnerungen, die aber soweit nichts mehr zur Sache tun. Es mag für Trainer Hütter seine bitterste YB-Niederlage gewesen sein. Umso mehr wird er alles dafür getan haben, heute Abend eine top eingestellte Elf auf den Platz zu schicken.
Was also? Dass YB „es immer dann verkackt wenn es wichtig ist?“ Dass dies Gugus ist, bewies die Mannschaft gerade letzte Woche, als sie das für die Fortsetzung des europäischen Wettbewerbs immens wichtige Spiel gegen Apoel Nikosia souverän für sich entschied.
Wie auch immer. Entscheidend wird sein, mit welcher Einstellung die Mannschaft heute Abend das Stadion betritt. Entschlossen muss sie sein, fokussiert. Bereit, für den Sieg das berühmte letzte Hemd zu geben. Bewusst, dass sich die Hüpfer bestimmt um einiges mehr wehren werden als am Sonntag und es entsprechend nicht nur spielerische Mittel, sondern vor allem auch ein grosses Kämpferherz braucht. Es muss eine positive, überzeugte Einstellung sein, welche der Gegner von Beginn weg zu spüren kriegen soll. Er muss fühlen, dass es auch heute nichts zu holen gibt. Das mit der Überzeugung soll denn auch für das Publikum gelten. Tragen wir die Jungs in die nächste Runde. Und selbst wenn nicht alles ideal laufen sollte, die Unterstützung heute Abend muss grenzenlos sein – wir sind vier Schritte von einem Pokal entfernt, so wenig wie seit einem Jahr nicht mehr.
Wir jedenfalls freuen uns enorm auf die heutige Partie und tippen auf einen 3:1-Sieg mit folgender Aufstellung und Toren von Hoarau, Kubo und dem eingewechselten Frey:
