Merci Häbi

Von Freitag Abend an, um ca. 20:15, wird die Karriere von Thomas Häberli endgültig beendet sein.

Mit einem Abschiedsspiel würdigen Verein und Fans den langjährigen Spieler, der sowohl in schlechten wie auch in guten Zeiten immer zu den Gelbschwarzen hielt – auch wenn er immer wieder Angebote von anderen Vereinen hatte.
Über seine Karriere liest man im Moment in jedem (Berner) Regionalblatt, sein ungewohnter und später Durchbruch, seine titellose Zeit, seine Traumsaison 08, sein Länderspiel, etc…

Kaum ein Spieler war so beliebt wie Häbi – bei alt und jung, Ultra oder Logengast. Und dies obwohl er zu Beginn einer Saison IMMER als dritter oder vierter Stürmer aufgeführt war. Man findet wohl kaum eine Saisonvorschau, in der Häbi bei der Ideal-11 gesetzt war. Doch bereits nach wenigen Spielen stand Häbi jeweils wieder in der Startformation. Sein Einsatz und sein Engagement waren immer top – und vor allem in „seiner“ Saison 2007/08 erntete er endlich die nationale Anerkennung, die er schon lange verdient hatte: Zusammen mit seinem Offensivpartner Hakan Yakin, schoss er die Gelbschwarzen fast zum Meistertitel. Zum ersten Mal seit Jahren, konnte YB auch bis zum Schluss um den Titel mitspielen und entfachte eine Euphorie in Bern, die bis heute kaum abgeflacht ist.

Unerklärlicherweise bot Nationaltrainer Jakob Kuhn (aka: „der Mann von Alice“) nur die Hälfte dieses gefährlichen Duos auf – Hakan Yakin spielte an der EM und erzielte alle Schweizer Tore. Häbi blieb die Rolle des Zuschauers. Zur Erinnerung: Im ersten Spiel verletzte sich mit Alex Frei bereits ein Stürmer, und mit der (kurzen) Fortdauer des Schweizer-Heim-Auftrittes wurde die – eh schon knapp berechnete – offensive Spielerdecke immer dünner. Häbi wird sich wohl das eine oder andere Mal heimlich ins Fäustchen gelacht haben – schon nur wegen der Tatsache, das er zuerst aus den Ferien geholt, und nach dem ersten Zusammenzug wieder weggeschickt wurde. Eine Frechheit sondergleichen.
Man stelle sich dies einmal vor: Da steht ein Schweizer-Duo deutlich an der Spitze des Scorer-Klassements, spielt sich 36 Spieltage in einen Rausch und wäre topmotiviert und vor Selbstvertrauen strotzend bereit gestanden – und man bietet es für das wichtigste Turnier der Schweizer Fussball-Historie nicht auf. (Man stelle sich vor, Grinsi-Klinsi hätte vor der WM 06 auf Klose und Ballack verzichtet – er wäre gesteinigt, resp von GMV geweinflascht worden).

Nun, das ist vorbei – Häbi hat anschliessend noch eine Saison gespielt, diesmal vermehrt als Joker. Auch so traf er noch beachtliche 8 Mal und gehörte immer zu den Leistungsträgern (und war wohl der einzige Team-Captain der auf der Bank sass). Leider ging Häbis Wunsch diesen Frühling (ein weiteres Mal) nicht in Erfüllung: Er sprach stets davon, mit YB unbedingt noch einen Titel gewinnen zu wollen. Ironischerweise sieht es nun in der „Saison 1 nach Häbi“ so gut aus wie schon lange nicht mehr. Doch er würde sich über einen allfälligen Kübel sicher genau so freuen können wie er sich diesen Frühling gefreut hätte, denn Häbi ist YB und YB ist Häbi!

Hoffen wir, dass seine Trainerkarriere erfolgreich sein wird, und wer weiss: Vielleicht steht Häbi in ein paar Jahren selber an der Linie und holt „seinen“ Titel doch noch aus eigener Kraft!

Merci für aus, Häbigoou!

Merci Häbi, #15

danke ybforever.ch-thömu für das Bild!
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