FC Luzern – BSC Young Boys 1:3

Amuse-Bouche oder Gruss aus der Küche heisst das kleine Häppchen, das am Anfang eines opulenten Menüs gereicht wird. Der Match gegen Luzern war demnach mit einem Amuse-Bouche zu vergleichen: Eine kleine Gaumenfreude für die Fan-Seele bevor der Hauptgang aufgetischt wird. Wobei das Gebotene zu Beginn noch nicht wirklich schmackhaft war.

YB-Trainer Gerry Seoane präsentierte ein 3-4-3, das lange Zeit Mühe hatte, das Spieldiktat zu übernehmen. Luzern wirkte zeitweise aufsässiger, doch spätestens im Strafraum fehlte es dem Heimteam an Präzison und Kaltblütigkeit. Leider liess auch Assalé in der ersten Halbzeit diese Eigenschaften vermissen. Als vor dem leeren Tor zum Kopfball kam, spedierte er den Ball direkt in die Hände von Zibung. Es ist die beste Gelegenheit für die Young Boys in den ersten 45 Minuten.

Das Tolle am gegenwärtigen YB ist die Fähigkeit, Druck und Tempo jederzeit noch etwas erhöhen zu können. Nach der Pause agierte Gelbschwarz deutlich besser. Die Quote der gewonnenen Zweikämpfe stieg und der Schweizer Meister schnürte Luzern ein. Den Bann brach Nsame jedoch mit einer sehenswerten Einzelaktion. Zuerst tunnelte er FCL-Verteidiger Voca, dann umspielte er Schwegler und knallte den Ball schliesslich über dem verdutzten Zibung unter die Latte. Ein Tor, das Appetit auf mehr machte. Assalé nahm die Bestellung auf und schickte Sow mit einem langen Pass Richtung Tor. Dieser krönte seine starke Leistung mit dem 2:0 und verwies auf den Meisterbadge am Oberarm. Möge dieser noch lange dort leuchten. A propos leuchten. Die Mannschaft aus der Leuchtenstadt kam bei einem ihrer raren Angriffe in der zweiten Halbzeit zu einem Torerfolg. Dies allerdings nur, weil Von Bergen bei einem Tackling im Strafraum den Ball mit seinem Oberarm touchierte. Eleke verwertete den anschliessenden Penalty und liess Blauweiss noch einmal hoffen. Die Hoffnung dauerte allerdings nur sieben Minuten. Dann schloss Garcia einen schnellen Angriff mit einem satten Schuss ab und sorgte für den 3:1-Endstand.

Das Amuse-Bouche ist vertilgt. Jetzt kann der Sonntagsbraten auf den Tisch kommen.

 

Von Ballmoos 5 In der ersten Halbzeit zeigte er Präsenz, wenn es nötig war. Beim Penalty machtlos.

Benito 5 Lieferte auch in der Dreierabwehr eine gute Leistung ab. Seine Form ist seit Wochen stark.

Von Bergen 6 Oh Capitano. Auch, wenn es noch ein paar Wochen dauert, trauern wir dir bereits jetzt etwas nach. Die Note bleibt ab nun unverändert.

Camara 5 Dieser Giel kommt gut. Eine Maschine mit Übersicht.

Garcia 5,5 Die sehr strenge Gelbrote Karte unterschlagen wir jetzt. Ansonsten ein toller Auftritt inklusive Torerfolg.

Aebischer 5 Spielte bei YB noch nicht oft im 3-4-3, war aber aktiv und bestätigte seine Form.

Sow 5,5 Bis vor kurzem konnte man seinen fehlenden Torinstinkt kritisieren. Mit zwei Treffern in zwei Spielen ist diese Kritik vorerst nichtig.

Mbabu 4,5 Solid. Für die Glanzpunkte waren diesmal aber andere verantwortlich.

Ngamaleu 4,5 Viel Bewegung, viel Präsenz, aber weniger einflussreich als in den letzten Spielen.

Nsame 5,5 Was für ein geiles Tor!

Assalé 5.5 Seine Bemühung wurden einmal mehr nicht mit einem Tor belohnt. Allerdings war er für alle drei Vorlagen verantwortlich.

Fassnacht, Schick und Hoarau Keine Note Sie kamen, als das Spiel entschieden war. Schön, kann man solche Spieler von der Bank bringen.

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