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Schweizermeister BSC – Absteiger GCZ 6:1

Vor knapp 16 Jahren, am 31. Mai 2003 gastierten die Grasshoppers in Bern. Im ausverkauften Neufeld gewann GC gegen YB mit 4:2 und sicherte sich den 27. Meistertitel. Die anschliessenden Feierlichkeiten im Stadion schlugen mit mehreren Verletzten und 50’000 Fr. Sachschaden zu Buche, wie „Der Bund“ festhielt. Wenn die GC-Fans gewusst hätten, was in der Folge auf sie zukommen wird, hätten sie ihren Titel wohl etwas euphorischer gefeiert. In der Folge geriet GC, mit wenigen positiven Ausreissern, immer tiefer in einen Abwärtsstrudel, dessen Ende, zumindest in der Super League, nun definitiv gekommen ist.

Wie bereits im Jahr 2003 liegen auch im Jahr 2019 Welten zwischen dem BSC Young Boys und den Grasshoppers Zürich – nur sind diesmal die Rollen vertauscht. Wie sich der einst arrogante Hassverein im Wankdorf präsentierte, war eigentlich tragisch. Trainer, Spieler und Fans: Es ist ein Bild des Zerfalls. Es war der letzte Auftritt von GC in Bern für lange Zeit und Fussball spielte eigentlich nur YB. Beim zweitletzten Heimspiel der besten Saison aller Zeiten zeigte diese wunderbare Mannschaft noch einmal, weshalb sie den Schweizer Fussball seit bald zwei Jahren dominiert. Selbst unter Berücksichtigung der Schwäche von GC war der Auftritt von Gelbschwarz ein Genuss. YB spielte beschwingt und voller Freude. Es war ein Spiel, in dem alles gelang. Im Fall von Assalé zum Beispiel wieder einmal ein Torerfolg, nachdem er längere Zeit glücklos war. Innert zehn Minuten traf er zuerst per Flachschuss und anschliessend per Kopf. Wer sagt, dass man für Kopfballtore gross sein muss? Mit dem 2:0 nach 32. Minuten war das Spiel eigentlich schon entschieden, aber wenn es so schön ist, will man natürlich nicht aufhören. Schliesslich endeten zuletzt schon genug GC-Spiele frühzeitig. Gaudino, der die beiden ersten Tore vorbereitete, schritt danach selber zur Tat. Im Strafraum erhielt er viel Zeit, um sich den Ball zurecht zu legen und schliesslich ins Netz zu befördern.

Nach der Pause war es Zeit, der Ostkurve auch noch etwas zu bieten. Nsame benötigte nach dem Wiederanpfiff des Schiedsrichters knapp 100 Sekunden, um auf 4:0 zu erhöhen. Damit überholte er in der Torschützenrangliste Thuns Sorgic und bildet mit Hoarau nun eine Doppelspitze. Ebendieser Hoarau stand zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf dem Platz, begann sich aber an der Seitenlinie mit dem Aufwärmprogramm. Weil alles so locker flockig vonstatten ging, schlich sich in der Defensive auch mal eine Unkonzentriertheit ein. Pusic nutzte diese für den „Anschlusstreffer“ zum 4:1. Der vorhin erwähnte Hoarau stand mittlerweile auf dem Platz und krönte den Gala-Abend mit zwei weiteren Toren. Das 6:1-Schlussresultat fiel keinen Treffer zu hoch aus, sondern war der Beleg für die derzeitigen Stärkeverhältnisse in der Super League.

Von Ballmoos 5.5 Hatte wenig zu tun und war beim Gegentreffer chancenlos.

Lotomba 5.5 Comeback in der Startelf nach seiner langwierigen Verletzung. Die lange Absenz war ihm nicht anzumerken.

Von Bergen 6 Was auch sonst?

Kronig 5 Erster Einsatz im Eins und ein vielversprechender Auftritt.

Benito 5 Gewohnt zuverlässig. Falls er YB verlässt, wird man ihn vermissen.

Lauper 5 Spielte zentral und sorgte als Aufbauer und Abräumer für viel Dynamik.

Gaudino 5.5 Sehr gutes Spiel des Deutschen mit zwei Vorlagen und einem Tor.

Sow 5 Wenn er den Ball hat, geht es schnell. An der Abschlussschwäche könnte er in der nächsten Saisonvorbereitung arbeiten.

Assalé 6 Endlich wieder Torschütze und gleich doppelt. Dazu die Vorlage für Hoarau. Riesiger Match!

Nsame 5.5 Auch er Torschütze und in der Offensive stets gefährlich.

Ngamaleu 5.5 Stark am Ball und fast auf dem ganzen Spielfeld anzutreffen.

Hoarau 6 Knappe halbe Stunde auf dem Feld und zweimal treffen. Kann man machen.

Wüthrich 5 Kam für die YB-Viertelstunde und war ähnlich beschäftigt wie zuvor auf der Ersatzbank.

Seydoux 5 Wichtige Einsatzminuten für den Youngster. Es dürfen ruhig noch mehr werden.

Nufi Keine Note/Nicht im Aufgebot.

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