Transfermarkt Schweiz


Seydou Doumbia wechselt im Sommer für einen zweistelligen Millionenvertrag nach Moskau. Gilles Yapi verlängert seinen Vertrag nicht und wird YB im Sommer ebenfalls verlassen, sehr wahrscheinlich nach Frankreich.
Wie immer wenn ein Schweizer Klub an der Spitze steht und über gute Spieler verfügt, werden diese von ausländischen (Top-)Klubs beobachtet und abgeworben.
Das ist das Los einer Ausbildungsliga. In der Schweiz wird es in naher Zukunft nie einem Verein möglich sein, die besten Spieler längerfristig an sich zu binden.
Sei es im aktuellen Fall YB, oder bereits GC (Bobadilla, Eduardo, Nunez, etc), dem FCZ (Raffael, Keita, etc), dem FCB (Delgado, Yakin, Gimenez, Atouba, etc) – die Liste könnte endlos weitergeführt werden.

Bei Spielern vom Kaliber eines Yapis oder eines Doumbias, ist im Prinzip jedes halbe Jahr Verbleib als Erfolg zu verbuchen.
Meist sind diese Verlängerungen auf grosse finanzielle Aufbesserungen zurück zu führen, oder auf die Aussicht in der aktuellen Spielzeit noch einen Titel zu holen und erst danach den Klub zu wechseln.
Gilles Yapi wird im Sommer seine vierte Saison bei YB abgeschlossen haben, Seydou Doumbia konnte trotz Millionenangeboten im Sommer für zwei Jahre gehalten werden.

Stimmen welche nun vom grossen Ausverkauf reden oder von einer unfähigen Führung im sportlichen Bereich, haben schlicht und ergreifend keine Ahnung:

Bei Doumbia darf es sogar als grosser Erfolg verbucht werden, dass man ihn bis Ende der Saison halten wird. Damit hätte im Sommer kaum jemand gerechnet, schliesslich konnten in den Medien täglich Meldung über einen „fast perfekten“ Wechsel gelesen werden.
Doch YB kommuniziert klar: „Er spielt die Saison bei uns zu Ende“ – und hielt Wort.


Der Abgang Yapis wird eigentlich bereits seit zwei Jahren erwartet. Doch auch hier konnte man den Angeboten widerstehen und behielt Yapi als Führungsperson auf und vor allem auch neben dem Platz. Nicht wenige sind sich sicher, dass die schnelle Integrierung der jungen Ivorer-Gruppe vor allem auf die Betreuung Yapis zurückzuführen ist: Ein Doumbia oder ein Doubaï hätten sich ohne die Hilfe ihres Vorbilds kaum so schnell in so tragenden Rollen im YB-Spiel einbinden lassen.

Es wäre falsch, jetzt von einem grossen Kader-Exodus im Sommer auszugehen. Alle weiteren Verträge laufen nach dieser Saison weiter. Es müssten schon relativ hohe Beträge fliessen, um weitere Spieler aus den laufenden Arbeitspapieren freizukaufen.
Mögliche (schmerzhafte) Abgänge könnten die Marco Wölflis und Emiliano Dudars sein, doch gerade hier würden namhafte Beträge fliessen. Zudem winken den Young Boys (je nach Abschneiden in dieser Saison) attraktive sportliche Perspektiven – ein weiteres Argument für die Spieler, noch ein wenig in Bern zu bleiben.

Weshalb also die vielen negativen Stimmen aus dem Umfeld? Wieso sollte YB in der Rückrunde geschwächt sein, wenn die Abgänge bereits feststehen?

Ich denke, dass eher das Gegenteil der Fall sein wird. Seydou Doumbia hat jetzt Ruhe. Die täglichen Medienberichte und die Transfergerüchte werden verstummen. Der Ivorer kann sich nun auf den Fussball konzentrieren und wird dies auch machen. Das Gleiche gilt für Yapi, sofern er bald einmal den neuen Vertrag unterschreibt.
Die beiden wissen, was sie YB zu verdanken haben und werden sich dementsprechend den Allerwertesten aufreissen um YB diesen lang ersehnten Titel zu holen. Zudem ist im Juli noch WM und die zwei können sich nur durch äusserst starke Leistungen Hoffnungen auf ein Aufgebot ausrechnen.

Deshalb gehe ich davon aus, dass sich diese beiden frühzeitig geklärten Abgänge noch sehr positiv auf den weiteren Saisonverlauf auswirken werden.

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