BSC Young Boys – FC St. Gallen 2:0

«Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.» Ungefähr so könnte man das Spiel der Young Boys gegen den FC St. Gallen treffend umschreiben.

Obwohl: YB ist nicht nur ein «gutes Pferd» – treffender wäre «vollblütiger, fantastischer Zuchthengst mit der Potenz einer ganzen Herde»

Trainer Seoane rotiert nicht nur aufgrund der Verletzungen von Sow und Mbabu, sondern lässt auch erstmals Sandro Lauper von Beginn weg in der Innenverteidigung laufen (weiter sitzen bei YB unter anderem Sulejmani, Camara, Sanogo und Hoarau auf der Bank). Zusammen mit Benito, Schick und Captain von Bergen hat der Abwehrverbund zu Beginn etwas Mühe mit dem vertikalen Spiel der Gäste, die unter Trainer Zeidler deutlich offensiver agieren als in den Jahren zuvor.

Doch der Meister strotzt vor Selbstvertrauen und demonstriert dieses schon nach fünf Minuten: Hoarau-Stellvertreter Nsame reagiert nach einem abgewehrten Assalé-Kopfball am schnellsten und bringt YB in Führung. Nach einer halben Stunde doppelt der nach wie vor formstarke Ngamaleu nach: Er verwertet den Abpraller seines eigenen Abschlusses zum 2:0.

Zugegeben: Die Ostschweizer kommen zu einem Pfostenschuss und sind bemüht. Dennoch ist die Führung zur Pause verdient. Nach dem Seitenwechsel zeigen sich die Berner für einmal ineffizient und vergeben eine gute Handvoll Topchancen. Auch als Ex-YBler Vilotic nach einem selten dämlichen Hands vom Platz fliegt, können die Gelbschwarzen die Überzahl nicht in weitere Treffer ummünzen.

So bleibt es beim ruhigen und unspektakulären 2:0. Oder wie ein St. Galler-Journalist schreibt: «Der Beste? Das YB-Team. Man hatte 90 Minuten den Eindruck, als könnte der Meister problemlos zwei Gänge hochschalten, wenn es nötig wäre.» Wie ein gutes Pferd eben. Pardon: Ein vollblütiger Zuchthengst mit der Potenz einer ganzen Herde.

 

Die Noten:

Von Ballmoos 5/ Wenig geprüft aber souverän

Schick 4.5/ Starker Auftritt des Österreichers, der seinen Wert fürs Team erneut unterstreicht.

Von Bergen 5/ Wie sagt Kollege Lauper nach dem Spiel? «Neben Steve zu spielen ist nicht schwierig!»

Lauper 5/ Eindrückliches Debut in der Innenverteidigung. Antizipiert stark und hat einen tollen ersten Pass.

Benito 4.5/ Hat nicht wahnsinnig viele Szenen, macht aber auch kaum Fehler.

Fassnacht 5/ Auch wenn ihm nicht alles gelingt, so hat er doch bei den meisten Offensivaktionen seine Füsse im Spiel.

Bertone 5/ Starker Auftritt des Backups. Ist in der Offensive und in der Defensive engagiert.

Aebischer 4.5/ Auch Aebischer zeigt ein starkes Spiel, kann aber nicht ganz an die Leistung aus dem Basel-Spiel anknüpfen.

Ngamaleu 5/ Moumis gut Form hält an: Er trifft zum vorentscheidenden 2:0. Auch sonst ein Aktivposten.

Assalé 4.5/ Fiel etwas ab, was vor allem an einem Missverhältnis bei Aufwand/Ertrag liegt. Ihm fehlt vor dem Tor die Leichtigkeit.

Nsame 4.5/ Trifft zur Führung – aber zeigt trotzdem kein Spiel, welches ihnder Startelf näher bringen würde.

 

Garcia, Seydoux, Sulejmani keine Note/ Herzliche Gratulation zum Debüt, Léo Seydoux!

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