BSC YB – FC Winterthur 5:7 n.P.

Was ein geruhsamer und erfolgreicher Fussballabend werden sollte, endete in einer weiteren Cupblamage oder wie es Adi Hütter sagt: «Wir haben uns bis auf die Knochen blamiert!»

Die Vorbereitung wurde sehr ernst genommen und mit Ausnahme von Sanogo die zurzeit stärkste 11 aufgestellt. YB begann mit hohem Pressing und liess den Unterklassigen kaum atmen. Ein Absatzpass hier, ein Tunnel da – zeitweise erinnerte das Gebotene gar an ein Trainingsspiel. Nach 39 Minuten erspielte sich das Heimteam ein Torschussverhältnis von 13:1 und führte dank Toren von Hoarau, auf Pass von Schick, und Bertone, nach einem sehenswerten Freistoss, standesgemäss mit 2:0. Die Gelbschwarzen hatten alles im Griff und wirklich Nichts deutete auf eine drohende Niederlage. Der Klassenunterschied war augenfällig! Es stellte sich in der Halbzeitpause einzig die Frage: Ziehen die Young Boys mit 5 oder mehr Toren ins Halbfinale ein? Aber erstens kam es anders und zweitens als die Fans dachten.

Einfach weiterspielen wie in Halbzeit 1 war die Devise, doch die Young Boys fanden den Faden nicht mehr. Als das Spiel in die 61. Minute plätscherte, hebelte ein langer Ball aus dem Mittelfeld die gesamte Hintermannschaft von YB aus und Silvio brauchte das Leder nur noch über den herauseilenden Mvogo hinweg ins Tor zu lupfen. Keine 5 Minuten später, erneut versuchte es der Gast mit einem weiten langen Ball, vermochte Sutter nur ungenügend mit dem Kopf zu klären, Nuhu, Bertone, von Bergen, Zakaria und Lecjaks kamen mindestens einen Schritt zu spät in die Zweikämpfe, da stand es 2:2. Ausgleich! Ein Spiel, welches man eigentlich nicht verlieren kann – nicht verlieren darf – dreht der Challengeligist innert 5 Minuten. Wer sie vorne nicht macht, der bekommt sie hinten (wo steht das Schweinerl?).

Mund abwischen, Ärmel nach hinten und in die Hände gespuckt, es verblieb immer noch genügend Zeit, um das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken. Doch nun wirkte der Superligist verklemmt und nervös. Neben den vielen Chancen, welche an der Torumrandung oder bei einem Winterthurer endeten, schlichen sich vermehrt Fehler ein. Fehler die in der ersten Hälfte grosszügig dem Gast überlassen wurden.

Der Schiri pfiff zur Verlängerung und man hatte immer noch nicht das Gefühl, als könnte was schief laufen an diesem Abend. Doch auch wenn die Gelbschwarzen in den zusätzlichen 30 Spielminuten den Gegner dominierten, sich weitere gute Chancen herausspielten, am Resultat änderte sich nichts mehr und so ging es in den letzten Akt: Elfmeterschiessen. Und dann war es da, das Gefühl und die Angst vor dem Fluch. Die vielen ungenutzten Chancen, ein Unterklassiger der nach zwei Toren aus dem Nichts erneut Hoffnung schöpft, weitere verpasste Chancen und die aufkommende Nervosität – das Schlamassel war angerichtet, bevor Yoric Ravet seinen Elfer von Torhüter Minder abgewehrt sah. Alle 5 Spieler des FC Winterthur versenkten ihre Penaltys und die Berner sind um eine Cupgeschichte ärmer.

Die Noten:
Mvogo 4 Ohne grosse Fehler aber auch nicht mit einem Big Save.
Sutter 3 Sah nicht nur bei seiner ungenügenden Abwehr vor dem 2:2 unglücklich aus.
Nuhu 2,5 Verlor viele Zweikämpfe und spielte kaum gute Pässe.
Von Bergen 3 Der Abwehrchef konnte nichts richten gestern.
Lecjaks 3 Willig aber mit zu vielen Fehlern – beinahe wie früher.
Ravet 3,5 War zu Beginn ein Unruheherd aber ab HZ2 ohne etwas Zählbares.
Bertone 3,5 Mit einem herrlichen Freistosstor aber sonst selten auf der Höhe.
Zakaria 3 Konnte dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Kam meist einen Schritt zu spät.
Schick 3 Mit einem Assist aber sonst ward er nicht gesehen.
Hoarau 3,5 Blieb trotz seinem Tor blass wie nie.
Assalé 4 War meist nur durch ein Foul zu bremsen, doch blieb er heute ohne Skorerpunkt.
Frey 3,5 Fiel weder auf noch ab.
Joss 3 Hütter hat ihm mit seiner Einwechslung keinen Gefallen getan.
Sanogo 4 Brachte zwar etwas Torgefahr doch auch er konnte am Ausgang dieses Spiels nichts mehr ändern.

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