Fortuna Düsseldorf – Hansa Rostock 3-1

Letzten Sonntag hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, das hoffentlich letzte Spiel der Hansa Rostock in der zweiten Bundesliga zu sehen. Das Spiel endete nach krasser Überlegenheit der Düsseldorfer 3-1. Zu reden gab aber leider etwas ganz anderes.

Beim Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hansa Rostock stand nach Angriffen mit Knallpetarden durch die Rostocker mehrmals kurz vor dem Abbruch. Erst nach mehreren Unterbrüchen und Einwirken der Rostockspieler auf ihre Fans, konnte die Partie wieder aufgenommen werden. Dabei waren aber die Vorfälle am Spiel nur eine logische Fortsetzung: Bereits seit ihrem Eintreffen in Düsseldorf wüteten Rostockfans in der Innenstadt. Am Vorabend griffen betrunkene Rostocker nach einer Schiffstour wahllos Passanten und später Polizisten an. Die Bilanz : 14 verletzte Polizisten, rund 160 verhaftete Rostockfans und ein Sachschaden in unbekannter Höhe. Während dem Spiel ging es in ähnlichem Stile weiter. Auch hier gab es Verletzte: Ordner, Polizisten, ein Kamramann und der Schiriassitenz erlitten primär Gehörschäden. Angesichts der Löcher, welche die Petarden in den Rasen sprengten und der Gewaltbereitschaft seitens der Rostocker ist es fast verwunderlich, dass nicht noch mehr passierte.

Was aber besonders zu denken gibt, ist die Verharmlosung der Vorfälle seitens der Hansa Rostock. Ich zitiere:

„Wenig später wird die Partie von Schiedsrichter Wolfgang Stark für insgesamt 18 Minuten unterbrochen, weil zunächst im Rostocker Block und anschließend auch in der Fortuna-Kurve Feuerwerkskörper abgebrannt werden.“ (offizieller Spielbericht der Hansa)

Die Fortunafans zündeten einen Bengalo, während die Rostocker Knallpetarden auf Menschen warfen, unter anderem den eigenen Torwart, mit der Folge, dass mehrere verletzt wurden Im übrigen distanzierten sich die Ultras der Fortuna bereits während dem Spiel vom Fackelzünder und versicherten „den Schuldigen zu suchen“.

„Das sind keine Fans sondern Einzelne, die sich darunter mischen (Kapitän Tim Sebastian)

Wenn von den angereisten rund 1’000 Fans am Vorabend 160 verhaftet werden und im Stadion immer noch massenhafte Vermummte Petarden schmeissen, dann frage ich mich, ob sich nicht eher ein paar einzelne Fans unter den Pöbel gemischt haben.

Natürlich kann man getrost weiterfahren, solche Vorfälle zu verharmlosen und von Einzelfällen zu reden. Tatsache aber ist, dass die Rostockfans mit ihrem Verhalten nicht nur den eigenen Torwart vor dem wichtigen Relegationsspiel verletzt und dem Verein einen grossen Imageschaden zugefügt,  sondern auch dem Fussball als Ganzes geschadet haben.

Ach ja, apropos Fussball. Der wurde natürlich auch gespielt. Fortuna, bei der es um eigentlich nichts mehr ging, schoss Rostock mit einem 3-1 in die Relegation. Sollten sie absteigen, wird sie niemand vermissen.
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