FC Thun – BSC YB 0:1

Die beiden letzten Meisterschaftsspiele gegen Vaduz und Basel hatten die Erwartungen der YB-Fans enorm in die Höhe geschraubt. Auch wir gingen von einem einseitigen Spiel aus, zumal der Gegner aus Thun zuletzt nicht sattelfest auftrat.

Nach 11 Minuten schien alles in die richtigen Bahnen gelenkt zu sein: Steffen traf ungewollt zur Führung, seine Hereingabe mutierte dank dem Laufweg von Kubo zum unhaltbaren Abschluss – 1:0.

In der Folge waren es aber die Hausherren, die als gefährlichere Mannschaft auftraten. Sie verstanden es geschickt, das Pressing zu umgehen und kamen zu 2-3 gefährlichen Situationen im YB-Strafraum. Hier zeigte sich sinnbildlich, welches der beiden Team einen Lauf hat und welches nicht: während YB die Führung ohne zwingende Chance erzielte, schlitterten die Thuner hingegen mehrmals knapp vor dem Tor an den Bällen vorbei.

So rettete YB den Vorsprung in die Pause und dürfte sich dort die erste, unzufriedene Hütter-Ansprache angehört haben. Der Trainer gab nach der Partie zu Protokoll, dass die erste Halbzeit die bisher schlechteste unter seiner Leitung gewesen sei.

Nach der Pause blieb das Spiel ausgeglichen, allerdings nahm die Anzahl gefährlicher Thun-Aktionen ab. Dies lag in erster Linie an YB, das nun kompakter verteidigte, aber vor allem auch eine deutlich höhere Passsicherheit demonstrierte als noch vor dem Pausenpfiff.

Dennoch gelang es den Gelbschwarzen nicht, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Die Thuner versuchten weiterhin, mit einzelnen Kontern zum Ausgleich zu kommen – am gefährlichsten wurde es, als Rojas an von Bergen vorbeizog und den Abschluss suchte. Zwar konnte Mvogo den Ball parieren, allerdings verletzte sich unser Captain bei dieser Aktion und musste verletzt vom Feld. Grégory Wüthrich ersetzte ihn in der Folge und erledigte seine Aufgabe gut.

In der Schlussphase wurde es nur noch bei einem Thuner Freistoss brenzlig, doch der YB-Abwehrverbund konnte die Szene mit vereinten Kräften klären und so den knappen Sieg über die Zeit retten.

Spielerisch war diese Partie bestimmt kein Glanzstück und ziemlich weit von den vorherigen Partien unter Adi Hütter entfernt. Dieser richtete aber bereits kurz nach der Partie gegenüber Radio Gelb-Schwarz kritische Worte an sein Team – der Trainer scheint das Problem der YB-Genügsamkeit bereits erkannt zu haben.

Am Sonntag geht es weiter mit dem Spitzenkampf Zuhause gegen GC, bei einem Sieg können die Insekten von YB bereits eingeholt werden.

Die Noten:

Mvogo 5/ Strahlt aktuell eine unglaubliche Ruhe aus und ist ein sehr sicherer Rückhalt.

Hadergjonaj 4.5/ Hatte in 2-3 Szenen Mühe mit Rapp, überzeugte aber mit einem grossen Kämpferherz und einem unermüdlichen Laufpensum.

Von Bergen 5 / Bis zu seiner Auswechslung der gewohnt sichere Abwehrchef. Gute Besserung an dieser Stelle!

Viltotic 4.5/ Kompromisslos in den Zweikämpfen, aber mit ungewohnt vielen verlorenen Kopfballduellen.

Sutter 4.5/ Hat nicht so viel Zug nach vorne wie Lecjaks, steht dafür defensiv recht solid. Hatte seine Seite mehrheitlich im Griff.

Steffen 5/ Bester Spieler in Gelbschwarz. Wirblig und mit Ideen, liess sich trotz hartem Einsteigen seitens der Thuner nicht beeindrucken und ging dahin wo es weh tut.

Zakaria 5/ Steigerte sich vor allem in der zweiten Hälfte, gewann sehr viele Zweikämpfe und hat enorm viel Zug am Ball.

Rochat 4/ Nicht ganz so solid wie noch gegen Basel, als er sich auf die Defensive beschränken konnte. Sobald offensive Impulse gefragt sind, ist Rochat nicht die optimale Besetzung in der Zentrale.

Sulejmani 4.5/ Sehr fleissig wenn auch für einmal glücklos. Rackerte viel auf seiner Seite und litt ab der 80. Minute unter Krampferscheinungen.

Kubo 4/ Irritierte Faivre beim 1:0 und hatte einen weiteren, vielversprechenden Abschluss. Ansonsten nicht mit allzu vielen Aktionen.

Gerndt 4/ Kämpfte unglücklich, entschied sich ab und zu für die falsche Lösung und in entscheidenden Situationen, versprang ihm der Ball. Allerdings wie immer fleissig und bemüht.

 

Wüthrich/Hoarau/Gonzalez -/ keine Note

 

Adi Hütter beim RGS-Interview nach dem Spiel:

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