191101 YB-Züri

Feyenoord Rotterdam – BSC YB 1:1

Soll man sich jetzt über diesen Punkt in Rotterdam freuen oder der verpassten Riesenchance von Spielmann nachtrauern? Wahrscheinlich können sich viele auch eine Nacht später noch nicht entscheiden.

Aber von Anfang an. YB darf gegen Feyenoord wieder auf Captain Lustenberger zurückgreifen. Dieser wirkt zwar nicht ganz fit, steht aber bis zum Schlusspfiff auf dem Feld und bringt allein durch seine Präsenz eine gewisse Stabilität ins YB-Spiel.

Die Holländer sind  zuhause von Beginn weg gefährlicher als noch im Wankdorf. Vor allem Neo-Captain Berghuis ist kaum zu stoppen und ist an jeder gefährlichen Aktion der Hausherren beteiligt. Doch wie bereits in Bern zeigt sich auch gestern: In der Defensive ist Rotterdam verwundbar.

Die erste dicke Chance gehört trotzdem den Hausherren. Sörensen kann den Abschluss von Sinisterra blocken. Auch YB nähert sich dem gegnerischen Strafraum an, jedoch ohne Erfolg. Nach 18 Minuten unterläuft Jordan Lotomba ein übler Bock: Statt den heranstürmenden Haps nur abzudrängen, rennt er ihn im Strafraum völlig unnötig über den Haufen. Penalty, 1:0 durch Berghuis.

Die Gäste aus Bern lassen sich dadurch nicht einschüchtern und kommen zu Abschlüssen, die aber weiter ohne Ertrag bleiben. Nsame und Assalé verpassen den Ausgleich vor der Pause mehrmals.

Nach dem Seitenwechsel nimmt YB das Spieldiktat mehr und mehr in die Hand. Ein Handspiel von Ié, dem «Ersatz-Goalie» aus dem Hinspiel, bleibt folgenlos. Hier wäre ein Penaltypfiff nicht verkehrt gewesen. Kurz darauf vergibt Assalé eine Grosschance.

Seoane fördert den YB-Aufschwung – und bringt nach 68 Minuten Spielmann und Janko für Lotomba und Ngamaleu. Die Auswechslung des Kameruners kommt zur rechten Zeit: Kurz zuvor hätte er mit Gelb-Rot vom Platz fliegen müssen.

Schon wenige Minuten später macht sich der Doppelwechsel bezahlt. Nsame erobert den Ball, schüttelt Ié ab (der sich bei dieser Szene verletzt) und bringt den Ball in die Mitte. Dort haut Joker Spielmann auf den Abpraller und verwandelt souverän zum 1:1.

In der Schlussphase hätte das Spiel auf beide Seiten kippen können. Feyenoord versuchte Druck zu machen, doch die YB-Defensive um Sörensen stand meist solid. Mit dem eingewechselten Mambimbi ergaben sich mehrere gute Konterchancen für die für einmal in Gelb-Weiss gekleideten Gäste. Doch diese wurden nicht präzise genug ausgeführt.

In der 92. Minute dann beinahe noch das 2:1 für die Gastgeber. Der gefährliche Freistoss von Berghuis findet vor dem YB-Tor zum Glück keinen Abnehmer. Unter dem Strich ein Punkt, mit dem man glücklich nach Hause fährt. Wäre da nicht in der 94. Minute diese Riesenchance von Spielmann gewesen…

Nichtsdestotrotz: Es war, auch gemessen an den personellen Umständen, eines der besten europäischen Auswärtsspiele in der jüngsten Vergangenheit. Zudem behält YB den Leaderthron der Gruppe G und kann sich mit einem Sieg gegen Porto oder die Rangers für die K.o.-Phase qualifizieren.

Jetzt noch den Spitzenkampf gegen die St. Galler gewinnen – dann kommt die verdiente Natipause. Hopp YB!

Die Noten

Von Ballmoos 5/ Beim Penalty chancenlos, in der Strafraum-Beherrschung souverän.

Lotomba 3,5/ Kein schlechtes Spiel von Jordan. Ist aktiv und fleissig. Die Szene vor dem Penalty kostet aber einiges.

Sörensen 5,5/ Sein bester Auftritt im YB-Dress? Auf jeden Fall hat er sich gesteigert und ist mittlerweile als Abwehrchef etabliert.

Zesiger 5,5/ Auch Zesiger zeigt wohl sein bestes Spiel seit seinem Wechsel im Sommer. Körperlich robust wie eh und je, aber jetzt auch mit guten Pässen.

Garcia 4 / Schaltet sich oftmals in den Angriff ein, allerdings ohne zählbares Ergebnis.

Lustenberger 4,5/ Nach der Wunderheilung noch nicht ganz auf der Höhe. Allerdings gegen Ende des Spielt wichtig mit seinem Stellungsspiel. Als «Leuchtturm» für die Teamkollegen unbezahlbar.

Aebischer 5/ Spielfreudig und spritzig, Taktgeber im Zentrum. Allein sein Chip-Pass auf Fassnacht müsste mit einem Treffer belohnt werden.

Fassnacht 4,5 / Müsste einen Treffer erzielen. Sonst aber fleissig und viel in der Defensive anzutreffen.

Ngamaleu 4/ Hat Glück, dass er vor seiner Auswechslung nicht vom Platz fliegt. Bei ihm wechselten sich tolle Aktionen mit doofen Ballverlusten ab.

Nsame 4,5/ Beschäftigt die Rotterdam-Abwehr und zieht etliche Fouls.

Assalé 4,5/ Steter Unruheherd, macht viel Betrieb. Allerdings müsste sein Abschluss nach der Pause unbedingt ins Tor.

Spielmann 5/ Bringt sehr viel Schwung ins Team und trifft zum Ausgleich. Schade vergibt er den Matchball.

Janko/Mambimbi -/ keine Note

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