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Vorschau FC St. Gallen – BSC YB

Wir haben uns blamiert, meinte YB-Trainer Hütter nach der Niederlage gegen Luzern. (…) Angesichts der sportlichen Situation ist diese Niederlage verkraftbar (…). Tabellarisch ist es per se eine Gratwanderung: Gegen vorne scheint nichts mehr zu gehen, gegen hinten hat man nach wie vor ein Polster – und eigentlich steht nur der Cup im öffentlichen Fokus. (…) Eine dieser Faktoren könnte Roger Assalé sein, der möglicherweise gegen St. Gallen zum ersten Mal im Aufgebot stehen wird.

Nein, ich habe nicht den falschen Text verlinkt: Das sind einige Zeilen geklaut von Peles Vorschau, geschrieben am 20. Februar 2017, als es zuhause gegen einen wiedererstarkten FCSG ging. Es gibt tatsächlich einige Parallelen zwischen den beiden Ausgangslagen heute und von vor drei Jahren: Das vorangegangene Spiel von YB war schlecht; bei den Gelbschwarzen weckt eine afrikanische Neuverpflichtung Hoffnungen; YB steht im Schweizer Cup im Viertelfinal; der FCSG befindet sich im Aufwind. Aber es gibt auch gewichtige Unterschiede: Die Young Boys sind punktgleich mit dem FCSG an der Tabellenspitze, der Match im ausverkauften Espenmoos ist das Spitzenspiel der Super League. Liest man aber in gewissen Foren oder blättert die helvetischen Gazetten durch, scheint es, als ob Gelbschwarz im Niemandsland der Tabelle herumgurkt und alle Titelchancen verspielt hat. Dabei geht oft vergessen, dass ein Titel auch für ein Spitzenteam keine Selbstverständlichkeit sondern immer der Höhepunkt einer Saison ist, in der alles passen muss.

Natürlich, unser Herzensteam ruft derzeit nicht das Potential ab, welches in ihm steckt. Trotzdem ist nicht alles schlecht, was Seoanes Team zeigt. Ansonsten wären sie kaum noch in beiden Wettbewerben vertreten. Das Spiel auswärts gegen die sich im Hoch befindenden Ostschweizer wird sicher ein Offensivspektakel: Sowohl Seoane wie auch sein Gegenüber Peter Zeidler lassen ihre Teams kreieren und igeln sich selten bis nie hinten ein. Vermutlich wird deshalb das Team triumphieren, welches in der Defensive weniger Fehler macht.

Hiobsbotschaften haben beide Teams hinnehmen müssen: YB muss einmal mehr auf den serbischen Zauberfuss verzichten. Bei Miralem Sulejmani wurde ein Muskelfaserriss im linken Oberschenkel festgestellt, es wird mit einem Ausfall von drei Wochen gerechnet. Zudem wird Dauerläufer Aebischer aufgrund eines Zehenbruchs rund 6 Wochen ausfallen. Wer seinen Platz im Mittelfeld einnehmen wird, weiss alleine Gerry Seoane. Eine mögliche Variante ist Gaudino. Der wiedergenesene Deutsche könnte der Offensive entscheidende Impulse geben. Sandro Lauper hat nach seinem Kreuzbandriss erste Ernstkämpfe mit der U21 bestreiten können, für ein Comeback gegen den FCSG dürfte es aber noch nicht reichen. Apropos Kreuzband: Auch in St. Gallen war die Hexe aktiv. Bei Babic riss ebenfalls dieses Band, der Mittelstürmer wird dem FCSG in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen.

Neu bei YB ist Meschack Elia, die Spielberechtigung ist eingetroffen. Vermutlich ist es für einen Startelf-Einsatz zu früh, aber eine weitere Offensiv-Variante auf der Bank zu haben, ist eine positive Nachricht von der Transfer-Front.

Wir dürfen uns also auf einen spannenden Match einstellen, der aber kaum die Meisterschaft entscheiden wird. Das letzte Wochenende hat gezeigt, wie nah alle Mannschaften beieinander sind und wie schnell ein Ausrutscher selbst für Spitzenteams möglich ist. Allerdings kann mit einem Sieg ein wichtiges Zeichen an die Konkurrenz geschickt werden – wir freuen uns auf ein tolles Spiel mit einem 3:2 und somit dem ersten Auswärtssieg der Gelbschwarzen im Jahr 2020.


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