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Etoile Carouge – BSC YB 0:1

Jaja, der Cup. Seit Jahren nicht das liebste Kind der YB-Fans. Zu oft wurde man enttäuscht, gar geschockt. Auch wenn die beiden Meistertitel zu einem gesunden Selbstvertrauen geführt und den jahrelangen Nebel des ewigen Zweiten verjagt haben – bezogen auf den Cup bleibt eine kleine Rest-Unsicherheit stets bestehen.

Trainer Seoane wollte kein Risiko eingehen und setzte mehrheitlich auf die Stammelf, inklusive Goalie von Ballmoos. Es entwickelte sich eine Partie, wie man sie kennt: Der Super-Ligist über weite Strecken dominant, der Underdog konzentriert sich auf die Defensive und lauert auf den einen, goldenen Konter. 

So weit, so gut. Doch was Etoile Carouge heute phasenweise veranstaltete, erinnerte an den Beginn der Jagdsaison. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde gegrätscht und getreten – ein Wunder, beendeten die Genfer die Partie zu elft.

Erster Leidtragender war Marvin Spielmann, der bereits nach zwölf Minuten vom Feld musste. Dia kam gefühlt eine Minute zu spät und holte den YB-Neuzugang von den Beinen. Spielmann wurde unter Tränen vom Feld getragen – eine erste Diagnose deutet auf eine Verletzung am Sprunggelenk hin. Gute Besserung, Marvin! Dafür kam Christian Fassnacht verfrüht zu seinem Comeback – und traf schon nach wenigen Minuten den Pfosten.

Grundsätzlich fassen diese Zeilen das Spiel beinahe komplett zusammen: Carouge verteidigte und foulte, YB griff an und verpasste etliche Chancen.

Dieses Muster zog sich bis tief in die zweite Halbzeit, ehe Jean-Pierre Nsame für die Entscheidung sorgte. Nach einem Konterversuch der Genfer setzt er sich gegen mehrere Gegenspieler durch und brachte den Ball in die Mitte. Dort lenkt Moumi Ngamaleu das Spielgerät zum 1:0 über die Linie.

Weil die Gelbschwarzen den zweiten, dritten und vierten Treffer aber teils kläglich verpassen, blieb die Partie bis zum Schluss spannend. Carouge gab sich nicht geschlagen und kam kurz vor Feierabend noch zu zwei gefährlichen Cornern.

Richtig ins Zittern kam der Meister aber nicht. Mit 1:0 überwindet er die erste Hürde im Cup und kann weiterhin darauf hoffen, auch mit dem zweiten nationalen Wettbewerb seinen Frieden zu schliessen.

Die Noten

Von Ballmoos: 5/ Quasi beschäftigungslos. Spielt aber gut mit und kann die wenigen Szenen klären, in denen Carouge nach vorne spielte.

Lotomba 4/ Betreibt viel Aufwand, bringt aber zuwenige Flanken an den Mann.

Zesiger 5/ Guter Auftritt, seine Physis kommt ihm in dieser Partie zu Gute.

Lustenberger 5/ Lässt nicht zu, dass seine Vorderleute in den Larifarimodus schalten. Als kurz vor Schluss doch nachgelassen wird, staucht er seine Jungs zurecht zusammen.

Garcia 4,5/ Der Cup war im letzten Jahr seine Paradedisziplin. Auch heute ein Aktivposten, im Abschluss aber glücklos.

Moumi Ngamaleu 5/ Bugsiert den Ball zum entscheidenden Treffer über die Linie.

Gaudino 5/ Seine Spielfreude und Technik taten dem YB-Spiel gegen die defensiven Genfer gut. Scheitert glich mehrmals knapp, meist am starken Goalie Chappot.

Aebischer 4,5/ Muss viel einstecken, beisst sich aber durch. 

Spielmann -/ Gute Besserung!

Nsame 4,5/ Abzug gibts für die vielen vergebenen Chancen. Ansonsten aber der Chef im Angriff, nutzt Hoaraus Abwesenheit für den nächsten Schritt in seiner hervorragenden Entwicklung.

Assalé 4/ Vergibt vor der Pause eine Riesenmöglichkeit, als er alleine vor Chappot zu nonchalant am Tor vorbei-chippt. Sonst fleissig aber ohne Ertrag.

Fassnacht 4,5/ Zeigt schnell, wieso vor seiner Verletzung viele Teams an ihm interessiert waren. Zeigt aber auch, dass ihm ein weiteres Jahr in der Super League vielleicht doch nicht schaden würde.

Janko und Petignat ohne Note.

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