BSC YB – FC Thun 2:1

Zu Beginn der Kantonalmeisterschaft vom Samstag war die Verunsicherung der Gelbschwarzen noch spürbar. Das schwache Spiel im Ländle schien Spuren hinterlassen zu haben, nur wenige Ballstafetten konnten gestartet werden und die Partie war geprägt von Zweikämpfen. In dieser Disziplin zeigten sich die Berner aber deutlich besser und konzentrierter – Thun kam zu keinen Möglichkeiten.

YB verblüffte bereits vor dem Spiel mit der einen oder anderen Überraschung im Aufgebot: Wiederum erhielt Wüthrich den Vorzug vor Vilotic, welcher seinerseits nicht einmal auf dem Matchblatt fungierte. Mit Hadergjonaj und Sulejmani kehrten zwei Akteure nach einer Sperre, respektive einer Verletzung in die Startelf zurück. Für das grösste Erstaunen sorgte aber die Zusammensetzung des Zentrums. Neben Zakaria lief weder Sanogo noch Bertone, sondern der bisher kaum eingesetzte Gajic auf.

Mit fortschreitender Dauer des ersten Durchgangs übernahm YB das Spieldiktat und agierte immer auffälliger. Nach gut zwanzig Minuten agierte Kubo clever im Zweikampf mit Faivre und liess diesem keine andere Wahl als ihn im Strafraum regelwidrig zu stoppen. Penalty – Hoarau – 1:0 YB.

Dieses Tor schien das Berner Selbstvertrauen nachhaltig zu stärken. YB agierte nun zielstrebiger und spielfreudiger. Nach einer Stunde war es Kubo, der nach schöner Vorarbeit von Hoarau den zweiten Treffer erzielte. Was danach folgte war quasi ein YB-interner Wettkampf im Vergeben von Grosschancen. Kubo, Hoarau, Ravet und auch Nuzzolo schafften es nicht, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Da Thun in der Zwischenzeit mit der ersten halbwegs gefährlichen Szene einen Penalty herausholen und verwerten konnte, war die Partie plötzlich unnötigerweise wieder offen. Dies schien nun auch den Gästen etwas Mut zu verschaffen: Gleich mehrmals musste der bis dahin nie geprüfte Mvogo seine grandiose Form ausspielen um den Ausgleich zu verhindern.

Vor allem Dank dieser Interventionen blieb es beim 2:1-Sieg und dem ersten Vollerfolg im neuen Jahr. In der Defensive zeigte sich YB über weite Strecken stark verbessert und im Zentrum debütierte mit Zakaria/Gajic ein neues, erstaunlich starkes Duo. Generell sorgt die Aufstellungspolitik von Adi Hütter in der Rückrunde für Diskussionsstoff. Viele, eher unerwartete, Rochaden sorgen regelmässig für erstaunte Gesichter. Doch es scheint, als würde der Trainer vermehrt auf Trainingsleistungen als auf vorhergegangene Leistungen setzen. Dies schürt einerseits den Konkurrenzkampf im Training, andererseits hält Hütter so die Spannung im Kader hoch und verhindert Genügsamkeit.

Die Noten:

Mvogo 6/

Über weite Strecken völlig beschäftigungslos, in der letzten Viertelstunde aber mehrfach brillant. Aktuell der formstärkste YB-Akteur.

Hadergjonaj 4.5/

In der Vorwärtsbewegung deutlich verbessert. Defensiv mit 2-3 Stellungsfehlern.

von Bergen 5/

Starke Leistung des Captains. Organisierte den Abwehrverbund vorausschauend und leitete den zweiten Treffer nach einem Fehler Laupers ein.

Wüthrich 5/

Nach der Verbannung Vilotics darf sich Wüthrich berechtigte Chancen auf einen Stammplatz ausrechnen.

Lecjaks 4.5/

Die üblichen Unkonzentriertheiten, welche er aber in der Regel selber ausbügelte.

Ravet 5/

Einer der aktivsten YB-Spieler, sowohl im Aufbau- wie auch im Konterspiel. Müsste aber mindestens einen Treffer erzielen.


Zakaria 5/

Deutlich besser als in Vaduz, viele gewonnene Zweikämpfe und solide Pässe. Abzug gibt es für die Aktion vor dem Elfmeter, als er sich zu ungestüm in den Zweikampf warf.

Gajic 5/

Überraschend in der Start-11 – überraschend starke Leistung. Ergänzt sich gut mit Zakaria, könnte eine valable Variante werden.

Sulejmani 4/

Bemüht aber glücklos. Vielfach einen Schritt zu spät und eine Spur zu ungenau.

Kubo 5.5/

Penalty herausgeholt, zweiten Treffen selber erzielt. Dazu sehr fleissig und engagiert.

Hoarau 5/

Bildete mit Kubo ein starkes Duo und notierte ebenfalls 2 Scorerpunkte.

Nuzzolo/Gerndt/Bertone keine Note/

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