FC Sion – BSC YB 0:0

Nach dem man im Ländle den eigentlichen „Pflicht-Dreier“ verpasst hatte, ging es am Sonntag unter komplett anderen Vorzeichen ins Wallis. Ein Auswärtsspiel im Tourbillon ist immer schwierig, zumal der FC Sion unter Trainer Zeidler nach wie vor ungeschlagen ist und einen Fussball spielt, der dem eigentlichen Hütter-Stil sehr ähnlich ist.

So entwickelte sich auch die Partie, für welche Adi Hütter Kubo auf die Bank setzte und dafür Ravet als hängende Spitze nominierte. Mit Thorsten Schick durfte sich ein Sommerzugang ein zweites Mal in der Startformation präsentieren. Der FC Sion übernahm das Spieldiktat und bestimmte das Tempo, ohne allerdings gefährlich zu werden. Der betriebene Aufwand war indes immens und YB agierte für einmal zurückhaltend sowie mit deutlich weniger Pressing als gewohnt.

Nach und nach verschob sich das Spielgeschehen ins Zentrum, wo harte Fouls und etliche Reibereien zu beobachten waren. Spielerisch war die Partie bis dahin keine Offenbarung, einzig die Abwehrleistung durfte als konzentriert und aufsässig betitelt werden. Eigenschaften, die in den Wochen zu vor selten zur Geltung kamen.

Nach der Pause zündete Sion die Angriffsraketen und kam beinahe im Minutentakt zu Abschlussmöglichkeiten. Doch sowohl Carlitos, als auch Konaté und Akolo brachten den Ball nicht im Tor unter. So war die Sion-Führung in dieser Phase eigentlich nur noch eine Frage der Zeit – dachte man. Nach 65 Minuten ereignete sich nämlich die grösste Chance des Spiels, allerdings auf der anderen Seite: Nach einem schnell ausgeführten Freistoss legte Ravet den Ball schön in die Mitte, wo Michi Frey das Spielgerät aus drei Metern über das Tor setzte. Es war dies die Rückkehr zum umkämpften Spiel aus der ersten Halbzeit, wenn auch mit etwas mehr Offensivaktionen auf beiden Seiten. Auch weil die Walliser ihrem kräfteraubenden Spiel nach 60 Minuten langsam aber sicher Tribut zollten. Rund 10 Minuten vor Schluss hatten Kubo und Frey den Siegtreffer auf dem Fuss. Zu zweit liefen sie auf Torhüter Mitryushkin zu, doch statt den Ball auf den freien Michi zu spielen, entschied sich der Japaner für den Abschluss und scheiterte.

Vier Punkte aus den beiden Auswärtsspielen in Vaduz und Sion wären im Bereich des Möglichen gelegen und hätte den Anspruch auf Platz zwei deutlicher unterstrichen, als es die beiden effektiv geholten Punkte machen.

Für YB folgt nun die lange Reise nach Astana bevor es am Sonntag gegen St. Gallen mit einem Heimspiel weitergeht.

Die Noten:

Mvogo 5/ Trotz phasenweise drückendem Sion-Spiel nicht zu bezwingen.

Sutter 4.5/ Viel Betrieb auf seiner Seite, hatte die Defensive aber meist im Griff. Nach vorne eher harmlos.

Von Bergen 5/ Das zweite Spiel zu Null, trotz einiger Wackler, auch dank dem Captain.

Rochat 4.5/ Gewann eine Vielzahl seiner Zweikämpfe, trat ansonsten nicht gross in Erscheinung.

Lecjaks 4.5/ Wie meist nicht immer souverän aber ohne gröberen Bock.

Schick 2/ Ehm, nein.

Bertone 4.5/ Aufsässiger und aggressiver Auftritt. Hat gegen Ende der Partie noch eine vielversprechende Abschlussmöglichkeit, trifft den Ball aber nicht wunschgemäss.

Zakaria 4.5/ Bestritt sehr viele Zweikämpfe und gehörte zu den Auffälligsten. Leider mit einigen Fehlpässen.

Sulejmani 3.5/ Von ihm erwartet man in solchen Spielen mehr. Er sollte zu den konstanten Leistungsträgern gehören, lässt seine Qualität aber zu selten aufblitzen.

Ravet 4/ auf dem 10ner nicht so stark wie gewohnt – auf dem Flügel gleich viel aktiver und gefährlicher.

Frey 3.5/ Viel unterwegs, aber mit einigen falschen Entscheidungen. Muss das 1:0 erzielen.

Kubo 3/ Brachte eigentlich viel Schwung in die Partie und belebte die Offensive. Aber sein ungewohnter Anfall von Egoismus kostete YB 2 Punkte.

Obexer keine Note/

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