Unser Freund und Helfer – und Kostenfaktor

TacklingJeden Montag wird unter “getackelt”  das verbale Bein ausgefahren und der Gegenspieler vom Ball getrennt. Manchmal fair, manchmal nicht, aber immer auf den Ball gespielt.

Regelmässig entdecken Politiker aller Couleure den Fussball für sich. Sei es ein Bundesrat, der sich mal mit einem YB, mal mit einem FC Thun Schal zeigt, eine Nationalrätin, die sich für ein Stadionprojekt einsetzt und ein Polizeidirektor, der sich gerne als Hardliner gibt. Ein neueres Beispiel ist ein Grossrat, der, nachdem er gerade ein kantonsweites Rauchverbot initiiert hat, bereits ein neues Schlachtfeld für sich entdeckt hat: Die Sicherheitskosten rund um Fussballspiele. Wir sind sicher, dass der Grosse Rat die von ihm eingereichte Motion (Link) annehmen wird. Denn wer ist schon gegen höhere Kosten?

Auch ich habe Verständnis, wenn eine Steuerzahlerin oder ein Steuerzahler sich fragt, weshalb sich die Sicherheitskosten in den letzten Jahren verzehnfacht haben. Zwar kann man durchaus den positiven volkswirtschaftlichen Nutzen des Fussballs und die Bedeutung des Spitzen- für den Breitensport als Argumente ins Feld führen. Oder dass eine Demonstration oder zum Beispiel die Fasnacht der öffentlichen Hand oft höhere Kosten verursacht, ohne dass es zu ähnlichen Diskussion kommt. Letztlich aber sind alle Akteure rund um den Fussball aufgefordert, ihren Beitrag zur Vermeidung solcher Kosten beizutragen.

Wenn man die Kostenverursacher genauer untersucht, so darf man den Akteur nicht ausser Acht lassen, der selber am meisten direkte Kosten Verursacht, nämlich die Polizei. Ich frage mich, ob es an einem gewöhnlichen Spiel wie gegen Bilbao wirklich an jeder Ecke zehn Polizisten braucht und ob wirklich ein gutes Dutzen Zivilfander im Einsatz stehen müssen? Vielleicht sind das ja die Nachwirkungen des letzten internationalen Spiels, an dem die Polizei – trotz Grossaufgebot – weitgehend wirkungslos im Schilf stand. Das gleiche kennen wir ja auch von Spielen gegen Basel, FCZ und GC. Auch da wird meistens eine provokative „Show of Force“ Strategie, mit jeder Menge Polizisten in Vollmontur, betrieben. Wenn es aber auf dem Quartierplatz zu Ausschreitungen kommt, ist leider gerade keine „Force“ vor Ort hat um unbeteiligte Fans zu schützen. Oder bis an die Zähne mit Tränengass und Gummischrot bewaffente Polizisten lassen es zu, dass sich 30 notorische berner Kravallmacher sammeln, um den im Stadion zurückgehaltenen GC Fans aufzulauern. Ich weiss, dass dies nicht die Schuld des einzelnen Polizisten im Dienst ist, aber ich – als Nichtprofi – sehe einiges an Sparpotential, ohne die Leistungen zu reduzieren oder weniger Sicherheit zu garantieren. Ich frage mich deshalb ob es nicht auch effizienter und damit kostengünstiger geht.

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