191101 YB-Züri

Cup Achtelfinale: BSC YB – FC Zürich 4:0 (2:0)

So langsam wird es zur Gewohnheit – auch im dritten Aufeinandertreffen der Saison zwischen den Berner Young Boys und dem FCZ gewinnt der Schweizermeister mit 4:0. So steht es im Direktvergleich dieser beiden Mannschaften im Jahr 2019 bei 5:0 Siegen und einem Torverhältnis von 15:0!

Als sich die Rauchschwaden im Wankdorf langsam verzogen begann dieses muntere und sehr animierte Spiel. Beide Mannschaften pressten früh und standen hoch. So entstanden Räume, welche zu einem offenen Schlagabtausch führten, bei dem sich vor allem die beiden Torhüter zum Teil spektakulär auszeichnen konnten. So sprachen die Zürcher nach Spielende denn auch von einem harten Resultat, das zu hoch ausgefallen sei und das durchaus mehr für sie drin gelegen wäre. Nun, dies mag aus ihrer Sicht vielleicht stimmen aber objektiv gesehen ist diese Aussage eher ein Schönreden des Verlierers. Rückblickend lässt sich nämlich nicht bestimmen wann oder wie es dem FCZ hätte gelingen sollen, dieses nicht unbedingt überwältigende, aber umso mehr überzeugende YB zu bezwingen.

Die als Rumpfteam, ersatzgeschwächt oder gar abschätzig als B-Team verschriene Berner Kampfmannschaft trat erneut gewohnt abgeklärt und souverän auf. Wer den ersten Fehler in der 7. Minute eiskalt zur 1:0 Führung nutzte und kurz vor dem Pausenpfiff mit dem 2:0 bereits zum Nackenschlag angesetzt hatte, liess keine Zweifel aufkommen wer an diesem kalten Herbstabend als Sieger von dannen ziehen wird. Beängstigend für jeden Gegner wie routiniert und ruhig diese Jungs zwei Mal die Woche Siege und Punkte einfahren, zumal ja eben nur die «Zweite Garnitur» auf dem Felde steht.

Wer oder was ist eigentlich diese zweite Garnitur? Einerseits der Schütze zum 1:0 Nicolas Moumi Ngamaleu, der mit seiner Technik, Geschwindigkeit und Ballkontrolle bereits seit Beginn dieser Saison zu begeistern vermag. Sicher auch Gianluca Gaudino welcher kurz vor dem Pausentee mit seinem vierten Assist, auf den formstarken Christian Fassnacht, im fünften Spiel punkten konnte und die verlorengeglaubte Gefährlichkeit bei Standards zurückbrachte. Die «Notlösungen» Cédric Zesiger und Frederik Sörensen krönen ihren Steigerungslauf mit dem 3:0, während der Hoarauersatz und Knipser vom Dienst Jean-Pierre Nsame mit seinem obligaten Tor zum 4:0 Endstand einnetzte. Auch hätte jeder Michel Aebischer einen Treffer von Herzen gegönnt doch sein Tor wurde aufgrund einer Abseitsposition Fassnachts aberkannt. Der Fribourger Jungspund findet sich mit der neu aufgetragenen Verantwortung immer besser zurecht und dirigierte das Mittelfeld des Meisters erneut wie ein alter Hase. Eine tolle zweite Garnitur die uns nicht nur gestern sondern auch in der Europa League und in der Meisterschaft im Rennen hält. Schön einen solchen zweiten Anzug in seinem Schrank zu wissen.

Noten:

Von Ballmoos 6   Spektakulär! Mirakulös! Unüberwindbar! Phantastisch! Dävu Von Ballmoos!

Garcia 5   Erledigte seine Arbeit auf der linken Abwehrseite seriös und unaufgeregt. Hatte zwar auch den einen oder anderen Ausrutscher im Spiel, lief aber kaum Gefahr in Bedrängnis zu kommen. Hat offensiv noch Luft nach Oben.

Sörensen 5,5   Erneut eine tadellose Leistung des Dänen. Tolle Balleroberungen, starkes Zweikampfverhalten, gutes Stellungsspiel und sein Premierentor zum 3:0 beweisen – Frede ist definitiv in Bern angekommen.

Zesiger 5   Auch das Seeländer «Sorgenkind» kann endlich seine Fähigkeiten abrufen. Unaufgeregt löste er seine defensiven Aufgaben und schickte sich an das Spiel von hintenheraus aufzubauen. Weiter so!

Janko 5   Bekam erneut den Vorzug gegenüber Lotomba. Defensiv findet er sich immer besser zurecht. Seinen Flanken fehlt hingegen immer noch die nötige Präzision.

Ngamaleu 5   Ihm gelingt zurzeit einfach alles. Bereitete mit dem frühen 1:0 das Spiel in die richtigen Bahnen.

Aebischer 5,5   Der Junge findet sich als Regisseur im Mittelfeld immer besser zurecht. Einmal mehr der Aggresivleader dieser Mannschaft und einer der Gründe wieso es zurzeit einfach läuft.

Gaudino 5,5   Findet sich in seiner neuen Rolle im defensiven Mittelfeld immer besser zurecht. Tolles Defensivverhalten mit aufsässigem Pressing und mit seinem sechsten Skorerpunkt aus den letzten sechs Spielen.

Fassnacht 5   Seit Wochen in bestechender Form. War kaum vom Ball zu trennen und läuferisch wohl der Beste auf dem Kunstrasen.

Assalé 5   Keiner kriegte Röschu unter Kontrolle. Manchmal nicht einmal er sich selber.

Nsame 5   Der Knipser vom Dienst traf nach mehreren Anläufen auch gegen die Zürcher.

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