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YB-Lugano 3:0 / Vorschau YB-Thun

Es war der 07. Juli 2001. YB gegen Lugano, 1:1. Verabschiedung vom Wankdorf-Stadion, kurz danach der Abbruch dieser legendären Sportstätte. Ein neues Stadion wurde gebaut, es hiess offiziell zwar anders, war dafür aber der Star. Die Uhr in meinem Safe (Notiz an mich: Sammlerwert abchecken) erinnert mich stets an die pompöse Einweihung. Nach einigen Tiefen mit immer wieder tollen Momenten, durften wir dort zuletzt schöne Erfolge feiern und erlebten unter anderem die Geburt eines neuen Feiertags. Und nun, fast auf den Tag genau 19 Jahre später, war der Moment da: Heimspiel im Wankdorf (hochoffiziell), Gegner wie damals der FC Lugano.

Die Tessiner hatten zuletzt den FC Basel zuhause mit 2:1 bezwungen und man musste sich auf einen gut organisierten Gegner und ein schwieriges Spiel einstellen. Auf Seiten des Heimteams war die spannendste Frage, wie oder mit wem Gerry Seoane Torgarant Jean-Pierre Nsame ersetzen würde. Der YB-Trainer entschied sich für eine 4-3-3-Formation mit Fassnacht als «Sturmspitze». Zudem kam in der Innenverteidigung Cédric Zesiger zu seinem ersten Einsatz von Beginn weg seit der Wiederaufnahme der Meisterschaft. Er zahlte das Vertrauen mit einer starken Leistung zurück und war mit einer tollen Grätsche gegen Holender zu einem grossen Teil dafür verantwortlich, dass YB nicht in Rückstand geriet. YB hatte Mühe, richtig Druck aufzubauen und konnte sich keine echten Torchancen erarbeiten. Dies auch, weil das Spiel mit dem Ball wie bereits in den vergangenen Spielen etwas zu ungenau war oder man erneut oft falsche Entscheidungen traf, was es verunmöglichte, die disziplinierte Tessiner Abwehr in Nöten zu bringen. Nach rund einer halben Stunde hatte Gelbschwarz Glück, als Sasere einen katastrophalen Fehlpass Camaras in idealer Position nicht im Tor unterbringen konnte. Es war dies ein erstes Geschenk der Gäste zur Wankdorf-Premiere, das nächste folgte in der 32. Minute: Fassnacht lupfte den Ball hinter die Abwehr auf den aufgerückten Lotomba, der nahm diesen direkt und Luganos Verteidiger Eloge Yao lenkte ihn ins eigene Tor – YB führte, ohne selber richtig zwingend geworden zu sein.

Mit dem 1:0 ging es in die Pause und die Spieler dürften froh um eine Abkühlung in der Garderobe gewesen sein. Nach der Pause wurde das YB-Spiel etwas besser. Die Mannschaft spielte geduldig und es gelang, den Gegner komplett zu kontrollieren. Von Ngamaleu mustergültig lanciert, hätte Christian Fassnacht alleine vor Lugano-Goalie Baumann das 2:0 realisieren müssen, blieb mit seinem Abschluss aber am Bein des Schlussmanns hängen. So zeichnete sich für den zweiten YB-Treffer erneut der bedauernswerte Yao verantwortlich, als er nach knapp einer Stunde einen Eckball Gaudinos ins eigene Tor ablenkte. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Lugano vermochte nicht zu reagieren und ermöglichte den Young Boys mit einer etwas offensiveren Einstellung gegen Ende der Partie zwei Grosschancen durch Mambimbi. Der Youngster konnte diese jedoch nicht nutzen und es war wieder ein Eckball, der dem Heimteam doch noch einen selbst erzielten Treffer brachte. Aebischer zirkelte den Ball auf den weiten Pfosten, wo Verteidiger Ali Camara ihn mit der Brust mustergültig annahm und in den Netzhimmel knallte. Es war ein fulminanter Schlusspunkt unter eine Partie, welche wohl vor allem den glücklichen Gewinnern der mediokren Ticket-Verlosung in Erinnerung bleiben wird. Und wahrscheinlich Eloge Yao. Dank den drei Punkten bleibt YB weiterhin am Leader aus St. Gallen dran und es heisst nun, rasch vorwärts auf das nächste Spiel zu schauen. Dieses findet bereits am Mittwoch statt, zu Gast im Wankdorf wird der FC Thun sein. Ungerne erinnern wir uns an die letzte Begegnung gegen die Kyburgstädter zurück, als YB auf der ganzen Linie enttäuschte und gegen einen gut und hart verteidigenden Gegner eine schmerzhafte Niederlage einstecken musste. Wir sind aber überzeugt, dass die Mannschaft ihre Lehren aus diesem Spiel gezogen hat und ganz anders auftreten wird als noch vor zwei Wochen in Thun.

Auch diesmal wird es spannend sein, für welche Aufstellung sich Seoane entscheidet. Aufgrund seiner Aussagen nach dem Lugano-Spiel gehen wir davon aus, dass Guillaume Hoarau erneut nur auf der Bank Platz nehmen wird. Wir würden gegen die Thuner aber wieder von Beginn weg mit zwei Stürmern auftreten und die Positionen mit Moumi und Meschack Elia besetzen. Christian Fassnacht rückt zurück auf den Flügel, wo er mit Sulejmani die Zange bildet, während im Zentrum Lustenberger und Aebischer für Ruhe und Ordnung sorgen. In der Innenverteidigung startet nach seiner starken Leistung erneut Cédric Zesiger und auch wenn er noch einige Fehler drin hatte, bekommt neben ihm Ali Camara den Vorzug gegenüber Bürgy oder Lefort. Ist Garcia wieder fit, wechselt Lotomba aussen auf rechts, während Ulisses die linke Seite bearbeitet und Janko auf der Bank Platz nehmen darf. Ist er das nicht, bleibt auch hier alles gleich wie im Spiel gegen Lugano.

Der eingewechselte Hoarau wird in der YB-Viertelstunde mit dem 3:1 den Deckel endgültig draufmachen, nachdem zuvor Elia und Sulejmani die Thuner Führung in den verdienten Vorsprung für das Heimteam umgewandelt haben.

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