Massimo Busacca – Pfeife mit Pfeife?

TacklingJeden Montag wird unter “getackelt”  das verbale Bein ausgefahren und der Gegenspieler vom Ball getrennt. Manchmal fair, manchmal nicht, aber immer auf den Ball gespielt.

Er hat mal einen Tschämpienliig Final gepfiffen und ist der Stars der über 80 jährigen Grosis. Er sieht ein wenig so aus, wie ein italienischer Filmschauspieler nicht aussehen sollte, wenn er in seriösen Filmen mitspielen möchte und er leitet Woche für Woche auf seine unverkennbare Art Spiele. Mal gut mal schlecht, das ist letztlich Ansichtssache. Richtig erkannt, die Rede ist von Massimo Busacca, Schiedsrichter.

Zugegeben, der Job als Schiedsrichter ist kein leichter. Auch nicht (oder besonders nicht?) auf diesem Niveau. Man muss in kürzester Zeit wichtige Entscheidungen treffen, man muss sich von Spielern – die zum Teil am Spieltag ein Vielfaches der Schiedsrichterentschädigung verdienen – beschimpfen lassen und überall im Stadion stehen Kameras, die jeden noch so kleinen Fehler schonungslos aufdecken. Dazu kommen Trainer, die an Pressekonferenzen nach Spielen sofort den Unparteiischen als Schuldigen bezeichnen und so den Druck der Niederlage von sich und der eigenen Mannschaft nehmen. Man darf sich dann nicht wundern, wenn die Fans eines solchen Vereins diese versteckte und zum Teil auch offene Kritik „auf ihre Art“ aufnehmen. Man lebt es ihnen ja vor.

Oftmals wird von einem Schiedsrichterproblem geredet. Ich denke nicht dass wir das haben, zumindest kein grösseres als andere Ligen. Aber die heutigen Rahmenbedingungen haben Schiedsrichter angreifbarer gemacht. Für Selbstdarsteller ist definitiv kein Platz mehr, besonders nicht wenn sie nicht hervorragende Arbeit leisten. Jeder, der Schiedsrichter wird kennt diese „Spielregeln“ und muss damit umgehen. Allerdings müssen wir uns fragen, wohin es führt, wenn der Schiedsrichter nicht mehr primär als Respektsperson und Spielleiter, sondern als Zielobjekt für öffentliche Kritik am Fernsehen wird. Man darf als Fan seinen Frust aus sich herausschreiben wie man will. Egal ob man es schlecht oder gut findet; das gehört zur Kultur des Sports, die von Emotionen lebt. Aber definitiv nur Verlierer suchen nach dem Spiel die Schuld beim Schiedsrichter.

Herr Busacca, eine Geste wie am Sonntag in Baden darf Ihnen nicht passieren. Dieser Vorfall muss und wird Konsequenzen haben. Aber für mich ist es nicht eine isoliert zu betrachtender Vorfall sondern die Konsequenz einer Entwicklung, die es zu stoppen und umzudrehen gilt. Schiedsrichter müssen sich wieder vermehrt um ihre Kernaufgabe kümmern, nämlich Spiele zu leiten und ihre Entscheidungen korrekt und mit Fingerspitzengefühl zu fällen. Und Spieler und Trainer, aber auch die Fans müssen wieder lernen zu akzeptieren, dass auch bei seriösester Arbeit seitens der Unparteiischen Entscheidungen geben wird, die man so oder so fällen kann. Dies ist ein Teil des Sports.

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