YB – FCB 0:2

Auf eine individuelle Notengebung wird heute verzichtet.

Abgefallen ist gestern kaum einer im Kollektiv. Bemüht waren alle, und man hatte bei jedem den Eindruck, dass es grundsätzlich nicht am Willen scheitern würde.
In der ersten halben Stunde verlief das Spiel durchaus ausgeglichen, YB hatte sogar leichte Vorteile was Ballbesitz und Dynamik betraf. Bis 20 Meter vors Tor kombinierte man mehr oder weniger flüssig, Mit Scott Sutter und David Degen spulten die beiden Flügel ein grosses Pensum ab. Basel hielt stark dagegen, kam aber wegen vieler Fehlpässen kaum einmal gefährlich vor das Tor von Marco Wölfli.
Im Anschluss an einen YB-Corner konnten die Basler einen Konter lancieren, den der unsägliche Herr Stocker gekonnt abschliessen konnte.
Der Knackpunkt war da.
Auf den Rängen wirkten die Leute wie gelähmt, die Bilder vergangener Finals und Finalissimas erschienen vor den Augen der eingefleischteren Anhänger – und irgendwie schien diese Stimmung auf die Mannschaft überzuschwappen. Hätte Regazzonis Schuss vor der Pause den Weg ins Tor gefunden, wer weiss: Die Blockade hätte sich vielleicht noch einmal gelöst und wäre einer Euphorie gewichen. Doch der Ball drehte nach rechts am Tor vorbei – der Rest ist ein weiteres, trauriges Kapitel der neueren YB-Geschichte.
Der Wille zum Siegen wich einer Angst, YB wirkte paralysiert (wie wir es leider schon des Öfteren erleben mussten.)
Es war, als wären die Jungs wie gelähmt. Der Kopf wollte, doch die Beine nicht. Alles, was in dieser Saison oftmals so einfach aussah – Doppelpässe, Flügelläufe, präzise Flanken, eiskalte Verwerter – all dies ging plötzlich nicht. Soviel hatte man sich vorgenommen, doch man konnte es leider zum wiederholten Male nicht umsetzen.

Es war eine wahrlich tolle Saison, die YB absolvierte. Man führte unglaubliche 30 Runden lang die Tabelle an – so etwas hatte es lange nicht mehr gegeben. Man spielte phasenweise Zauberfussball (Hinrunde) oder überzeugte mit einer sensationellen Moral bis zum Schlusspfiff (Rückrunde). All dies ist nun auf dem Papier nichts mehr wert, weil ein weiterer Vizemeister-Titel Tatsache ist.
Wieder jubeln nur die andern und den Gelb-Schwarzen bleibt das Nachsehen. So wie gestern.

Züri West singt „Irgendeinisch fingt ds Glück eim“ – Doch dieses „Irgendeisch“ scheint sich mal wieder auf unbestimmte Zeit zu verschieben. YB wird auch nächste Saison wieder vorne mitspielen, davon kann und will man ausgehen. Doch wenn selbst eine Saison wie diese nicht für einen Titel reicht, was muss dann geschehen?

An dieser Stelle möchten wir doch noch eine Note vergeben:
Die 6 an alle diejenigen, die in dieser Saison für die tollen Choreos zuständig waren. Ebenso an diejenigen, welche die Extrazugfahrten organisieren und überhaupt an alle, die etwas im Umfeld von YB bewirkt haben.
Man ist auf dem richtigen Weg, daran gibt es nichts zu rütteln. Allerdings braucht es in der Mannschaft ein paar grosse, schwere, mächtige & haarige Eier! Chuzpe ist gefragt!

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