FCL – YB, Rückblick

Für eine Benotung haben wir vom gestrigen Spiel leider zuwenig gesehen. Biber geniesst seine Ferien und Gomoli war leider ebenso wenig vor Ort wie ich. Allein durch die Radio Gelb-Schwarz Berichterstattung (die einmal mehr sensationell war) und den Blick-Ticker, kämen wohl keine Vernünftigen Bewertungen zu Stande.

Was neben dem gedrehten Spiel am meisten für Aufsehen sorgte, war der Platzverweis gegen Seydou Doumbia.. Die erste Karte erhält er für eine übertriebene Schauspielerische Leistung, dies geht auch in Ordnung. Wobei man doch kurz erwähnen sollte, dass unser ehemaliger Regisseur und jetziger Herzensangelegenheiten-Luzerner Hakan Yakin, bei jedem zweiten Körperkontakt hinfällt. Ist nichts Neues, war bei uns schon so und wird auch in der Innerschweiz so bleiben – könnte man aber durchaus auch mal ahnden.

Nun zur Szene, die zur zweiten Karte führte: Doumbia umspielt Torhüter Zibung, verliert das Gleichgewicht und rutscht aus. Für Schiri Bertolini Grund genug auf Penalty zu entscheiden. Nach lauten Protesten der Luzerner meldet sich anschliessend der Assistent zu Wort und signalisiert seinem Chef, dass eine weitere Schwalbe vorliegt und man den Entscheid korrigieren müsse. Daraus resultierte anschliessend ein zurückgezogener Elfer und eine Ampelkarte für Wiederholungstäter Doumbia. Die Young Boys müssen das Spiel bei brütender Hitze mit einem Mann weniger zu Ende spielen.

In einem Punkt hat der Assistent sicher recht: Es war kein Foul und daher auch kein Penalty. Dies wusste sicher auch Doumbia, doch kann man von einem Profi erwarten, dass er bei brütender Hitze und einem knappen Spielstand ein Penalty-Geschenk verweigert? Das ist eine absolute Illusion und findet man wahrscheinlich nicht mal im Firmenfussball vor. Wäre das Spiel zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden gewesen, hätte eventuell ein solches Szenario eintreffen können, den Unfair ist Doumbia nicht – dass konnte man in den vergangenen 14 Monaten feststellen.

Der Entscheid, den Pfiff zurück zu ziehen, war mutig und richtig von Bertolini, das sieht man nicht alle Tage. Wieso aber muss man den Stürmer noch vom Platz stellen? Schliesslich hat der Assistent die Szene korrigiert und müsste dabei auch gesehen haben, dass weder Foul noch Schwalbe vorlag. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl, hätte man dies merken können. Und der Entscheid, keinen Penalty aber auch keine Karte, wäre in jeder Hinsicht optimal und vertretbar gewesen.

Nun wird Doumbia für das Heimspiel gegen Sion fehlen. Bleibt zu hoffen, dass er die freie Zeit zum Erholen und nicht zum Verhandeln verwendet.

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