BSC YB – Tottenham Hotspur

 

Als mich am Samstag an der Tramhaltstelle zwei Männer höflich auf Englisch fragten, ob sie ein Ticket bräuchten um zum Stadion zu gehen, hätte ich vielleicht anders reagieren müssen. Die U-18 spielte gerade im Neufeld und der Bus dorthin war ja nicht weit weg. Ich hätte also die beiden, die offensichtlich Scouts der Spurs waren, ins Neufeld schicken können. Klar, vielleicht hätten sie Verdacht geschöpft. Sie hätten die Tickets, die sie offenbar von YB erhielten („we can collect the tickets at the ground“), vermutlich im Neufeld nicht erhalten. Das Stadion wäre auch etwas gar provinzhaft gewesen und die Spieler etwas gar jung. Ich tat auf jeden Fall nichts dergleichen und erklärte höflich das Ticketsystem der Bernmobil. Die beiden älteren Herren bedankten sich und sahen später, wie die Young Boys 90 Minuten lang erfolglos versuchten, in den gegnerischen Strafraum einzudringen. Wie Fehlpässe gespielt und Bälle vertändelt wurden. Kurz: Sie sahen ein erschreckend schwaches YB. 

Im Nachhinein war ich froh, die beiden Herren nicht auf Irrwegen durch Bern geschickt zu haben. Sie brauchten nicht die U-18 zu sehen, um YB zu unterschätzen. Die erste Mannschaft reichte völlig aus. Die Seite im Notizbuch mit den gefährlichen Stürmern blieb leer, diejenige mit den fehleranfälligen Spielern aber dürfte recht voll geworden sein. Kurz: Sie werden melden, dass YB kein Problem darstellen sollte. Uns als YB-Supporter kann das Recht sein, wobei ich ganz ehrlich einräumen muss, dass meine Erwartungen, was das Resultat angeht, am letzten Samstag ebenfalls erschreckend klein geworden sind. In einem Punkt bleiben die Erwartungen aber – wie immer – hoch: Ich will ein Team sehen, das kämpft, das läuft und dass an sich glaubt. Wenn YB mit dieser Haltung in das Spielt geht, dann wird – für mich – das Resultat für einmal zweitrangig. 

Die U-18 gewann im Neufeld übrigens 5-1.

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