BSC Young Boys – FC Thun 5:1

Berner Kantonalmeisterschaften sind oftmals unterhaltsame, aber mühsame Duelle. Ein aufsässiges Team, das sich in jeden Zweikampf wirft, keinen zweiten Ball kampflos hergibt und unnachgiebig Druck aufsetzt, ist nicht einfach zu bespielen.

So war es auch am Sonntag. Doch besagtes Team trug diesmal Gelb-Schwarz und spielte, als ginge es um Leben und Tod. Vor über 27’000 Fans führte YB allen Beobachtern vor Augen, warum man völlig verdient seit 2 Jahren an der Spitze des nationalen Fussballs steht.

Klar, Thun war schlecht und kam nie ins Spiel. Doch das lag in erster Linie am Meister, der von Beginn weg mit dem Messer zwischen den Zähnen agierte. Nach wenigen Minute hätte es einen Penalty für YB geben müssen, doch Glarners Foul an Assalé wurde nicht entsprechend taxiert. Statt lange zu lamentieren, spielte Gelb-Schwarz einfach weiter. Ein Muster, das sich in diesem Spiel noch mehrmals ausbezahlte.

Kurz darauf brachte Sow die Berner in Führung, nach zehn Minuten doppelte Hoarau nach. Und nach 23 Minuten sorgte Lauper mit seinem Premierentreffer für die Entscheidung. Obwohl Moumi Ngamaleu noch vor der Pause auf 4:0 stellte, durften sich die Thuner glücklich schätzen. Hätte YB schon nur die klaren Chancen verwertet, wäre ein 8:0 nach 45 Minuten nicht unverdient gewesen.

Nach dem Tee sorgten Schick (Wuschu: bitte verlängern) und Captain von Bergen (Wuschu: bitte verlängern) mit der einzigen Unkonzentriertheit des Nachmittags für das Ehrentor der Gäste.
Hoarau stellte das Skore später per Kopf auf 5:1. Auch hier verzichtete YB zuvor auf Reklamationen, nahmen ein Doppelhands im Strafraum hin und setzten in Person von Loris Benito nach. Dessen Flanke verwertete Gui gewohnt souverän.

Es blieb beim 5:1, auch weil YB zwei Gänge zurückschaltete. Für einmal kein emotionaler Last-Second-Sieg sondern eine Gala, die jedem Fan im Stadion ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Und dank dem 1:1 der Basler gegen Lugano, kann es mit dem Titel nun ganz schnell gehen. Trotzdem fokussieren wir uns zuerst auf Luzern. Wenn noch irgendwo eine kleine Rechnung offen ist, dann in der Innerschweiz.

Von Ballmoos 5/ Beschäftigungslos, mit einigen guten Angriffsauslösungen.

Schick 5/ Kleiner Abzug wegen dem Fehler vor dem Gegentor, dafür Boni für gute Flanken und den neunten (!) Assist.

Von Bergen 5/ Auch hier eine halbe Note Abzug. Er wird’s verschmerzen.

Ali Camara 5/ Zeigt deutlich, dass er seinen Stammplatz verdient.

Benito 5,5/ Starker Auftritt mit viel Engagement. Leitet gleich mehrmals Angriffe und Tore mit gutem Nachsetzen ein.

Fassnacht 4,5/ Sein Knoten hätte gerne platzen dürfen… Hat sich aber die nächsten Treffer für Luzern aufgespart.

Sow 5,5/ Tolles Tor, toller Auftritt. Aber der Bart muss weg.

Lauper 5,5/ Endlich trifft er – und erst noch mit links. Auch sonst ein starkes Spiel.

Ngamaleu 5,5/ Belohnt sich für einen fleissigen Auftritt mit dem 4:0.

Assalé 5/ siehe Fassnacht.

Hoarau 5,5/ Top-Stürmer, Top-Typ.

Keine Note für Gaudino (deutet Potential erneut an), Nsame (Pech beim Lattenschuss) und Uli.

Tags: Keine Tags

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.