„Dr Ufstiger deheim“

Gegen den Aufsteiger zu Hause muss man schlicht gewinnen. Dies ist die vorherrschende Meinung unter den Fans. Egal wie die Formkurven der Mannschaften aussehen, egal wie die Transferperiode im Sommer lief, egal wer verletzt, gesperrt oder geschont wird. Jeder Aufsteiger, der im Wankdorf spielt, hat zu verlieren.

Gestern ging dieses Vorhaben für die Berner nicht auf. Gegen den Aufsteiger aus der Wurst-Stadt holte YB nur ein mickriges Pünktchen. Allerdings zeigt der Blick auf die jüngste Vergangenheit, dass dies die Regel und nicht die Ausnahme ist im ersten Heimspiel gegen einen Aufsteiger.

In den letzten vier Spielzeiten spielten fünf Mannschaften als Aufsteiger in der Super League mit. Auf die Hinrunden Spiele gegen diese fünf Team werde ich im Folgenden kurz eingehen und abschliessend mit einer Übersicht die Erfolgsquote von YB in allen Heimspiele gegen die Aufsteiger seit dem Einzug ins neue Stadion zeigen.

18.11.2012 YB-St. Gallen 0:0

Siehe Spielbericht

30.10.2011 YB-Lausanne 4:1

Die Saison war bisher ein einziges Auf und Ab für die Berner. Besonders bittere Heimniederlagen musste man gegen Thun, GC und den FCZ hinnehmen und kritische Stimmen gegen das System Gross wurden laut. Der Aufsteiger aus Lausanne kam da gerade recht. YB hatte das Spielgeschehen über die volle Spieldauer im Griff. Der entscheidende Treffer fiel allerdings erst in der 72. Minute durch Lecjaks. Vor der Pause brachten Mayuka und Farnerud YB 2:0 in Führung. Doch Moussilou gelang auch noch vor dem Seitenwechsel der Anschlusstreffer und er konnte somit die Waadtländer im Spiel halten. Das 4:1 durch Mayuka war schliesslich nur noch Zugabe und Resultatkosmetik, trotzdem alles andere als unverdient. So stellen sich die Berner Zuschauer ein Spiel gegen einen Aufsteiger vor

YB: Wölfli; Zverotic (Sutter), Nef, Veskovac, Spycher; Nuzzolo, Silberbauer (Doubaï), Farnerud, Raimondi (Lecjaks); Costanzo; Mayuka

Zuschauer: 18‘905

31.07.2011 YB-Servette 1:1

Die Berner waren mit 4 Punkten aus den ersten beiden Spielen gut gestartet und mit einem Sieg gegen die Genfer, die nach dem Konkurs erstmals wieder in der höchsten Spielklasse mitkickten, hätten die Titelambitionen der Berner unterstrichen werden sollen. Der Mannschaft von Christian Gross gelang ein Blitzstart, bereits in der zweiten Spielminute gelang das 1:0, es war ein Eigentor von Schneider nach einem Nef Kopfball. Aber quasi im direkten Gegenzug schoss Vitkieviez, der damals noch bei den Genfern spielte, den Ausgleichstreffer. In der YB-Führungsetage reifte wohl der Beschluss diesen Mann nach Bern zu holen. Der Aufsteiger spielte trotz berner Feldüberlegenheit gut mit und liess nur wenige Chancen zu und diese konnten die Gelbschwarzen nicht nutzen, so dass es bis zum Schluss beim 1:1 blieb.

YB: Wölfli; Sutter, Nef, Veskovac, Spycher; Degen, Silberbauer, Farnerud, Nuzzolo (Raimondi); Costanzo (M. Schneuwly); Bienvenu (Doubaï)

Zuschauer: 22‘472

26.09.2010 YB-Thun 2:2

Es war der Wurm drin bei den Bernern zu Beginn der Saison. Nach dem emotionalen Tiefschlag im Mai 2010 kamen die Berner kaum in die Gänge. Ein Spiel vor heimischem Publikum gegen den Aufsteiger, das zugleich ein Derby ist, käme da gerade recht um eine Wende zum Positiven herbeizuführen. YB nahm das Zepter sofort in die Hand, hatte allerdings Mühe, gegen das sehr defensive Thun zu Chancen zu kommen. Trotzdem gelang noch vor dem Pausentee die Führung. Costanzo schoss in der 29. Minute das einzige Tor in der ersten Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel spielten die Thuner plötzlich besser mit und tatsächlich gelang den Oberländern der Ausgleich, nachdem YB mehrere Chancen vergab. YB konnte reagieren und es war erneut Costanzo der die Bundesstädter in Führung schoss (76‘). Proschwitz machte den Bernern kurz vor Schluss mit seinem Ausgleichstreffer einen Strich durch die Rechnung. YBs Misere ging also weiter.

YB: Wölfli; Nef, Affolter, Jemal, Lulic; Spycher; Degen (M. Schneuwly), Hochstrasser, Costanzo (C. Schneuwly), Mayuka; Bienvenu (Raimondi)

Zuschauer: 23‘646

18.07.2009 YB-St. Gallen 1:1

Nach dem Auswärtssieg im ersten Saisonspiel gegen den FCZ, wollte YB auch im Wankdorf siegen. Gegen den Aufsteiger aus der Ostschweiz gelang dies allerdings nicht. Nach der ersten Halbzeit war noch alles im Lot. YB führte dank einem Doumbia Treffer mit 1:0. Doch nach dem Wechsel wurde St. Gallen besser und YB konnte nur noch wenige Chancen kreieren. Der Ausgleichstreffer durch den aktuellen YB-Spieler Costanzo war die logische Konsequenz. Nach dem Ausgleich hatten beide Teams Chancen auf den Sieg gehabt, allerdings blieb es beim Unentschieden.

YB: Wölfli; Ghezal, Dudar, Affotler; Sutter, Hochstrasser, Yapi, Degen; Doumbia, M. Schneuwly (Frimpong), Regazzoni (C. Schneuwly)

Zuschauer: 15‘216

Bilanz im neuen Wankdorf

Dass in Heimspielen gegen den Aufsteiger nicht immer ein Sieg resultiert, zeigt auch der Blick auf die restlichen Resultate im neuen Stadion. Schon das erste Spiel in dieser Kategorie gegen Yverdon ging lediglich 2:2 aus.

09.04.2012 YB-Lausanne 1:3
05.02.2012 YB-Servette 3:1
30.04.2011 YB-Thun 0:1
05.05.2010 YB-St. Gallen 2:1
05.05.2009 YB-Vaduz 6:0
08.03.2009 YB-Bellinzona 3:0
14.12.2008 YB-Bellinzona 3:0
27.07.2008 YB-Vaduz 0:0
02.05.2008 YB-Xamax 1:3
01.11.2007 YB-Xamax 3:2
09.05.2007 YB-Luzern 3:1
03.03.2007 YB-Sion 2:0
13.08.2006 YB-Sion 2:1
30.07.2006 YB-Luzern 3:2
12.02.2006 YB-Yverdon 2:1
02.10.2005 YB-Yverdon 2:2

Die Gesamtbilanz der Spiele im neuen Stadion gegen den jeweiligen Aufsteiger sieht zusammengefasst wie folgt aus.

Spiele: 21
Siege: 12
Unentschieden: 6
Niederlagen: 3
Punkte: 42
Torverhältnis: 44:23

Die Heimbilanz gegen die Aufsteiger ist für YB sicherlich nicht schlecht aber noch lange nicht überwältigend. Der 2-Punkteschnitt ist die Minimalanforderung, die der Fan an die Mannschaft stellen darf, ja eigentlich muss. Die berühmte Konstanz fehlt YB auch in diesen Spielen, einzig in der Saison 2006/07 gelang den Bernern eine lupenreine 12 Punkte Saison. Wenn man die Hin- und Rückrunden einzeln betrachtet, stellt man fest, dass 21 Punkte in den Hinrunden und ebenso 21 Punkte in den Rückrunden geholt wurden, allerdings muss beachtet werden, dass 11 Hinrunden Spiele erst 10 Rückrunden Spiele gegenüberstehen. Zudem resultieren alle Unentschieden aus den Vorrunden und alle Niederlagen aus den Rückrunden.

Ein ähnliche Statistik anderer Mannschaften würde zeige, wie die Berner im nationalen Vergleich da stehen. Auch ohne diese Zahlen zu kennen, muss gesagt werden, dass für YB besteht in den Heimspielen gegen die Aufsteiger sicherlich noch Steigerungspotential. Die Tendenz zeigt sogar eher nach unten. So wurden in den drei Heimspiel des Kalenderjahres 2012 lediglich 4 Punkte gewonnen, diese Punkteausbeute ist klar ungenügend.

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