„Gute Phasen – schlechte Phasen“

Klatsch und Tratsch regiert die Welt – daher hat gaeubschwarz.be nun auch einen eigenen Soap-Schreiber engagiert.

„Gute Phasen – schlechte Phasen“
Die Yambois-Soap

Folge 465, KW 44

Verwirrt kratzte sich Hampi am Hinterkopf und rückte sich anschliessend nervös seine Brille zurecht. Damit hatte er nicht gerechnet. Er schaute nochmals zu Jöggi, der unruhig in seinem Sessel hin- und herrutschte bevor er mit zittriger, fast schon flehender Stimme ausstiess:

„Bitte Hampi, Du musst einspringen. Dieser Thommi war doch meine Idee – wie konnte ich auch ahnen, dass der Dreck am Stecken hat?“

Hampis Verwirrung wich einem Anfall von Bosheit:
„Ich habe Euch doch schon Anfang Woche gesagt, Ihr sollt den Seiler behalten. Zumindest vorerst. Spielt ja spätestens im Dezember eh keine Rolle mehr. Das Dia mit dem zukünftigen Organigramm hätten wir ja so oder so neu entwickeln lassen, weißt Du, das mit dem dicken Strich zwischen der Holding und dem Vere…“

„Ich weiss, Hampi!“, fiel ihm Jöggi ins Wort. „Aber Andy hat mir doch versprochen, ich dürfe einen der Hampelmänner nach meinem Gusto ersetzen. Und den Dani mochte ich nie, der hing regelmässig mit Ilja und diesen Fans ab…“

In diesem Moment stiess jemand die Türe mit einer derartigen Gewalt auf, dass es diese beinahe aus den Angeln hob.

„Jöööööggiiiiiiiii!“, schrie Andy durch das Büro, während er seinen massigen Körper, den er eher schlecht als recht in ein viel zu enges Phonak-Velodress gequetscht hatte, Richtung Schreibtisch bewegte.

„Was soll das mit diesem Thommi? Der Saner von Telebärn hat angerufen. Scheinbar gibt es Dörty Londry!!“
Jöggi öffnete den obersten Knopf seines Hemdes, und schnappte nach Luft.

„Andy, nur ruhig. Das konnte ich doch nicht ahnen. Wir sind Friends, schon lange…“

„Papperlapp“, schrie Andy. „wie erkläre ich das jetzt dem Stefu? Die Contracts sind vorbereitet, das neue Dia ist auch bereits in Auftrag gegeben. Scheinbar hat dieser Kuno bereits seine Rechte an „I schänke Dir mis Härz“ verkauft. Die meinen das wirklich serious! Da schadet negative Publicity enorm. Plötzlich kriegt der noch cold feet!“

Jöggi war jetzt ganz blass und auf seiner Stirn bildeten sich die ersten Schweisstropfen.
„Andy, es tut mir leid. Wir können das aber sicher noch korrigieren. Ich gehe jetzt gleich zu Albi, der kann ein schönes Communiqué verfassen und das schicken wir dann dem Blick. Wir trennen uns offiziell von Thommi und erklären, dass Hampi nun zu den Finanzen schaut“

„Wer ist dieser Albi?“, fragte Andy ganz verwirrt.

„Das ist der Schreiberling, der bei den Pressekonferenzen immer die Journalisten begrüsst. Weißt Du, der mit der Dauerwelle.“
„Aha. Dachte das sei der Schwob der mit Chappi in diesem „Scouting“ unser Money verdummet“.
„Nein, das ist Ingo. Ein Compagnon von Ilja…“
Jöggi sah, dass Andys Gesicht wieder Rot wurde. Den Ilja hätte er besser nicht erwähnt.

„Ein Compagnon von Ilja? Ich dachte den mochte hier keiner?“

Nun brach Hampi sein Schweigen:
„Was ist denn jetzt mit dem Marathon? Ich kann doch nicht noch die Finanzen regeln – ich sollte doch schon auf dem Weg nach New York sein?“

„Vergiss den Marathon, Hampi. Dafür ist jetzt keine Zeit. Wir müssen die Bilanzen einigermassen aufpolieren bevor Stefu mit seiner Entourage zu den negotiations kommt. Einfacher werden wir diesen „Fussball“ nie mehr los, I tell you! Dann können wir hier endlich andere Events einplanen. Den Tour-Start 2016 for example!“

Hampi hob seine Brille und wischte sich eine kleine Träne weg. „In Ordnung“, meinte er kleinlaut.

Andy kam nun in Fahrt: „Jöggi, geh jetzt zu diesem Albi und lasse das Communiqué raus. Hampi, care about the Finanzen. Ich entlasse jetzt noch kurz diesen Ingo und mache dann ein kleines Velotürli mit Binggeli. Dem rede ich gut zu, dann kommt das wieder in Ordnung. Wir sind ja Friends.“

Als sich das Büro geleert hatte, öffnete sich die Tür des alten Schrankes, welcher seinerzeit noch von Bidu Zaugg gespendet wurde („Nützts nüt, so schadts nüt“, meinte er damals, als er das Erbstück, welches im Schrebergartenhüsli keinen Platz mehr hatte, in einem der Büros platzierte.)
Alain Kunz schlich heraus und machte sich ein paar letzte Notizen bevor er das Stadion verliess, zum Handy griff und seine Kurzwahlnummer 1 wählte.

„Ilja? Ja hier Alain. Hör zu, ich habe da was aufgeschnappt. Kannst Du mir Details liefern…?“

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