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Vorschau: Meister YB – Aufsteiger Servette

Zum zweiten Mal in Folge gehen wir also als Titelverteidiger in eine neue Saison. Zum zweiten Mal in Folge steht nicht die Frage im Raum, wie wir denn jetzt den grossen FCB angreifen könnten. Und: Zum zweiten Mal in Folge schauen wir uns unseren Herzensklub von aussen an und denken „Wow“!

Keine Hektik, keine Polemik, keine Grabenkämpfe. Da greift ein Rädchen ins andere, es wird sauber kommuniziert und hinter jedem Transfer ist eine klare Überlegung und ein deutlicher Plan sichtbar.

Zum einen ist da Nicolas Bürgy, der nach einigen Leihgeschäften (und mühsamen Verletzungen) den Sprung ins YB-Kader geschafft hat. Nicht nur, dass ein weiteres Eigengewächs die Chance erhält, neben Routinier und Führungsspieler Fabian Lustenlustenberger zu reifen. Nein: Er ist auch ein wichtiges Zeichen an Spieler wie Linus Obexer und Taulant Seferi. 

Diese haben eine erfolgreiche Saison in der Challenge League hinter sich, kehrten im Sommer ins Wankdorf zurück. Schnell ist klar: Genügend Einsatzzeit wird es kaum geben, also folgt als nächster logischer Schritt eine Ausleihe zu einem Team aus der Super League. Und immer mit dem Hintergedanken: „YB hat mich im Blick. Wenn ich überzeuge, habe ich im nächsten Jahr eine reelle Chance.“

Damit Sportchef Wuschu Spycher eben gerade solche Talente nicht aus den Augen verliert, hat er sich Verstärkung besorgt. Patrick Schuler (29) wird Wuschus Assistent, kümmert sich hauptsächlich um Leihspieler und unterstützt den Chef in der Administration. Auch hier eine bodenständige, klare Überlegung: Es ist keine One-Man-Show. Spycher lebt den Teamgedanken, bindet auch Chefscout Chappi und Ausbildungschef Castella eng in seine Arbeit mit ein.

Und dieses Team hatte erwartungsgemäss viel zu tun. Die Abgänge gefragter YB-Erfolgsgaranten teilten sich nicht wie gehofft auf mehrere Transferfenster auf. Sow, Benito, von Bergen, Mbabu und Schick verliessen Gelb-Schwarz allesamt in den letzten Wochen. Mit Fassnacht und Assalé sind zwei weitere Abgänge zumindest nicht unrealistisch.

Mit Fabian Lustenberger, Saidy Janko, Cédric Zesiger, Marvin Spielmann, Christopher Martins Pereira, Vincent Sierro und eben Nicolas Bürgy sollen diese Lücken geschlossen werden. Bis sich das Team wie gewünscht eingespielt hat, dürften noch ein paar Wochen ins Land ziehen.

Doch klar ist: In der Breite ist YB im Vergleich zum Vorjahr eher stärker aufgestellt. Nicht vergessen: Die Rückkehr von Zauberer Miralem Sulejmani kommt einem zusätzlichen Top-Transfer gleich.

Den Vergleich mit der Konkurrenz zu ziehen ist müssig. Der FCB hat sein Team zusammengehalten, mit Ademi und Alderete zusätzlich zwei physisch starke Spieler verpflichtet. Was oft nicht erwähnt wird: Die Basler haben seit Dezember ein einziges Meisterschaftsspiel verloren (ha!) und den Cup geholt. Die internen Querelen am Rheinknie lassen das gerne in Vergessenheit geraten. Trotzdem weiss man auch beim FCB: Der Weg zum Titel führt über den Meister. Und der kommt aus Bern.

Als erster Gast reist Aufsteiger Servette (Willkommen zurück!) in die Bundesstadt. Die Genfer haben eine starke Saison absolviert und dürften sich, Aufsteiger-like, kaum verstecken. Trainer Alain Geigers Trumpf ist das Offensiv-Trio Varol Tasar (von Aarau), Sébastien Wüthrich und Miroslav Stevanovic. Letzterer wurde im letzten Jahr Spieler der Saison in der Challenge League.

Stevanovic hin, Tasar her: YB geht als klarer Favorit ins Rennen und will mit einem Dreier in die neue Saison starten. Bei der Aufstellung bieten sich Trainer Gerry Seoane etliche Möglichkeiten.

Im Tor ist die Situation klar, davor dürfte Lustenberger von Lotomba, Garcia und Zesiger unterstützt werden. Im Zentrum ist Sierro gesetzt, weil Martins gesperrt und Aebischer fraglich ist. Sollte der Fribourger pünktlich fit werden, spielt er. Ansonsten kommt Gianluca Gaudino zum Handkuss.

Auf der Aussenbahn muss Moumi Ngamaleu gesetzt sein. Der Kameruner präsentierte sich in der Vorbereitung in ausgezeichneter Form. Vis-a-Vis dürfte Sulejmani das Rennen gegen Spielmann für sich entscheiden. Im Sturm starten mit Hoarau und Nsame zwei Torgaranten. 

Vor gut gefüllten Rängen startet YB am Sonntag mit einem überzeugenden 3:0-Sieg. Die Tore erzielen Horau, Nsame und Sulejmani.

Hopp YB!

PS: Der Vollständigkeit halber hier noch die Aufstellung 1b, sofern alle fit sind.

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