BSC YB – FC Thun 2:1

Das einzige überharte Foul in der Kantonalmeisterschaft, ereignete sich in den letzten Spielsekunden: Mit gestreckten Beinen „erlegte“ Wittwer Zarate, und durfte froh sein, dafür nur die gelbe Karte zu sehen. Kurz darauf erfolgt der Schlusspfiff und alle Gelbschwarzen ballten glücklich die Fäuste: 3 Punkte zum Rückrundenstart!

Gegen einen defensiv soliden und konterstarken FC Thun, hatte YB das Spielgeschehen mehrheitlich im Griff. Nach einer tollen Gerndt-Flanke hätte Nuzzolo zur Führung einnicken müssen, allerdings konnte er das Leder Plastik nicht genügend nach unten drücken. So ging es leider Torlos in die Pause, welche zum ersten Mal seit langem ohne Spiel und Fanbox stattfand (Bravo!).

Nach der Pause waren es zuerst die Gäste, die schwungvoller aus der Kabine kamen. Doch das Startfurioso konnte nicht ausgenützt werden und so waren es die Young Boys, welche nach einem unerlaubten Rückpass zu einer Freistossmöglichkeit aus ca. 11 Metern kamen. Ausgerechnet Rückkehrer Martinez verwandelte den Ball und sorgte so für die Führung.

Gilbert Gress spricht jeweils von den „Füüüüüüüünf“ Minuten, welche nach jedem Tor zu überstehen sind. In dieser Phase der Unkonzentriertheit und der Emotionen kassiert man oftmals den prompten Gegentreffer – eine Disziplin in welcher YB leider in einer hässlichen Regelmässigkeit die Goldmedaille abräumt. Mittels abgefälschtem Freistoss traf der FC Thun postwendend zum Ausgleich.

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch in welchem YB die feinere Klinge führte, der FC Thun aber die etwas klareren Chancen besass. Während Schneuwly und Wittwer die Torumrandung trafen, konnte Alex Gerndt alleine vor Faivre nicht reüssieren. Eben dieser Gerndt verzeichnete wie in Halbzeit eins eine tolle Hereingabe, diesmal vergab Kubo anstelle von Nuzzolo. Zarate wurde einmal regelwidrig gestoppt, was Schiri Graf als Freistoss taxierte – nicht wenige hatten das Foul hingegen im Strafraum geortet.

Als sich die meisten bereits mit dem Remis abgefunden hatten, traf Zarate aus der Distanz zum 2:1. Goalie Faivre machte dabei eine unglückliche Figur.

YB und dem Anhang war dies herzlich egal – der Sieg wurde frenetisch bejubelt und man tankte eine ordentliche Portion Moral für das kommende Spiel in Basel.

Die Noten:

Mvogo 4.5/ Kassierte sein erstes Gegentor und unterlief eine Flanke in der Schlussphase. Ansonsten aber mit einem soliden Auftritt und dem inoffiziellen Rekord für „die meisten kurzen Abwürfe/Abstösse in einem Ligaspiel“.

Hadergjonaj 4.5/ Etwas überraschend in der Startelf, aber mit einem soliden Auftritt. War in dieser Viererkette schon fast ein Routinier und wagte daher auch mehr offensive Vorstösse als auch schon.

Rochat 4.5/ Konnte von Bergen als Chef nicht komplett ersetzen, was aber auch niemand erwartete. Dessen Absenz machte sich vor allem in den hektischen Phasen in der zweiten Halbzeit bemerkbar.

Wüthrich 5/ Kommt mit dem Debütanten-Bonus auf die höchste Note in der Abwehr. Erledigte seine Aufgaben bis auf 2-3 Unsicherheiten gut.

Sutter 4/ Wirkte in einigen Duellen etwas zaghaft und trat offensiv etwas zu wenig in Erscheinung.

Gajic 4.5/ Umsichtig und zweikampfstark. Spielt aber immer noch zu viele Fehlpässe, was bei einem abschlussstärkeren Gegner ins Auge gehen könnte.

Costanzo 5/ Starke Leistung des Ersatz-Captains. Ungewöhnliche viele (gewonnene) Zweikämpfe und alles in allem sehr ballsicher. Fehlt gegen Basel leider gesperrt.

Martinez 5/ Starkes Comeback in Bern, bestätigte seine Startelf-Nomination mit einer soliden Leistung.

Frey 4/ Wie immer engagiert doch für einmal glücklos. Arbeitete viel, konnte aber kaum zählbares herausholen.

Nuzzolo 4/ Auch Nuzz mit einem  fleissigen Auftritt. Muss aber in der ersten Halbzeit zur Führung treffen (Kopfball nach Gerndt-Flanke).

Gerndt 4.5/ Sowohl Nuzzolo als Kubo hätte auf seine Hereingaben treffen müssen – er selber erst recht, als er alleine vor Faivre auftauchte. Würde er endlich mehrmals pro Spiel richtig angespielt werden, könnte er seine Torausbeute wohl rasch verdoppeln.

Kubo, Zarate, Lecjaks ohne Note/Alle drei versuchten sich ins Spiel zu kämpfen, was einigen gut (Kubo, Zarate) anderen weniger gut (Lecjaks) gelang.

Forte 5/ Sein Mut zur Jugend wurde belohnt, sein Joker stach und ab nächstem Wochenende darf er – unter anderem auch Dank seines Einflusses – auf das IV-Duo von Bergen/Vilotic zählen.

 

 

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