Punktemaximum!
Ein Wort, das auf der Zunge zergeht und sich nach jedem Spiel etwas besser anfühlt.
Natürlich: Über die aktuelle Qualität von Sion und Lausanne lässt sich streiten. Und von Thun, zwar ein solider aber keineswegs überragender Gegner, wurde man bereits ein erstes Mal stark gefordert.
Allerdings lernt uns die Vergangenheit, dass YB speziell in solchen Spielen jeweils wichtige Punkte liegen gelassen hat. Es waren selten die Duelle mit Basel oder dem FCZ in denen wir nicht die gewünschte Leistung gebracht hätten, sondern eben die Spiele gegen Lausanne, Vaduz, Bellinzona, Thun etc.
Nun kommt mit dem FC Zürich also der erste echte Prüfstein auf uns zu. Dort scheint in erster Linie die Offensive gut zu funktionieren: Pedro Henrique konnte die Drmic-Lücke erstaunlich gut füllen und mit Gavranovic und Chermiti stehen überdurchschnittliche Super-League-Stürmer auf dem Platz. Daneben scheint der FCZ mit Avi Rikvan einen starken Spieler für das Zentrum verpflichtet zu haben. Zusammen mit den launischen Chiumiento und Schönbächler bringen die Zürcher ein (zumindest theoretisch) erhebliches Potential auf den Rasen. Hingegen scheint es in der Abwehr zu happern: Alain Nef scheint trotz seiner Routine nicht der gewünschte Abwehrpatron zu sein (wer hätte das gedacht?) und die Koch-Brüder leiden aktuell an einer Formkrise.
Von Krise kann in Bern keine Rede sein: Über 20’000 Zuschauer sahen am vergangenen Wochenende eine tolle Reaktion ihres Teams –und dies trotz 0:2-Rückstand in der Pause. Aktuell scheint die Harmonie in Bern gross. Ein Team (das diesen Namen auch verdient) ist am Werk und setzt die Ideen des Trainers mit sehr viel Leidenschaft um. Dieser musste zum ersten Mal auf einen Rückstand reagieren, was ihm und seiner Mannschaft mit Bravour gelang.
Dennoch besteht die Möglichkeit, dass es für das Spiel im Letzigrund zu personellen Änderungen kommt. Für die schwachen Zverotic und Veskovac könnten Rochat, resp. Affolter ins Team rücken. Allerdings wird wohl höchstens einer von beiden einen Platz auf der Bank einnehmen – zwei Wechsel in der ansonsten guten Abwehr wären etwas viel. Für Steffen könnte Zarate wieder auf den rechten Flügel wechseln und damit wäre der Platz als hängende Spitze für Kubo frei. Dieser hinterliess gegen Thun „eindrücklich seine Visitenkarte“, wie es sein Trainer heute am Medientermin ausdrückte. Es ist allerdings auch denkbar, dass Alex Gerndt wieder ins Team rückt und Frey als hängende Spitze agiert.
Wie dem auch sei, YB ist aktuell das Team, welches es zu schlagen gilt. Holen die Gelbschwarzen auch am Sonntag drei Punkte, könnte man endgültig von einem absoluten Traumstart berichten und das Wort Punktemaximum würde sich noch einmal eine Stufe besser anhören.
YB gewinnt in Zürich mit 2:0 und festigt damit den ersten Tabellenplatz.
Wölfli
Zverotic – von Bergen – Affolter – Sutter
Spycher – Costanzo
Zarate – Kubo – Nuzzolo
Frey
Tore:
1:0 Costanzo (P)
2:0 Zarate
Den Ton zum Text gibts wie immer von RGS:
