BSC Young Boys – Dynamo Kiew 0:1

Es stimmte vieles und doch fehlte am Ende das kleine Bisschen um den Abend erfolgreich abzuschliessen. Die Young Boys begannen stark, störten den Gegner früh und schalteten blitzschnell um, so dass Kiew gar nicht erst ins Spiel fand. Sow und Aebischer spielten im Mittelfeld gross auf, kämpften um jeden Ball, vertraten den gesperrten Sanogo ohne Fehl und Tadel. Die Verteidigung stand sicher und nach schnellem Umschalten ging es jeweils über die Seiten in die gegnerische Platzhälfte, die Stürmer liefen in die Tiefe und verpassten das Zuspiel nur um ein kleines Bisschen. Es war wie verhext! Um sich einer Biermetapher zu bemühen: Es war wie ein Schluck aus dem alkoholfreien Bier, welches im Stadion an europäischen Spielen ausgeschenkt wird. Es sieht aus wie Bier, es schmeckt (manchmal sogar ein bisschen) nach Bier aber die euphorisierende Wirkung bleibt aus – egal wie oft man daran nippt.

Nach einem Sulejmani Eckball in der 16. Minute fehlte nur ein kleines Bisschen, doch Nuhu köpfte den Ball an den Pfosten und der Nachschuss Nsames «klärte» der unglücklich kämpfende Assalé auf der Linie. Freistoss Sulejmani, geblockter Schuss Sow und wieder Nsame der aus spitzem Winkel das Tor nur um ein kleines Bisschen verfehlte. Zugegeben, es waren zumeist die ruhenden Bälle, welche zu akuter Torgefahr führten, denn aus dem Spiel heraus war der letzte Pass jeweils ein kleines Bisschen zu ungenau. Und was war mit Kiew? Fehlte der abgewanderte Yarmolenko oder der verletzte Mbokani? Dies war sicher mit ein Grund, weshalb die Ukrainer kaum einmal gefährlich vor dem YB Tor auftauchten. Doch vor allem standen die Mannen von Adi Hütter solid und setzten den Gameplan perfekt um. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis sich dies auch auf dem Totomat ersichtlich zeigen würde. So dachte man.

Auch wenn Dynamo nach der Einwechslung von Kravets etwas agiler auftrat und die schmutzigen Fouls sowie das unfaire Zeitspiel nach und nach beim Heimteam Wirkung zeigte, hatten die Gelbschwarzen auch nach dem Seitenwechsel mehr vom Spiel. 17 zu 5 Eckbälle und 17 zu 8 Torschüsse reichten jedoch nicht aus um den ersten Sieg in der diesjährigen Europa League Kampagne zu bewerkstelligen. Der wohl einzige Fehler, des ansonsten stark aufspielenden Lotombas, am gestrigen Abend oder sagen wir es war eine falsche Entscheidung, nutzten die Gäste zum entscheidenden 0:1 Siegtreffer. Denn Sulejmani verfehlte das Tor, bei seinem indirekten Freistoss aus 11 Metern, mehr als nur ein kleines Bisschen und Aebischers Weitschuss parierte der Kovalersatz Bushchan.

Mund abwischen und das Spiel gegen Basel aus dem Hinterkopf in den Fokus rücken!

Noten:
Von Ballmoos: 4,5 War nicht allzu sehr beschäftigt, doch erledigte, was zu erledigen war.
Mbabu: 4,5 Beackerte in gewohnter Manier seine rechte Seite, doch auch seine Flanken waren zu ungenau.
Von Bergen: 4 Defensiv solid aber Schwierigkeiten mit dem ersten Pass.
Nuhu: 5 Gegen Hinten souverän und gegen Vorne ohne Fortune.
Lotomba: 4,5 Unterband mehrere Gegenstösse nach Konter des Gegners und machte auch sonst fast alles Richtig, bis auf das eine Mal in der 70. Minute.
Fassnacht: 4 Kämpfte und lief viel, doch auch ihm gelang kaum etwas Zählbares.
Sow: 5 Gute Leistung des Youngsters. Stark am Ball und kämpferisch unterwegs.
Aebischer: 5 Bester Spieler auf dem Platz. Immer anspielbar, mit gutem Auge für die Mitspieler und zweikampfstark.
Sulejmani: 4 Sein Visier war gestern definitiv falsch eingestellt, aber viel unterwegs und sehr bemüht.
Nsame: 4,5 Hatte die eine oder andere Chance doch verpasste auch gestern seinen ersten Treffer in der EL.
Assalé: 4 Meist einen Schritt zu spät und mit einigen Fehlpässen. Das war nicht sein Spiel gestern.
Moumi Ngamaleu: kam in der 73. Minute für Nsame.
Schick: kam nach 81. Minuten für Fassnacht.

Michel Aebischer konnte seine starke Leistung nicht mit einem Tor krönen. (Foto: Thomas Hodel)

Michel Aebischer konnte seine starke Leistung nicht mit einem Tor krönen. (Foto: Thomas Hodel)

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