Unser Schweizer Meister im Schweizer Cup: Eine wahre Liebesbeziehung sieht anders aus. Während sich andere Superligisten anfangs regelmässig ohne grössere Schwierigkeiten und ziemlich souverän für die jeweils nächste Cuprunde qualifizieren, geht dies beim BSC meist nicht ohne Spannung oder Drama.
Dass nach den souveränen Titel-Saisons der Wunsch der Fans auf den «Trostpreis» gewachsen ist, ist verständlich. Ein Wermutstropfen gibt es aber beim Cupsieg: Auf die neue Saison muss sich auch der Cupsieger durch zwei Qualifikationsrunden zur Europa League spielen.
Aber eben, der Cup schreibt seine eigenen Geschichten. Die spielerischen Qualitäten der involvierten Mannschaften liegen manchmal zwar meilenweit auseinander und die Favoriten auf den Cupsieg sind auch die Favoriten für die Schweizer Meisterschaft der Super League. Trotzdem kann es in jeder Runde eine Überraschung geben – siehe Winterthur. Denn für einen Unterklassigen sind die Cup-Fights die Spiele aller Spiele, während sie für die Superligisten am Anfang vor allem eine mühsame, unpassende Pflichtaufgabe darstellen.
So unpassend die erste Runde für Gelbschwarz angesetzt war, so gelegen kommt die zweite. Während der Nationalmannschaftspause konnten sich die angeschlagenen Akteure erholen, die Verletzten hatten Zeit zur Genesung. Und im Match gegen den am Zürichsee gelegenen Zweitligisten FC Freienbach dürfte dem ein oder anderen Wiedergenesenen Gelegenheit gegeben werden, einen Ernstkampf auf Wettkampfniveau auszutragen, ohne dabei gross Gefahr zu laufen, dass er sich müde spielt. Auch dürfte der Platz kein Acker sein, schliesslich trainiert selbst die Schweizer Nationalmannschaft auf Freienbachs Sportplatz Chrummen.
Unschöne Nachrichten erreichen uns leider von der Verletzten-Front: Sulejmani und Martins fallen voraussichtlich länger aus, beide werden die nächsten wichtigen Meisterschafts- und Europa-League Partien sicherlich verpassen, was schwerer wiegen dürfte als deren Ausfall im Cup.
Besseres erreicht uns aus den hintersten Erinnerungen unseres Gedächtnisses. Freienbach, da war mal was: Schon einmal lautete eine Cup-Affiche FC Freienbach – BSC YB. Bei den Bernern im Kader damals noch Spieler wie Farnerud, Mayuka, Nef oder Spycher. Schon damals dabei: Marco Wölfli, der allerdings geschont und seinen Platz Ivan Benito hergeben «musste». Ob Seoane dieses Jahr im Cup nun auf den Routinier setzt darf zumindest erwartet werden, obwohl auch ein Einsatz von Ballmoos nicht erstaunen würde; schliesslich folgt auf den Cup-Kampf der Auftakt zur Europa-League in Porto und direkt darauf der Kampf um den Leader-Platz der Meisterschaft gegen einen direkten Konkurrenten aus Basel.
Natürlich sind wir aber trotz aller Historie sicher, dass sich YB für die nächste Runde qualifizieren wird. Dank Toren von Hoarau, Ngamaleu, Fassnacht und Garcia setzt sich der BSC ähnlich souverän durch wie damals, im 2011, als es einen ungefährdeten 4:0-Erfolg einspielte.
mögliche Aufstellung:
