FC Lausanne Sport – BSC YB 1:2

Nach der hitzigen und angespannten Atmosphäre in Piräus ging es auf der Pontaise in Lausanne gestern deutlich entspannter zu und her.

Zwar begann YB vielversprechend und erarbeitete sich bereits in den Startminuten zwei gute Aktionen, doch danach dominierten lange Bälle und Fehlpässe das Geschehen bei den Gelbschwarzen. Der zu Beginn sehr aktive YB-Debütant Sven Joss verletzte sich bereits nach wenigen Minuten und musste durch Lecjaks ersetzt werden. Der Titel „Pechvogel des Jahres“ dürfte somit vergeben sein – Gute Besserung Sven!

Lausanne, das unbedingt die fünf Niederlagen in Serie vergessen machen wollte, agierte zielstrebiger und mutiger als die Berner. Allerdings waren auch die Romands zu unpräzise in ihren Aktionen. Dennoch hätte Pak die Führung erzielen müssen, als er Mvogo bereits umkurvt hatte. Doch Kevin Mbabu rettete YB mit der Grätsche der Saison vor dem Rückstand.

Bis zur Pause blieb es beim 0:0 und Adi Hütter beschloss, einige Korrekturen vorzunehmen. Durch die Hereinnahme von Aebischer für den unglücklichen Gerndt stärkte er das Mittelfeld und ermöglichte seiner Mannschaft so etwas mehr Zugriff auf das Spiel. Zudem wurde vermehrt versucht, das Spiel gepflegt aufzubauen. Mit dem ersten (und beinahe einzigen) schönen Angriff ging YB dann auch in Führung: Sanogo lancierte Sulejmani mit einem tollen Pass in die Tiefe, dieser spielte perfekt in die Mitte, wo Hoarau in Topscorer-Manier verwertete.

Danach flachte das Spiel wieder etwas ab und wurde meist nur durch Foulspiele unterbrochen. Lausanne stemmte sich gegen die nächste Niederlage, allerdings wollte ihnen kein Tor gelingen – bis sich der eingewechselte Ben Khalifa in der 86. Minute ein Herz fasste und aus ungefähr 30 Metern mit einem satten Schuss via Innenpfosten zum vielumjubelten Ausgleich traf. Ein Punkt, der wohl unter dem Strich verdient wäre und gemessen am ganzen Spiel seine Richtigkeit gehabt hätte. Hätte! Denn nur eine Zeigerumdrehung später bewies Guillaume Hoarau, wieso er zurecht als bester Stürmer der Liga gehandelt wird: Aus beinahe unmöglichem Winkel bescherte er YB nach einem Lecjaks-Einwurf den zweiten Auswärtsdreier der Saison!

Wermutstropfen dieses Wochenendes neben der Verletzung von Joss: Sékou Sanogo sah gegen Lausanne die vierte gelbe Karte und wird YB gegen Basel fehlen. Denis Zakaria stand wegen Oberschenkelproblemen gar nicht erst im Aufgebot und ist auch für das Basel-Spiel fraglich.

 

Die Noten:

Mvogo 3.5/ Gestern war nicht sein Tag. Viele Abpraller, schlechte Abschläge und einige Unsicherheiten.

Mbabu 5/ Defensiv ein belebendes Element, besonders seine Tacklings und seine Schnelligkeit sind ein Gewinn. In der Angriffsauslösung noch mit viel Luft nach oben. Hielt YB mit einer Weltklasse-Grätsche im Spiel und erhält dafür 0.5-Notenpunkte Bonus.

Nuhu 4/ Nur knapp genügend, da auch er einige Fehlpässe zu verzeichnen hatte. Dennoch aber mit vielen gewonnen Zweikämpfen.

Von Bergen 5/ Zuletzt oftmals in der Kritik, war SVB gestern der Abwehrpatron, den es in dieser Schlacht benötigte. Wenn auch nicht fehlerfrei, so auf jeden Fall omnipräsent.

Joss -/ Pechvogel des Jahres. In den ersten 4 Minuten der auffälligste Akteur – im Anschluss verletzt ausgewechselt.

Schick 4/ Einige vielversprechende Aktionen, allerdings auch mit einigen falschen Entscheidungen. Sein Treffer wurde korrekterweise wegen Abseits aberkannt.

Sanogo 4/ In der ersten Halbzeit im Aufbau ungenügend, allerdings mit einer Steigerung nach der Pause. Fehlt gegen Basel leider gelbgesperrt.

Bertone 4/ Dito Sanogo. Steigerte sich nach der Pause etwas, als er wiederum als vorgeschobener Spielmacher agieren konnte.

Sulejmani 4/ Herrlicher Assist auf Hoarau vor dem 1:0, dazwischen mit Licht und Schatten. In Halbzeit eins der einzige mit offensiven Impulsen.

Gerndt 3.5/ Nicht sein Spiel. Hatte Probleme bei der Ballkontrolle und konnte sich selten durchsetzen. Ein nicht ganz ungefährlichen Abschluss kurz vor der Pause – danach durch Aebischer ersetzt.

Hoarau 6/ Schon nur der zweite Treffer ist die Maximalnote wert.

Lecjaks 4/ Früh für Joss eingewechselt, absolvierte der Tscheche ein Spiel ohne grosse Fehler und durfte sich beim 2:1 einen Assist gutschreiben lassen.

Aebischer 4/ Überraschend früh eingewechselt, absolvierte Aebischer eine durchaus gelungene Halbzeit mit diversen Ballgewinnen. Ärgerlicher Ballverlust vor dem 1:1.

Sutter keine Note/ Wurde auf dem linken Flügel eingesetzt und hatte kaum eine Szene.

 

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