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FC Thun – BSC Young Boys 1:1

Zufrieden ist nach dem Spiel in Thun sicher niemand. Die Young Boys kamen in der Stockhorn Arena nicht über ein 1:1 hinaus und legten einige Mängel offen. Zwar hatte YB über weite Strecken mehr vom Spiel, doch im Gegensatz zum Sturmlauf in der zweiten Halbzeit gegen Basel, waren Power und Kreativität nur selten auszumachen. Nsame agierte als einzige Sturmspitze und hatte durchaus einige gute Abschlüsse, wobei er von Gaudino auch stark lanciert wurde. Seine Kollegen in der Offensive dagegen kämpften meist mit den Massen des Tors. Bezeichnend war das Unvermögen von Zesiger, eine Flanke aus zwei Metern nicht im Gehäuse unterzubringen. Wobei man ihm zugutehalten muss, dass die Weiterleitung von Lustenberger doch sehr überraschend kam. Die offensive Impotenz war auch darauf zurückzuführen, dass wenig Impulse aus dem Mittelfeld kamen – Gaudino einmal ausgenommen.

In der zweiten Halbzeit durfte YB auf den ausverkauften Gästesektor spielen. Den treuen Fans darf man durchaus etwas bieten, dachte sich wohl Gaudino. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff schlenzte der Deutsche den Ball mit viel Gefühl in die obere linke Torecke. Nicht brilliert und trotzdem 1:0 in Führung? Das ist YB-Like, wie Seoane sagen würde. YB-like wäre es aber anschliessend das 2:0 zu forcieren oder den Vorsprung zumindest souverän zu verwalten. Beides gelang leider nicht. Gaudino blieb der auffälligste YB-Akteur, doch Thun gewann zunehmend an Raum und Chancen. Unrühmlicher Höhepunkt dieser Entwicklung war aus YB-Sicht der Thuner Ausgleich. Beim Seitenfallzieher von Chihadeh blieb den gelbschwarzen Verteidigern nur die Zuschauerrolle. In der Schlussphase versuchte sich Hoarau noch zweimal als Freistossschütze, da Gaudino zuvor ausgewechselt wurde. Es nützte nichts mehr und YB musste mit einem Punkt vorlieb nehmen. Tröstlich ist einzig, dass bereits morgen das nächste Spiel ansteht.

Noten aus der Feder von Kollege Jänu:

Von Ballmoos: 5. Zu halten gabs für Dävu nicht allzu viel, beim Gegentor ist er machtlos und gegen Rapp hielt er grandios. Seine Spieleröffnungs- und Passskills geben aber immer wieder Anlass, sich zu ärgern.

Janko: 4.5. Man merkte ihm die vielen Spiele etwas an, die Beine schienen schwerer als auch schon. Trotzdem hat er sich immer wieder Raum auf seiner Seite erarbeitet, leider war das letzte Zuspiel oft zu ungenau.

Zesiger: 4.5. Technisch nach wie vor mit einigen Defiziten, ansonsten liess die Berner Defensive nicht viel zu. Hatte den Führungstreffer vor der Pause auf dem Fuss.

Sörensen: 4. Auch er mit einer soliden Leistung aber nicht mehr. Einige Male gut antizipiert, verhielt sich beim Gegentor etwas sehr passiv.

Garcia: 3.5. Hatte wenig Ballaktionen und das Spiel lief an ihm vorbei.
Aebischer: 4. War stets bemüht, konnte aber das Spiel nach vorne nicht entscheidend mitprägen. Schnelle explosive Momente wie bei der Situation die zum Tor-Freistoss führte, waren zu selten.

Lustenberger: 4.5. Wenn man ihn doch nur klonen könnte. Egal ob in der IV oder im DM, stets ist Lustenberger unserer bester in den Reihen. Nach der Systemumstellung stimmte beim Gegentor die Zuteilung aber nicht.

Fassnacht: 4. Zeigte sich verbessert, hatte gute Abschlüsse und bereitete die erste Chance durch Nsame vor. Daneben aber immer noch viel Schatten. Dass dies nicht Fassis Anspruch ist, wissen wir alle.

Gaudino: 5. Bester Berner. Mit ihm werden Standards wieder zu einer Waffe, dazu hat er die nötige Kreativität und das gute Auge, um in der Offensive auch mal etwas Überraschendes entstehen zu lassen. Körperliche Defizite lassen sich aber nicht wegdiskutieren, da fehlt einiges an Robustheit.

Lotomba: 3.5. Nicht sein Spiel und wohl nicht seine Position, hat scheinbar lieber die längeren Wege vor sich mit mehr Raum.

Nsame: 4. Kam einige Male nur wenig zu spät, um den Ball schärfer aufs Tor zu bringen. Wurde gut bewacht, vom Thuner Abwehrverbund rund um Havenaar gut bewacht. Hing aber auch etwas in der Luft, da seine Kollegen zu wenig Bälle lieferten.

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