BSC YB – FCZ 2:1

Wie sagt einst der berühmte Frauenversteher „Lee“ aus Glatzenhausen: „Mit YB gewinnst du zwar keine Titel aber dafür geile Spiele“.

Gestern war es wieder mal soweit.

Dass eine Woche nach dem Buochs-Debakel nicht mit vielen Zuschauern zu rechnen war, leuchtete allen ein. Aber nicht einmal 17’000 Nasen bei dieser Affiche – das war schon ein wenig enttäuschend.

Item. Die formschwachen Costanzo und Kubo blieben auf der Bank, dafür kam Gajic als dritter Mann im Zentrum zum Einsatz. Das YB aktuell nicht wirklich einen „Zehner“ benötigt, bewies das Duo Nuzzolo/Steffen bereits nach 5 Minuten: 1:0 nach einem tollen langen Ball von Lecjaks.

Danach zeigte aber vor allem der FCZ, warum er spielerisch zu den besten Teams der Liga gehört. Es ist der starken YB-Defensive zu verdanken, dass die Führung in die Pause gerettet werden konnte. Man liess die Gäste etwas zu stark gewähren und spielte die wenigen Konter nicht konsequent zu Ende.

Capitano von Bergen blieb in der Pause aus gesundheitlichen Gründen in der Kabine, und dies war den Young Boys in den ersten Minuten nach der Pause deutlich anzumerken: Es fehlte die ordnende Hand und man hatte Mühe, sich aus der Weiss-Blauen Umklammerung zu lösen.

Nach einer Stunde folgte dann die Szene, welche dem Spiel eine neue Wendung brachte: Nuzzolo verlor sich im Reklamieren und Lamentieren und holte sich innerhalb von 60 Sekunden zwei gelbe Karten ab.

In Unterzahl agierten die Gelbschwarzen wieder konsequenter in den Zweikämpfen, kassierten aber nach einem „Gestocher“ auf unnötigste aber mittlerweile verdiente Weise den Ausgleich.

Im Stadion waren sich grundsätzlich alle einig, dass es nun nur noch darum geht, den einen Punkt in Bern zu behalten (und irgendwie sahen wohl alle bereits das folgende 2:1 für den FCZ kommen). Doch weder Milan Gajic noch Gui Hoarau wollten sich damit begnügen und tankten sich druckvoll und unwiderstehlich durch die Zürcher Abwehr -> 2:1! Das ganze Stadion stand Kopf! 10 Minuten lang wehrten sich zehn Spieler und etwa 16‘000 Zuschauer gegen den Ausgleich – mit Erfolg! YB gewann diese intensive Partie glücklich aber aufgrund der starken Reaktion nicht unverdient mit 2:1!

Nun gilt es, für einmal keinen weiteren Tiefschlag zu kassieren. Mit einem guten Auftritt in Prag und einem Sieg in Aarau , kann sich YB trotz Cup-Out einen tollen Herbst bescheren.

Die Noten

Mvogo 5.5/ tolle Paraden, beim Gegentor chancenlos. Sehr, sehr sicher bei Flanken und Eckbällen.

Hadergjonaj 5/ hatte viel zu tun, wehrte sich aber stark (trotz fehlender Unterstützung von Steffen).

Rochat 5.5/ in einer nicht zu erwartenden Topform! Gewinnt quasi jeden Zweikampf.

Von Bergen 5/ auch der Captain spielte eine gute Halbzeit, blieb aber in der Pause wegen Schwindelgefühlen draussen.

Lecjaks 5.5/ es scheint, als würde es langsam aber sicher auch in der Viererkette funktionieren. Sowohl offensiv als auch defensiv mit einer starken Partie.

Sanogo 5.5/ ein Terrier wie er im Buche steht. Zweikampfstarker und ballsicherer Leader.

Bertone 4.5/ keine überragende Partie von Leo, aber zumindest solide.

Gajic 4.5/ tolle Vorarbeit vor dem 2:1, hing ansonsten etwas in der Luft. War weder 10ner noch 6er, verliert den Ball vor dem Ausgleich sehr leichtfertig.

Steffen 5.5/ Unwiderstehlich seit Monaten, dass hätte man ihm so kaum zugetraut. War in der zweiten Hälfte lange Zeit der einzige, welcher den Ball halten konnte. Defensiv geht aber noch etwas mehr.

Nuzzolo 3.5/ Eigentlich ein guter Auftritt, sorgt Offensiv mit Steffen für die Musik. Leider deftige Abzüge wegen der dämlichen Ampelkarte.

Afum 4/ fleissiger aber glückloser Auftritt von Afum. Bräuchte bald wieder ein Erfolgserlebnis damit er nicht wieder in den Negativ-Trott gerät.

Wüthrich 5/ kam nach der Pause in diese schwierige Partie und schlug sich nach einigen Startschwierigkeiten wacker.

Sutter 5/ eigentlich zu kurz im Einsatz, half aber auf Rechts viel nach hinten und trug seinen Teil zum Sieg bei.

Hoarao 5.5/ dito Sutter mit dem Zusatz, dass er das Spiel auf eine unglaublich kaltschnäuzige Art entschied. Zudem auch defensiv Gold wert. Schickte nach der Führung Bertone nach vorne um selber im Abwehrzentrum abzuräumen – mit seiner Kopfballstäke dort ein wichtiger Faktor.

Uli Forte 5/ musste nach dem Cup-Out unten durch, besonders von den Medien zum Sündenbock gestempelt. Tolle Reaktion von ihm und seiner Mannschaft in dieser Woche, zudem hat er bewiesen, dass er auch auf vermeintliche Lieblingsschüler und arrivierte Spieler verzichtet, wenn diese ausser Form sind und/oder die Leistung nicht stimmt. Mit Mvogo, Hadergjonaj, Bertone (dazu nach der Pause noch Wüthrich) spielten auch in diesem eminent wichtigen Spiel 3 junge Eigengewächse von Beginn weg.

 

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