BSC YB – FC St. Gallen 3:1

Adi Hütter überraschte die YB-Fangemeinde mit der Nomination von Linus Obexer in die Startformation. Weiter rückte Denis Zakaria für den gesperrten Leo Bertone ins Team, ansonsten spielte YB gegenüber der Sion-Niederlage unverändert. Die Gäste aus St. Gallen, ihres Zeichens noch nicht vollständig vom Abstiegskampf entbunden, schienen mit dem primären Ziel nach Bern gekommen zu sein, so lange wie möglich kein Tor zu erhalten. Dies gelang vorerst. Weil beim Heimteam die Präzision und das letzte Quäntchen fehlten, bot die erste Halbzeit kein Spektakel und YB schaffte es kaum, sich auch überhaupt nur eine richtige Torchance herauszuspielen. Die gefährlichsten Aktionen waren ein Freistoss Sulejmanis kurz vor der Pause, ein verzogener Abschluss Hadergjonajs und eine Flanke Obexers, welche den Kopf von Hoarau nur knapp verpasste. Gegen hinten hatte man das Geschehen problemlos im Griff, beanspruchte dennoch etwas Glück, als Aleksics Freistoss das YB-Tor nur ganz knapp verfehlte.

Nach der Pause war sofort ersichtlich, dass unser Coach offenbar die richtigen Worte gefunden hatte. Und, was noch viel wichtiger ist, das Team gewillt schien, diese auch umzusetzen. Mit mehr Bewegung und schnellerem Spiel vorwärts, erarbeiteten sich die Berner nun praktisch eine Möglichkeit nach der anderen – vermochten aber vorerst nicht zu reüssieren. Erst als Sulejmani auf der linken Seite mit einem herrlichen Ball Alexander Gerndt bediente, dieser den St. Galler Verteidiger scheinbar mühelos überlief und Lopar bezwang, wurden die Fans endlich erlöst. Wenig später traf der für Zakaria eingewechselte Sanogo mit einem Aufsetzer aus gut und gerne 25 Meter – und liess dabei St. Gallens Torhüter Daniel Lopar nicht gut aussehen. Es folgte der Wehrmutstropfen der Partie, nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung liess sich die YB-Abwehr übertölpeln und schaffte es somit wieder nicht, ohne Gegentreffer zu bleiben. Doch Gelbschwarz reagierte hervorragend, spielte weiter als wäre nichts passiert und kam zu weiteren Topchancen. Alleine Hoarau hätte in dieser Phase locker drei Tore erzielen können, blieb für einmal aber erfolglos. So war es erneut Alexander Gerndt, welcher – von Nuzzolo nach bester Fussballzauber-Manier eingesetzt – souverän zum 3:1 Schlussresultat traf.

Es war ein Spiel, welches unterstrich, dass wir um einiges weiter sind als auch schon. YB wirkte erneut enorm gefestigt. Man erreichte die nötige Leistungssteigerung nach der Pause, liess sich weder von den vielen vergebenen Chancen, noch vom St. Galler Anschlusstreffer aus der Ruhe bringen und spielte unaufgeregt und bestimmt bis zur Entscheidung. Dieses Selbstverständnis wird auch auf der Tribüne immer wie mehr spürbar und macht den Besuch im Wankdorf zu einer wahren Freude. Weitermachen.

 

Die Noten:

Mvogo 4.5:          Auch gestern eigentlich kaum geprüft. Mit Glück bei Aleksics Freistoss und Pech beim Gegentreffer, weil kein Verteidiger zur Stelle war, um seinen Abpraller nach starkem Reflex abzuräumen.

Hadergjonaj 4,5:  Bereits in der ersten Halbzeit ein Aktivposten, beim Tor der St. Galler aber nicht zur Stelle. Bereitete eine 100ige Torchance vor, welche leider vergeben wurde. Nächstes Mal schiesst er wohl selber…

Vilotic 4,5:            Verbessert im Spielaufbau, im Zweikampf mit Licht und Schatten – rettete aber in der zweiten Halbzeit 2-3mal hervorragend und agierte trotz Verwarnung clever .

Von Bergen 4,5:  Mit einer soliden Leistung. Sieht beim Gegentor zwar unvorteilhaft aus, der Ball in die Schnittstelle war aber hervorragend gespielt.

Obexer 5,5:         Natürlich schwingt der Debütanten-Bonus in der Note mit. Mutiger Auftritt des sympathischen Juniors mit vielen guten Zuspielen, zudem defensiv abgeklärt. Trifft er mit seinem Abschluss in der zweiten Halbzeit ins Tor, wir würden ihm die Höchstnote verleihen.

Gajic 5:                Auch gegen St. Gallen klarer Taktgeber im Mittelfeld, mit einigen tollen Aktionen – auch defensiv. Dazu kaum Fehlpässe, weiter so!

Zakaria 4,5:         In der ersten Halbzeit merkte man ihm den fehlenden Rhythmus an. Steigerte sich in der zweiten Halbzeit.

Ravet 4,5:            Wie schon fast immer der grösste Aktivposten im YB-Spiel. Steht mit einem schlechten Zuspiel am Ursprung des Gegentreffers.

Sulejmani 4,5:     Weltklasse sein Zuspiel auf Gerndt beim 1:0, daneben weniger auffällig als auch schon.

Gerndt 5,5:          Zuerst schon fast kläglich gescheitert, verwandelte der Schwede danach zweimal souverän. Dazu wie gewohnt enorm viel (und schnell) unterwegs.

Hoarau 4:            Fleissig aber für einmal der personifizierte Chancentod. Teils mit Pech, teils schon fast fahrlässig, vergab er diverse beste Möglichkeiten

Einwechselspieler:

Sanogo (kam in der 68. für Zakaria) mit seinem ersten Saisontor und auch sonst gefällig, Lecjaks (76. für Obexer) solid, beim 2:1 mit dem Ballverlust, jedoch war das Zuspiel kaum zu kontrollieren. Nuzzolo (86. für Sulejmani) mit einem äusserst feinen Hacken-Zuspiel zur Spielentscheidung.

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