FC Luzern – BSC YB 2:4

YB hatte für diese Saison unbekannte Schwächen gezeigt. Auswärts gegen Thun kassierte man eine verdiente Niederlage und zuhause gegen GC resultierte aufgrund einer biederen ersten Hälfte nur ein 1:1. Dadurch konnte Verfolger Basel zum bis dato souveränen Leader aufschliessen, es schien als lechzte man allenthalben danach, dass YB einmal mehr seinem Ruf gerecht werden und es nicht einmal als Leader in die Pause schaffen würde.

Diese Rechnung wurde aber ohne den Wirt gemacht. Und dieser heisst aktuell Adi Hütter. Noch einmal war es ihm und seinem Staff gelungen, die Mannschaft optimal einzustellen. Und dieser gelang es, ein letztes Mal eine Topleistung abzurufen. Klar, das Spiel hätte anders laufen können. Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn Demhasaj seine Riesenchance in der 6. Minute genutzt hätte. Lozärn hätte mit Mann und Maus gemauert, sie hätten auf Zeit gespielt und uns damit die Nerven geraubt. YB wäre gegen die blauweisse Mauer angerannt und je länger es dauerte wie desto klarer wäre geworden, dass Gelbschwarz heute kein Tor mehr erzielen würde und man sich heute als Verlierer vom Qualitätspublikum in der Swissporarena trennen muss.

Doch irgendwie ist halt in diesem Jahr doch etwas anders und so darf auch der Konjunktiv meistens zugunsten von Gelbschwarz gebraucht werden. Jedenfalls war da nun David von Ballmoos, welcher Demhasaj stoppte. Kurz darauf hatte YB selber eine Riesenchance: Hoarau kam mit seinem Schuss am für einmal starken Goalie Omlin vorbei, nicht aber am auf der Linie rettenden Knezevic. Von da an hatte YB die Sache im Griff. Die zahlreichen Corner waren von Beginn weg gefährlich und es war kein Zufall, dass Sanogo im Anschluss an einen solchen zur Führung einköpfte. Gut: Dass es Sanogo war, mochte vielleicht schon etwas überraschen. Nur vier Minuten später unterschätzte Knezevic einen Befreiungsschlag von Nuhu, Assalé schnappte sich das Spielgerät und da er nicht richtig angegriffen wurde, drückte er aus zwanzig Metern ab und erzielte herrlich das 2:0. Nachdem Sulejmani kurz nach der Pause eine Hoarau-Vorlage technisch hochstehend verwertete, war die Vorentscheidung gefallen. Ja, Luzern erzielte das 3:1 und nachdem wiederum Sanogo auf 4:1 erhöht hatte, mittels Penalty auch das 4:2. Doch sind wir ehrlich, so richtig Angst haben musste man auch am Sonntag nicht. Auch das ist anders. Und sonst war es immer noch Lozärn. Aber item.

Am Ende durfte Gelbschwarz auf das vielleicht beste Auswärtsspiel zurückblicken, auch, weil doch vielleicht etwas mehr Druck da war als gewöhnlich. Die Jungs haben diese Aufgabe aber souverän erledigt, womit wir wieder beim Anfang dieses Abschnitts wären. Irgendwie ist in diesem Jahr halt alles etwas anders. Wohl nicht zuletzt auch, weil der Wirt Adi Hütter heisst. Was der Österreicher und seine Kumpanen im YB-Staff mit den Jungs in dieser Vorrunde angestellt haben, ist schlicht fantastisch und hat enormen Spass gemacht. Danke an dieser Stelle schon einmal dafür. So lässt es sich doch gerne in die Winterpause gehen und im Vergleich zu den Vorjahren, dürfen wir uns auf eine ganz andere Gefühlslage für die Rückrunde freuen. Es wird wohl nicht unbedingt entspannter, bestimmt aber besser: YB startet dann als Leader, wer hätte das vor der Saison gedacht?

 

Die Noten:

Von Ballmoos 5,5:        Sein Big Save am Anfang war Gold wert. Auch sonst souverän. Fantastische Vorrunde von ihm.

Mbabu 4:                         Er war einer der wenigen, welche unter ihrem Wert blieben. Insbesondere defensiv fahrig.

Von Bergen 4:                Auch er mit einem seiner schwächsten Spiele in dieser Vorrunde. Beim ersten Tor auch mit etwas Pech, der Penalty war aber so etwas von unnötig.

Nuhu 4,5:                         Etwas besser als Von Bergen, war aber auch schon überzeugender.

Benito 4,5:                       War solide, hatte aber auch wieder unerklärliche Szenen dabei.

Sanogo 6:                         Zum ersten Mal auch aufgrund eines Doppelpacks der Matchwinner.

Sow 5:                               Ging zwar neben Sanogo fast etwas unter, was aber nichts über seine Leistung aussagt. Diese war erneut erfreulich gut.

Sulejmani 5,5:                Unterstrich seine Wichtigkeit mit einem weiteren Treffer und erfreute erneut mit seinem massiv verbesserten Defensivspiel. Zudem mit sehr guten Eckbällen.

Ngamaleu 4,5:               Mit viel Laufarbeit und einmal mehr guten Ansätzen. Wir sind zuversichtlich, dass der Knopf in der Rückrunde aufgeht.

Hoarau 5,5:                     Von wegen er hilft uns noch nicht. Strafte alle Skeptiker Lügen und zeigte seine Klasse. War an praktisch allen guten YB-Offensivaktionen beteiligt.

Assalé 5,5:                       Wieder viel besser als zuletzt. Setzte mit seinem Tor einen schönen Punkt unter seine starke Vorrunde.

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