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FC Luzern – BSC YB 2:2

Soll man jetzt mit diesem Punkt in Luzern zufrieden sein? Irgendwie schwierig, das gestrige Spiel in die Geschehnisse der vergangenen Woche einzuordnen.

Nach der Enttäuschung in Belgrad und den Glücksgefühlen bei der Gruppenauslosung wäre ein Dreier vor der Natipause schön gewesen. Und wurde eigentlich auch erwartet. Schliesslich gehörte der FCL in den letzten Wochen zu den schlechteren Teams der Liga – und YB ging trotz etlicher Absenzen als klarer Favorit ins Rennen.

Doch schon früh war erkennbar, dass der Meister zumindest im Kopf nicht ganz die nötige Frische aufwies. Trotz mehr Spielanteilen fehlte in vielen Szenen die Spritzigkeit, Angriffe wurden zu kompliziert vorgetragen.

Die Luzerner überzeugten spielerisch nicht, legten aber viel Leidenschaft an den Tag. Dieser Einsatzwille wurde nach etwas mehr als 20 Minuten mit der Führung durch Ndiaye belohnt. 

YB erwachte und zeigte die Qualitäten, die den Meister in den letzten Jahren auszeichneten. Zielstrebig, überzeugt und mit viel Tempo wurde die Abwehr des Heimteams herausgefordert. Nach 38 Minuten gelang Nsame vom Penaltypunkt aus der Ausgleich, nur fünf Minuten später traf Assalé herrlich zur YB-Führung.

Spiel vor der Pause gedreht, der Sieg schien eigentlich bereits zum Greifen nah. Doch die Berner verpassten es nach dem Seitenwechsel, mit dem 3:1 für klare Verhältnisse zu sorgen.

Es war förmlich spürbar, wie die Luzerner an ihre Chance auf Punkte glaubten – und sich nach einer Stunde belohnten. Nach einem Fehler von Sörensen stieg Lucas beim Corner am höchsten und wuchtete den Ball per Kopf ins Tor. 

In der letzten halben Stunde versuchte YB, das 3:2 mit der Brechstange zu erzwingen. Wie bereits in Belgrad wurde zu oft mit langen Bällen operiert. Die Luzerner vertrauten ihrerseits auf Konter und kamen damit ab und zu gefährlich vors Gästetor.

Die Schlussphase wurde dann zu einem hektischen hin und her, in dem Christian Schwegler nach 92 Minuten endlich (!) mit Gelb-Rot vom Platz flog. Doch Gaudino brachte den Freistoss aus kurzer Distanz nicht im Tor unter. Es blieb beim 2:2. 

Wir freuen uns, wenn sich das YB-Lazarett in der Natipause lichtet und mit Hoarau, Sulejmani und Martins drei Stammspieler ins Team zurückkehren.

Die Noten

Von Ballmoos 5/ Eine tolle Parade in der zweiten Halbzeit beim Doppelkopfball der Luzerner. Bei den Gegentoren machtlos.

Lotomba 4/ Noch fehlt ihm die Frechheit bei seinen Vorstössen.

Lustenberger 4,5/ Keine einfache Rückkehr in die Heimat für den Captain. Zeigte trotzdem ein gutes Spiel.

Sörensen 3,5/ Bei beiden Toren nicht ganz unschuldig, zudem ein paar Fehlpässe. In den Zweikämpfen sonst meist unüberwindbar.

Garcia 3,5/ Auch bei ihm waren die Flanken teilweise mangelhaft. Schaltete sich häufig in die Offensive ein, wenn auch mit wenig Ertrag.

Sierro 4,5/ Viele wichtige Ballgewinne und Zweikämpfe. Agiert als defensivster Mittelfeldspieler oft unauffällig. Seine Standards haben Potential.

Aebischer 3,5/ Ihm dürfte die Pause gut tun. Hätte YB mit seinen Abschlüssen in die CL und gestern zu drei Punkten führen können, stattdessen fehlt es ihm aktuell an Selbstvertrauen.

Fassnacht 4/ Aktiv auf der Zehnerposition, war fleissig und viel unterwegs. Allerdings fehlten die zündenden Ideen.

Assalé 5,5/ Herrlicher Treffer zum 2:1, auch sonst ein Aktivposten. Hoffen wir, dass er in zwei Wochen noch da ist.

Nsame 5/ Versenkt den Penalty eiskalt und bereitet das 2:1 per Kopf vor. Im Strafraum für einmal etwas umständlich.

Ngamaleu 5/ Heftiges Privat-Duell mit Schwegler, aus dem er meist als Sieger hervorgeht. 

Janko, Gaudino, Mambimbi ohne Note

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