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BSC YB – FC Sion 3:2

Samstagabendspiel bei Flutlicht nach einem schönen Herbsttag: Herz was willst du mehr? «Drei Punkte» hätten wohl viele YB-Herzen vor dem Spiel laut geschrien. Gross war die Sehnsucht endlich wieder einen Dreier einzufahren und die Mannschaft erfüllte den YB-Fans gestern diesen Wunsch.

Mit viel Schwung und dem wohl wirklich allerletzten Super League tauglichen Aufgebot kamen die Berner aus der Kabine und konnten bereits so etwas wie Torgefahr vor dem Sion Kasten erahnen lassen. Jedoch waren es die Sionesen, die in Führung gingen. Über links kam der Gegner zu einfach zum Flankenball, in der Mitte Uldrikis zu einfach zum Kopfball und von Ballmoos wusste auch nicht recht, ob er rauskommen soll oder nicht. Vielleicht wurde das Gegentor im letzten Heimspiel gegen Basel zu wenig aufgearbeitet, die Ähnlichkeiten sind nämlich frappant. Im Gegensatz zum Bebbi-Spiel gelang YB der Ausgleich aber bedeutend früher. Nur gerade vier Minuten später spielte Gaudino einen einstudierten Eckball flach auf Aebischer, der den Ball in die Maschen drosch – so der Plan. In Wirklichkeit war auch etwas Glück dabei, dass die Kugel dem Aebischer nach dessen geschlagenem Luftloch pfannenfertig vor den rechten Fuss fiel. Von etwas Glück konnte dann in der 22. Minute auch Nsame profitieren. Nach einem schnellen Einwurf spielte Aebischer den Ball hervorragend zur Mitte, wo unser Topskorer via Lattenunterkante YB in Führung schoss. Während die YB-Offensive also wieder zuverlässig trifft, konnte die Defensive einige Mängel nach wie vor nicht verbergen. So wurde ein Garcia Rückpass zur Vorlage für die letzte Chance der ersten Halbzeit, die dank Unvermögen von Lenjani aber nicht ausgenutzt werden konnte.

Nach der Pause dauerte es dann nicht lange, bis Sion der Ausgleich gelang. Wieder ein hoher Ball, wieder ein Gegentreffer per Kopf. Und der Torjubel war noch nicht verstummt, als der lange Uldrikis schon den nächsten Abschluss im YB-Sechzehner hatte. Es schien als wären die Berner gedanklich noch beim Tee. Nun aber konnte der Schalter umgelegt werden. Hoarau und Fassi scheiterten zwar vorerst noch per Kopf, die erneute YB-Führung lag aber in der pyroverräucherten Luft. Und sie kam. Fassnacht übernahm einen geblockten Nsame-Abschluss und schoss YB zur erneuten Führung – und zum verdienten 3:2 Sieg. Dass es bis am Schluss spannend blieb, lag einerseits am VAR, der ein Hoarau-Tor aberkannte und andererseits an der wackeligen YB-Defensive, die aktuell immer für eine negative Überraschung gut ist.

YB ist zurück in der Spur, der Offensive gelangen viele gute Aktionen. Das ist die positive Nachricht. Die Verteidigungsreihen hingegen brauchen nach wie vor Zeit, um sich zu finden. Besonders ohne Lustenberger in der Innenverteidigung scheint die YB-Defensive aktuell immer für einen Gegentreffer gut zu sein. Sinnbildlich dafür könnte man Frederik Sörensen herauspicken. Gut antizipierten Bällen folgen haarsträubende Pässe, worauf er wieder ein zentimetergenaues 40-Meter Zuspiel an den Mann bringt, nur um danach einem katastrophalen Stellungsfehler zu begehen. Doch es liegt nicht an den Einzelspielern, sondern vor allem am Kollektiv, das sich steigern muss. Die Abstimmung ist wie beim 1:0 oft mangelhaft und es wird zu wenig kompromisslos verteidigt. Nun, trotz der Mängel darf nach einem Saisonviertel bilanziert werden: wir sind auf Kurs! Der Umbruch ist gelungen, die Verletzungsmisere kann gerade noch aufgefangen werden und die Mannschaft wird uns diese Saison ganz bestimmt noch wunderschöne Momente bescheren. Am Donnerstag geht’s weiter, die Rangers sind zu Gast und wir freuen uns. Hopp YB!

Von Ballmoos 5: Zögerte beim 1:0, ansonsten erledigte er seinen Job wie immer solid, inklusive den gewohnten Mängel bei der Spielauslösung.

Janko: 5. Gut, gut, immer wieder gut und dann kommt die Flanke. Dafür braucht Janko oft etwas zu viel Zeit, so dass sie noch zu selten ihr Ziel erreicht.

Sörensen: 4.5. Zuviel Licht und Schatten Wechsel um die YB-Abwehr zu stabilisieren. Zeigt aber immer wieder was er draufhat und wir hoffen, dass er dies bald konstant abrufen kann.

Zesiger: 4. Stand beim ersten Treffer nicht nahe genug bei Uldrikis und hatte wie sein Compagnon mit einigen Stellungsfehler zu kämpfen.

Garcia:4.5 Klar besser als auf dem Flügel, jedoch einige Aussetzer, wie der Fehlpass kurz vor dem Pausenpfiff.

Fassnacht: 5. Da scheint sich jemand an seine Form heranzupirschen. Gutes Spiel von Fassi, der viel versuchte, dem zwar nicht ganz alles gelang aber der das Siegtor schoss!

Lustenberger 5. Sicherte im Mittelfeld ab und machte dies wie man es von ihm erwarten darf.

Aebischer: 5.5. Sehr präsent in der Offensive, dazu ein Tor und ein Assist. So solls weitergehen.

Gaudino: 4.5. Sicher nicht DER Flügelläufer, im 4-4-2 wie gestern interpretiert aber durchaus eine Option. Bringt mit seinen Flanken und Standards immer wieder Gefahr vors Tor.

Nsame: 5. Nach seiner Skorerpause unter der Woche war unser Topskorer gestern wieder zur Stelle und markierte das 2:1.

Hoarau: 4.5. Ihm fehlt aktuell noch ein Stück zur Bestform. Das Tor hat ihm sichtlich gut getan, noch viel schöner wäre gewesen, es hätte dann auch gezählt.

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