FC Sion – BSC YB 2:1

Kurz vor Spielbeginn wich die Sonne den Wolken und einem sehr starken Wind, der fortan durch das Stade de Tourbillon blies. Dieser passte durchaus zu diesem Spiel, das sich besonders in den ersten 45 Minuten zu einer kampfbetonten und hart geführten Partie entwickelte. Dabei liessen sich deutliche Parallelen zum letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams im Wankdorf ablesen:

Der FC Sion ging nach 10 Minuten mit der ersten Möglichkeit in Führung.

Ein eher unnötiges Foul von Bergens führte zu einem Freistoss, den Reto Ziegler im Tor versenkte. Der Ball fand den Weg durch die schlecht gestellte Mauer (Lücke bei Bertone) und schlug nicht gänzlich unhaltbar hinter Mvogo ein.

YB diktierte das Geschehen und hatte mehr vom Spiel, kam aber nicht zu vielen zwingenden Chancen – allerdings zu mehreren guten Aktionen. Eine solche sorgte nach etwas mehr als einer halben Stunde für den Ausgleich. Lecjaks zog in den Strafraum und wurde von Assifuah regelwidrig gestoppt.

Den fälligen (und entgegen der Meinung der Eingeborenen des einheimischen Qualitätspublikums) und klaren Elfmeter verwandelte Hoarau zum verdienten Ausgleich.

Noch vor der Pause ging Sion wieder in Führung.

Dies geschah nach der einzigen, richtig schwachen Szene des YB-Defensivverbundes, der sich nach einem Einwurf übertölpeln liess und in der folgenden Rückwärtsbewegung schlampig agierte.

Damit endeten leider die Parallelen zwischen den beiden Partien. Während es YB in Bern gelang, den erneuten Rückstand auszugleichen und mittels Traumtor von Gerndt sogar noch zugewinnen, waren es am Sonntag die Walliser, die das bessere Ende für sich behielten.

YB trat in der zweiten Halbzeit nicht mehr so dominant auf wie im ersten Umgang, kam aber ironischerweise zu mehr und besseren Chancen. Doch sowohl Ravet (Distanzschuss), als auch Sulejmani (nach herrlichem Konter) trafen nicht. Beide Offensivkräfte kamen später auch noch zu einer Doppelchance nach einem Eckball, doch der Ball wollte den Weg ins Tor nicht mehr finden. Da half es auch nicht, dass Adi Hütter gegen Ende des Spiels alles auf eine Karte setzte und sowohl einen Sechser als auch einen Innenverteidiger durch weitere Stürmer ersetzte.

YB verliert erst das zweite Spiel in diesem Jahr und verpasst damit die vorzeitige Sicherung des zweiten Platzes. Dieser Makel kann mit einem Heimsieg am Donnerstag gegen den FC St. Gallen beseitigt werden.

Die Leistung im Wallis indes war nicht überragend, sie war aber auch nicht schlecht. Die Kaltschnäuzigkeit, die YB in den letzten Wochen auszeichnete, fehlte für einmal. Dazu machte der angestachelte und auf Revanche sinnende FC Sion ein gutes Spiel und bleibt damit im Rennen um die internationalen Plätze.

 

Die Noten:

Mvogo 4/ Beim Freistoss unglücklich, ansonsten mit starken Reflexen.

Hadergjonaj 4/ Einige gute Aktionen in der Offensive, darunter aber auch einige ungenügende Flanken. In der Defensive solide, steht aber wie seine Abwehrkollegen beim 2:1 im Schilf.

Vilotic 3.5/ Mit einigen sehr starken Tacklings, aber auch mit dem einen oder anderen Stellungsfehler. Punkto Angriffsauslösung wieder ein Rückschritt nach zuletzt verbesserten Zuspielen.

Von Bergen 3.5/ Das Foul vor dem ersten sowie die Organisation vor dem zweiten Gegentor bringen dem Capitano eine seiner seltenen ungenügenden Noten ein. Ansonsten eine Kampfstarke Partie.

Lecjaks 4/ Ein Aktivposten im YB-Spiel in der ersten Halbzeit, auch abgesehen vom Penalty. In der zweiten Halbzeit aber zu oft „zweiter Sieger“ im Duell gegen Assifuah.

Ravet 4/ Sehr fleissig und bemüht, müsste aber mindestens einen Treffer erzielen.

Bertone 4/ In der ersten Halbzeit sehr umsichtig in der Rückwärtsbewegung, unterband mehrere Konter. Tauchte im zweiten Umgang teilweise ab und verlor einige Bälle.

Gajic 4.5/ Siehe Bertone. Allerdings mit mehr Impulsen in der Offensive und starkem Umschaltspiel.

Sulejmani 4.5/ Liess sich durch die ständigen Pfiffe nicht lange aus der Ruhe bringen und fand nach 10 Minuten gut in die Partie. Kreativster YB-Spieler, allerdings war die Luft nach 80 Minuten draussen.

Gerndt 4/ Wie immer viel unterwegs, setzte die Sion-Abwehr oft gut unter Druck. Hatte Pech wurde sein starker Abschluss vom Sion-Goalie hervorragend pariert.

Hoarau 4/ Rieb sich an Ndoye auf, der ihn in der Luft ungewohnt oft besiegte. Nervenstark beim Elfmeter.

Nuzzolo/Sutter/Zulechner keine Note

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