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FC Porto – BSC Young Boys 2:1

Eine schwache und eine gute Halbzeit reichen leider nicht für ein Unentschieden. Dies das verkürzte Fazit des ersten Europa League-Spiels der Saison 2019/20. In Porto stand YB von Beginn weg unter Druck und die Heimmannschaft liess keinen Zweifel aufkommen, wer in der Favoritenrolle steckt.

Nun ist es ja oft so, dass man solche Druckphasen irgendwie überstehen muss, bis man wieder etwas Luft zum Atmen hat. Dies gelang YB leider nicht, zumindest nicht unbeschadet. Nach acht Minuten nutzte Porto die Unaufmerksamkeit der YB-Verteidigung und Soares schoss seine Farben durch die Beine von Ballmoos’ in Führung. Porto hielt den Druck auch nach dem Führungstreffer aufrecht, während die Young Boys nie in die Nähe des gegnerischen Tors kamen. Dies geschah erst nach einer Viertelstunde dafür resultierte gleich das Highlight aus YB-Sicht daraus. Lustenberger lancierte aus seiner Position im zentralen Mittelfeld Assalé, der sofort Fahrt aufnahm und auf Portos Torhüter Marchesin zustürmte. Dieser faustete den Ball weg, holte aber auch Assalé von den Beinen, der den perfekten Fall in der Super League stets fleissig übt. Der Schiedsrichter entschied auf Penalty und Nsame feierte seine internationale Torpremiere mit einem Knaller ins Lattenkreuz.

Der numerische Gleichstand führte leider nicht zu einer Ausgeglichenheit im Spiel. Porto dominierte und YB mühte sich nach Kräften ab. Die fehlende Erfahrung der Abwehr war augenfällig und in den Zweikämpfen zog YB oft den Kürzeren. Man muss allerdings auch sagen, dass Porto wirklich gut spielte. Als sich die Portugiesen nach einer knappen halben Stunde leichtfüssig durch die Berner Defensive kombinierten, war das für den neutralen Zuschauer sicher eine Freude. Für den YB-Fan weniger. Den Spielzug schloss erneut Soares zur 2:1-Führung ab. Für die Berner Young Boys ging es in der Folge um Schadenbegrenzung und Resultat-halten bis zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel war eine Reaktion dringend nötig und YB zeigte sie. Gelbschwarz markierte nun mehr Präsenz und die Einwechslungen von Hoarau, Gaudino und Aebischer erwiesen sich als Gewinn. Der Schweizer Meister hatte in der Halbzeit zwar mehr Spielanteile als vor der Pause und gewann mehr Zweikämpfe, doch grosse Torchancen waren immer noch rar. Die beste vergab Assalé alleine vor dem leeren Tor. Der Schiedsrichter entschied allerdings zu Unrecht auf Abseits. Insgesamt zeigte YB zwar eine gute zweite Halbzeit, für einen Punktegewinn reichte es aber nicht.

Gerry Seoane und seine Jungs können sich trösten, dass auswärts beim Gruppenfavoriten Punkte nicht budgetiert waren. In den nächsten Spielen gegen die etwas schwächer eingestuften Feyenoord Rotterdam und Glasgow Rangers braucht es aber trotzdem eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten. Dann hoffentlich auch mit einer kürzeren Verletztenliste.

Noten

Von Ballmoos 4,5 Verhinderte mit einigen guten Paraden einen höheren Rückstand, bei den Toren war er aber machtlos.

Zesiger 4 War Teil der wackligen Abwehr, aber selber ohne groben Bock.

Sörensen 3,5 Beim ersten Gegentor liess er sich ausspielen und hatte oft Mühe.

Bürgy 3 Zahlte bei seinem ersten Europacup-Einsatz so viel Lehrgeld, dass es auch mit einem Fussballer-Lohn schmerzt.

Garcia 4 Versuchte gegen vorne etwas zu bewegen. Defensiv hatte er Mühe.

Lustenberger 5 Auf der ungewohnten Position im Mittelfeld ordnete er das Spiel und lancierte Assalé vor dem Ausgleich.

Sierro 3,5 Sein Einfluss auf das Spiel blieb höchst bescheiden.

Janko 4 Einige Vorstösse nach vorne, aber mehr war auch nicht. Porto bereut die Ausleihe wohl (noch) nicht.

Fassnacht 3,5 Sehr blasser Auftritt, deutlich unter seinem Potenzial.

Nsame 4,5 Wenig Ballkontakte. Den wichtigsten verwertete er zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Assalé 5 Wirblig und schnell. Ein Lichtblick dieses Spiels.

Hoarau 4,5 Wurde zuerst noch geschont. Nach seiner Einwechslung war er mitverantwortlich, dass YB in der zweiten Halbzeit besser war.

Aebischer 4,5 Brachte Ruhe ins Zentrum und versuchte sich im Aufbau.

Gaudino 4,5 Ersetzte Fassnacht und brachte sich ins Spiel ein.

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