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BSC YB – FC Luzern 1:0 (0:0)

Was für ein Geknorze! Die Young Boys bezwingen, in einem mässig attraktiven Spiel, den FC Luzern knapp aber verdient mit 1:0. Dabei hätten es sich die Gelbschwarzen durchaus leichter machen können. Sie übernahmen von Beginn weg das Spieldiktat und kamen auch gleich zu vielversprechenden Chancen. Zuerst scheiterte Nsame alleine vor Torhüter Müller und auch Spielmann vergab, indem er den Nachschuss aus 12 Metern übers Tor setzte. Kurze Zeit später verfehlte eine Hereingabe Aebischers Freund und Feind bevor auch die erschreckend schwachen Luzerner zu ersten Möglichkeiten kamen. Der Gegner aus der Leuchtenstadt konnte sein Formtief nie verbergen und so strahlte die jung aufgestellte Mannschaft kaum Torgefahr aus.

Doch auch das Heimteam vermochte nur wenig zu überzeugen. So sprach Gerry Seoane nach dem Spiel auch von gemischten Gefühlen, da man einerseits nach zwei Niederlagen wieder zum Siegen zurückgekehrt ist und dabei auch wieder einmal zu Null spielen konnte. Der Trainer sprach von defensiver Solidarität aber auch von der fehlenden Kreativität in der Offensive. Trotz viel Ballbesitz, zeitweise betrug das Verhältnis 70% zu 30%, vermochte YB vor dem Tor nicht zu reüssieren – auch da Nsames Treffer in der 27. Minute aus einer Abseitsposition entstand. Man merkt den Protagonisten das hohe Pensum dieser Vorrunde an. Man wirkte geistig müde und liess hie und da die nötige Entschlossenheit etwas vermissen. So erstaunte es wenig, dass das entscheidende Tor, kurz nach dem Wiederanpfiff, durch ein Eigentor zustande kam. Captain Schürpf verwertete eine Garcia Flanke per Hüfte souverän.

Hervorzuheben gilt es auch den Startelfeinsatz von Marvin Spielmann. Es war dies sein dritter von Beginn weg und erster in der hiesigen Meisterschaft seit dem 3. August und dem Spiel gegen Lugano. Der Ex-Thuner kam für den Dauerläufer Nicolas Moumi Ngamaleu zum Einsatz und hatte in der ersten Hälfte die eine oder andere gute Aktion, jedoch konnte er dabei die fehlende Spielpraxis nicht verbergen. Ebenfalls durfte Nicolas Bürgy wieder vom Start weg verteidigen und er machte dies äusserst gut. Das YB Eigengewächs kam gut in die Zweikämpfe und organisierte den Aufbau so, als würde er Wochenende für Wochenende nichts anderes tun. Ein weiterer Lichtblick des gestrigen Spieles war Kiki Martins Pereira. Der junge Luxemburger dirigierte das Spiel mit Technik, Übersicht und der nötigen Aggressivität. Es ist schön zu sehen, dass bei aufkommender Müdigkeit wenigstens die Breite im Team wieder anwächst und die Langzeitverletzten nach und nach wieder zurückkehren. Trotzdem können wir uns auf den Lorbeeren der Tabellenführung noch nicht ausruhen. Um den Titel erfolgreich zu verteidigen benötigen wir einen Guillaume Hoarau, Christian Fassnacht oder Michel Aebischer bei 100%. Jedoch können wir durch die Rückkehr von Fabian Lustenberger oder Sandro Lauper eine zusätzliche Qualität Steigerung erwarten.

Am Ende waren es aber auch gestern 3 Punkte, die man einsackte und mehr gab es auch für die anderen Teams in der Vorletzten Runde dieses Jahres nicht zu gewinnen – somit bleiben wir weiterhin auf Platz 1.

Noten:

Von Ballmoos 5 – Zu Beginn wenig geprüft aber gegen Ende war er da als es ihn brauchte.

Janko 4,5 – Defensiv solid und offensiv bemüht. Muss weiter an seiner Genauigkeit arbeiten.

Sörensen 4,5 – Blieb ohne Fehler, dürfte aber offensiv mehr in Erscheinung treten.

Bürgy 5 – Durfte wieder einmal von Beginn weg ran und dankte es mit einer fehlerlosen und souveränen Leistung. War der Chef in der Verteidigung.

Garcia 4,5 – Sicherte seine Seite gekonnt ab aber hätte bei diesem Gegner gegen Vorne mehr tun dürfen – trotz dem Assist.

Fassnacht 4,5 – Wie immer viel unterwegs und aufsässig doch man merkt ihm die vielen Spiele in der Vorrunde an.

Aebischer 4 – Unser Dauerläufer im Mittelfeld zapft langsam aber sicher seine Reserven an. Tat schon mehr für die Offensive.

Martins 5 – Sehr agil wie er das Spiel aus dem Mittelfeld lenkte und mit gutem Stellungsspiel. Wir können uns freuen, wenn er wieder bei 100% ist.

Spielmann 4,5 – Erster Einsatz in der Startelf seit August. Sehr aktiv aber nicht immer glücklich beim Abschluss oder dem letzten Pass. Benötigt weitere Einsätze um sein Potenzial in Bern auszuschöpfen.

Assalé 4 – Gewohnt bemüht und flink aber gestern doch eher unauffälliger als sonst.

Nsame 4 – Für einmal ohne Tor und auch sonst eher unglücklich auf den letzten Metern.

Ngamaleu für Spielmann (70’), Hoarau für Nsame (73’) und Mambimbi für Assalé (83’) waren zu kurz im Einsatz für eine Benotung.

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