Es ist undankbar. Seit Wochen reiht YB Sieg an Sieg und spielt oft begeisternden Fussball ohne, dass der Rückstand auf Basel verkleinert werden konnte. Das mag zwar frustrierend sein, doch die aktuellen YB-Erfolge sind deshalb nicht wertlos. Zu Recht weist Adi Hütter derzeit regelmässig daraufhin, dass jetzt das Fundament für die nächste Saison gelegt wird. Das Selbstverständnis auch Spiele zu gewinnen, wenn nicht alles rund läuft (wie gegen GC), kann nächste Saison ungemein wertvoll sein.
Insbesondere in den Auswärts-Auftritten haben die Young Boys in den letzten Monaten grosse Fortschritte gemacht. Früher zeigte YB in der Fremde oft ein komplett anderes Gesicht und schien alles Positive aus den Heimspielen vergessen zu haben. Das ist in dieser Rückrunde nicht mehr so und wird dementsprechend mit Punkten honoriert. Auswärts hat YB bisher 23 Zähler gesammelt und drei Auswärtspartien stehen noch aus. Wenn die Gelbschwarzen auch in Sion, Lugano und Thun punkten, sähe die Auswärtsbilanz von YB im langjährigen Vergleich äusserst ansprechend aus. Mit Ausnahme der Seuchensaison 12/13 holte YB in den letzten zehn Jahren zwischen 24 und 33 Punkte. Den Rekord aus der Saison 08/09 ist zwar nicht mehr zu knacken, 30 Punkte liegen aber durchaus im Bereich des Möglichen.
Dafür käme ein Sieg in Sitten natürlich gelegen. Die Walliser erleben im Grunde genommen eine für sie typische Saison mit vielen Hochs und Tiefs. 13 Siege und 13 Niederlagen sind sinnbildlich dafür. Im Gegensatz zu YB, das sich rangmässig nicht mehr verändert, hat Sion noch die Chance, GC von Platz drei verdrängen. Die Young Boys müssen sich also auf einen bissigen Gegner einstellen. Bei der Aufstellung muss Adi Hütter kaum Wechsel vornehmen. Abgesehen von den Langzeitverletzten steht ihm zwar das ganze Kader zur Verfügung, doch die Ergebnisse der letzten Wochen geben keinen Anlass für grössere Rotationen. Einzig im defensiven Mittelfeld ist offen, ob Zakaria wieder in die Startelf zurückkehrt. Da YB im Moment als Ganzes überzeugt, sind solche Fragen aber nebensächlich. Hoarau und Sulejmani schiessen ihre Farben zu einem 2:0-Auswärtssieg.
