Juventus Turin – BSC Young Boys

Ein Viertel der Meisterschaft ist gespielt und die Young Boys haben diese neun Spiele mit einer beeindruckenden Souveränität absolviert. Egal was zuvor war, 120 Minuten lange Cuppartien oder kräfte- und moralzehrende Europacup-Begegnungen, YB gewann entweder spektakulär oder mit meisterlichem Selbstvertrauen.

Doch jetzt ist die Ausgangslage etwas anders: YB muss den Wechsel vom Super League-Alltag in die glamouröse Atmosphäre des ersten Champions League-Spiels in der Fremde bewältigen. Im Gegensatz zur Meisterschaft ist YB gegen Juventus Turin nicht mehr Favorit. Dies ist eine Herausforderung, denn an die andere Rolle hat sich das, seit Monaten weitgehend unveränderte, Team gewöhnt und die Erfolgsrezepte verfeinert.

Dass die Aussenseiterrolle nicht nur nachteilig sein muss, haben die Young Boys in den ersten 30 Minuten gegen Manchester United gezeigt. Die Erfahrungen aus diesem Spiel können eine grosse Hilfe sein. Wie reagieren auf Gegentreffer, was tun, um die wenigen Chancen zu nutzen? Auf diese und weitere Fragen müssen Seoane und sein Staff Antworten finden. Schliesslich wird das Kräftemessen mit Juve auch noch schwer genug, wenn YB perfekt eingestellt ist.

In acht von zehn Spielen dürfte YB gegen Italiens Rekordmeister verlieren. Das müssen keinesfalls alles Kanterniederlagen sein. Aber durch die individuelle Klasse kann Juve auch ein mittelmässiges Spiel gegen einen aufsässigen Gegner mit einem abgelenkten Freistoss in der 82. Minute noch gewinnen. Damit diese willkürlich geschätzte 20%-Chance Realität wird, benötigt YB Cleverness, Effizienz, Selbstvertrauen, Mut und das Glück, das den Fussball zum Ärger aller Uefa-Funktionäre immer noch unberechenbar macht. Wenn all diese Faktoren zusammenkommen, kann YB dieser wunderbaren Zeitspanne seit dem schönsten 28. April ein weiteres Märchen hinzufügen.

Ein Kopfballtor von Hoarau zum 1:0 für YB steht quer zum Juve-Dauerdruck, sichert aber den ersten Sieg in der Champions League.

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