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FC Basel – BSC Young Boys 3:0

Fünf Spiele in Serie hatte YB nicht mehr gegen den FCB verloren. Und vor dem 1:5 im Meistersuff waren es gar sechs Duelle, in denen die Basler nicht gewinnen konnten. Gestern war es wieder soweit – und leider auch verdient.

Gründe, die zu dieser Niederlage führten, gibt es einige. Kampfgeist und Zweikampfhärte, die YB in den letzten Jahren auszeichneten, fehlten über weite Strecken. Das Passspiel war von vorne bis hinten zu unpräzis. Die Idee, mit zwei Stossstürmern zu spielen, ging in die Hosen – weil die benötigten Flanken so gut wie nie ihr Ziel fanden.

Und was sich schon gegen Porto abzeichnete, wurde im Joggeli augenscheinlich: Die Young Boys sind nach einer anstrengen Hinrunde mit vielen Absenzen und grossen Umstellungen platt – körperlich, aber vor allem mental.

Der FCB nutzte dies eiskalt aus. Vorkämpfer und Chef-Schafseckel Taulant Xhaka zeigte leider ein starkes Spiel und gab vor allem physisch den Takt an. Die bärtige Innenverteidigung Cömert/Alderete liess so gut wie nichts zu. Und vorne zeigte sich der zweifache Vizemeister der letzten Jahre sehr effizient.

Allerdings darf man auch festhalten: So stark ist diese Mannschaft nicht. Auch wenn Rot-Blau gestern in allen Belangen überlegen war, so jagt uns dieser FCB keine Angst ein.

YB hatte über 90 Minuten zwei Gelegenheiten, dem Spiel vielleicht einen anderen Verlauf aufzudrücken. Nsame kurz vor und Ngamaleu kurz nach der Pause vergaben aber ihre Möglichkeiten. Gleich im Gegenzug erhöhte Zhegrova auf 3:0 – dann war der Mist gekarrt.

Noch bleiben drei Spiele bis zur wohlverdienten und dringend benötigten Winterpause. Der Dreier im Heimspiel gegen Luzern ist ein «Muss». In Glasgow kann die Aussicht auf ein europäisches Überwintern vielleicht nochmal Kräfte freisetzen. Und in Lugano sollen unsere Gelb-Schwarzen einen positiven Abschluss eines unglaublichen und fantastischen Jahres einfahren.

Zur Erinnerung: 2019 hat YB eine Rekord-Saison abgeschlossen, den 13 Meistertitel eingefahren, einen grossen Umbruch erfolgreich überstanden – und man führt die Liga weiterhin an, obwohl noch nicht einmal das ganze Kader zur Verfügung stand.

Hopp YB!

Die Noten

Von Ballmoos 4,5/ Schuldlos an den Gegentoren, kann sich in der Schlussphase noch gegen Okafor auszeichnen.

Garcia 3/ Schlechte Flanken in der Offensive, viel Mühe mit Zhegrova. Und dann kommt bei seinem Tor zum 3:1 auch noch Pech dazu, weil Nsame ein Foul begeht.

Sörensen 3,5/ Ist bei den Gegentoren nicht schuldlos, aber seine Zweikämpfe sind meist erfolgreich. Immerhin: Stemmt sich gegen die Niederlage und treibt das Team mit ungewohntem Offensivdrang an.

Zesiger 2/ Nein, es ist nicht fair, dem Innenverteidiger #5 die Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber das war über 90 Minuten eine Nummer zu gross für ihn.

Lotomba 2,5/ Ihm gelingt nach vorne nichts, in der Defensive wird er oftmals überlaufen.

Fassnacht 3/ Findet in der ersten Halbzeit überhaupt nicht ins Spiel. Nach dem Seitenwechsel wird es nicht besser. Immerhin mit einigen guten Aktionen gegen den Ball.

Aebischer 3/ Er steht sinnbildlich für die Verletzungsmisere. Stand in jedem Spiel auf dem Platz, übernahm viel Verantwortung – und braucht jetzt dringend eine Pause.

Martins 4/ DER Lichtblick des Spiels. Deutet sein grosses Potential an, ist der beste YB-Feldspieler an diesem Nachmittag.

Ngamaleu 3/ Hat nach der Pause die Chance zum 1:2 auf dem Kopf. Ihm gelingt sehr sehr wenig.

Hoarau 2,5/ Der Captain war unsichtbar, was aber nicht nur an ihm lag. Fand nie ins Spiel – und konnte auch nicht darauf Einfluss nehmen.

Nsame 3/ Könnte vor der Pause den Mutmacher erzielen, doch wie schon gegen Porto gelingt ihm nicht viel. Biisse, Schämpu – schon fast ist Pause.

Keine Note für Janko, Spielmann und Assalé.

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