BSC Young Boys – FC Lausanne-Sport 3:0 (2:0)

Vor dem Match stellte sich den YB Fans einzig die Frage, wie stark Adi Hütter gegen Lausanne rotieren lassen wird. Auf 4, 5 oder gar auf 7 Positionen? Kein Wunder, denn in den vorangegangenen Spielen konnte von der Bank kommen wer wolle – meistens sorgten genau sie für den Sieg. Nach Fassnacht, der das wichtige Auswärtstor gegen Kiew erzielte oder zusammen mit Nsamé den Grasshopper Club abschoss und Lotomba, dem Co-Siegschützen im Heimspiel gegen die Ukrainer, war die Reihe nun also an «True Legend» Leonardo Bertone. Gegen Basel und in der CL Qualifikation zumeist nur auf der Bank, sorgte er mit seinem Doppelpack gegen die Waadtländer früh für klare Verhältnisse.

Nach gemächlichem Beginn und einer schönen Eckballvariante brachte Leo unsere Farben zuerst mit einem satten Schuss via Innenpfosten 1:0 in Front, bevor der Matchwinner nur 6 Minuten später und nach herrlichem Doppelpass mit Ravet, die Weichen früh auf Sieg stellte. Die Lausanner, gewohnt mutig und offensiv von Fabio Celestini eingestellt, starteten trotz mässigem Meisterschaftsstart selbstbewusst in die Partie, doch nach dem Doppelschlag wurde ihnen schlagartig bewusst, dass in Bern auch in dieser Saison nicht viel zu holen sein wird. Einzig Rückkehrer Rochat konnte sich über gelbschwarze Geschenke freuen und marschierte am Ende mit einem Lächeln und zwei YB Trikots, eines sicherte er sich von Gui und das andere überreichte ihm Sportchef Wuschu Spycher für seine Verdienste in unseren Farben, von dannen.

Die Young Boys machten gestern da weiter, wo sie in den letzten Spielen aufgehört haben und ritten auf einer Welle der Euphorie Angriff um Angriff. Meist über die Flügel, wo ein bestens aufgelegter Yoric Ravet seine Gegenspieler eins ums andere Mal vernaschte oder Assalé den Verteidigern um die Ohren flitzte und so in der 66. Minute etwas glücklich einen Strafstoss herausholte. Der Mann für solche Fälle liess sich nicht zweimal bitten und erhöhte zum Endstand von 3:0. Guillaume Hoarau scheint nach seiner schweren Verletzung auf bestem Weg zurück zur alten Form und dies nicht nur, weil er im vierten Ernstkampf bereits seinen zweiten Treffer buchte, sondern vor allem, weil er sich wieder in jedem Spiel gute Chancen erarbeitet und mit seinem Kopfballspiel ein beinahe unüberwindbare Herausforderung darstellt – zumindest national.

Klar gönnte man sich zu Beginn der jeweiligen Halbzeiten eine ruhigere Phase, doch wann immer nötig oder Lust vorhanden war das Tempo zu steigern, ging die Post ab und die 17’364 Zuschauer fühlten sich bestens unterhalten. Um noch auf die Anfangs gestellte Frage zurückzukommen: Unser Wunderwuzzi an der Seitenlinie rotierte auf 3 Positionen. Halt genau so viel wie es benötigte um die aktuelle Welle zu reiten und die nächste nicht auslassen zu müssen.
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Die Noten:

Marco Wölfli 4,5: Lange nicht gefordert, beanspruchte er etwas Glück beim Pfostenschuss von Margiotta bevor sich der Wolf dann doch noch zweimal auszeichnen konnte.

Kevin Mbabu 4,5: Nicht ganz so auffällig wie in den letzten Spielen aber wieder eine souveräne Leistung.

Kasim Nuhu 5: Findet sich immer besser in der IV zurecht. Defensiv zweikampfstark und offensiv mit schönem öffnendem ersten Pass.

Steve von Bergen 5: Was will man mehr von einem Abwehrchef?! Erneut zu Null gespielt!

Jordan Lotomba 4,5: Spielte gegen seine ehemaligen Teamkameraden eine unauffällige aber auch unaufgeregte Partie.

Yoric Ravet 5,5: Er dribbelt(e) dem Gegner wieder Knoten in die Beine. Dazu zwei Assists – Grande Yoric!

Sékou Sanogo 4,5: Auch wenn er gestern wieder keine Fehler beging, so waren andere auffälliger.

Leonardo Bertone 6: Kam, sah und traf gleich doppelt! Auch defensiv omnipräsent.

Miralem Sulejmani 4,5: Arbeitete sehr gut gegen Hinten aber mit ein, zwei Ausnahmen in der Offensive eher unauffällig.

Roger Assalé 5,5: Der Wirbelwind kommt immer mehr in Fahrt und war auch gestern erneut ein steter Unruheherd. Holte zudem den Elfer raus und traf nach 28 Minuten den Pfosten.

Guillaume Hoarau 5: Brauchte etwas Zeit bis er ins Spiel fand. Danach erspielte sich Gui mehrere Chancen, traf erneut per Penalty und hatte gegen Ende des Spiels zweimal Pech im Abschluss, als seine Kopfbälle knapp neben dem Tor oder am Pfosten landeten.

Djibril Sow 4,5: Kam in der 71. Minute für Sanogo und fügte sich gut ins Spiel der Young Boys ein.

Christian Fassnacht und JP Nsamé waren zu kurz im Spiel für eine Benotung.

Matchwinner Bertone im Zweikampf mit Zarate. (Foto: Thomas Hodel - ybforever.ch)

Matchwinner Bertone im Zweikampf mit Zarate. (Foto: Thomas Hodel – ybforever.ch)

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